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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Buch über die Sprache der Kinder des Waldes … solche Werke besitzt nicht einmal die Citadel, Schriftrollen aus dem alten Valyria, Zählungen der Jahreszeiten von Maestern, die vor tausend Jahren gestorben sind …«
    »Die Bücher werden auch noch da sein, wenn wir zurückkehren. «
    » Falls wir zurückkehren …«
    »Der Alte Bär nimmt zweihundert erfahrene Männer mit, von denen drei Viertel Waldläufer sind. Qhorin Halbhand wird aus dem Schattenturm mit einhundert weiteren Brüdern zu uns stoßen. Du wirst genauso sicher sein wie auf der Burg deines Hohen Vaters in Hornberg.«
    Samwell Tarly lächelte traurig. »In der Burg meines Vaters war ich niemals sicher.«
    Die Götter spielen grausame Streiche , dachte Jon. Pyp und Kröte, die nur zu gern an dem Streifzug teilnehmen wollten, mussten in der Schwarzen Festung bleiben. Ausgerechnet Samwell Tarly, der sich selbst freimütig der Feigheit bezichtigte, fett und ängstlich, der noch schlechter reiten als fechten konnte, musste in den Verfluchten Wald hinausziehen. Der Alte Bär wollte zwei Käfige mit Raben mitnehmen, damit sie unterwegs Nachrichten zurückschicken konnten. Maester Aemon war blind und außerdem zu gebrechlich für diesen Ritt, und deshalb musste sein Gehilfe einspringen. »Wir brauchen dich wegen der Raben, Sam. Und irgendwer muss mir helfen, Grenns Übermut zu bremsen.«
    Sams Kinn zitterte. »Du könntest dich genauso gut um die Raben kümmern oder Grenn oder wer auch immer «, sagte er, und Jon entging die Verzweiflung in seiner Stimme nicht. »Ich würde es dir zeigen. Und schreiben kannst du auch.«
    »Ich bin der Bursche des Alten Bären, und gleichzeitig
auch sein Knappe, ich muss sein Pferd versorgen und sein Zelt aufbauen; mir wird keine Zeit bleiben, auch noch auf die Vögel aufzupassen. Sam, du hast das Gelübde abgelegt. Du bist ein Bruder der Nachtwache.«
    »Aber ein Bruder der Nachtwache sollte nicht solche Angst haben.«
    »Wir haben alle Angst. Und wir wären Narren, wenn es anders wäre.« Zu viele Grenzer waren in den vergangenen zwei Jahren nicht zurückgekehrt, sogar Benjen Stark, Jons Onkel. Sie hatten zwei der Männer seines Onkels tot im Wald gefunden, aber die Leichen waren im Frost der Nacht wieder zum Leben erwacht. Jons verbrannte Finger zuckten bei der Erinnerung daran. Noch immer suchte dieses Wesen des Nachts seine Träume heim, der tote Othor mit den glühenden blauen Augen und den kalten schwarzen Händen, aber daran durfte er Sam jetzt nicht erinnern. »Der Angst braucht man sich nicht zu schämen, hat mein Vater mich gelehrt, was zählt, ist, wie wir ihr entgegentreten. Komm, ich helfe dir, die Karten zusammenzupacken.«
    Sam nickte unglücklich. Die Regale standen so dicht, dass sie hintereinander gehen mussten. Das Gewölbe mündete in einen der Tunnel, die die Brüder Wurmhöhlen nannten, verschlungene unterirdische Gänge, welche die Türme und Festungsbauten der Schwarzen Festung verbanden. Im Sommer wurden die Wurmhöhlen selten benutzt, außer von Ratten und anderem Getier, aber im Winter war das anders. Wenn der Schnee fünfzehn, gar zwanzig Meter hoch lag und die eisigen Winde heulend aus dem Norden heranbrausten, hielten allein diese Gänge die Schwarze Festung zusammen.
    Bald , dachte Jon, während sie nach oben stiegen. Er hatte den Vogel gesehen, der Maester Aemon die Nachricht vom Ende des Sommers überbracht hatte, den großen Raben der Citadel, so weiß und still wie Geist. Einen Winter hatte er bereits erlebt, wenngleich er damals noch sehr jung gewesen
war, doch jeder stimmte darin überein, dass es sich um einen sehr kurzen und milden gehandelt hatte. Dieser würde anders werden. Er spürte es in den Knochen.
    Die Steintreppe war sehr steil, und oben angekommen schnaufte Sam wie der Blasebalg eines Schmiedes. Sie traten hinaus in den frischen Wind, der Jons Mantel aufblähte. Geist lag lang ausgestreckt vor dem Speicher und schlief, wachte jedoch auf, als Jon sich näherte. Den weißen Schwanz steif in die Höhe haltend trabte er auf ihn zu.
    Sam blickte an der Mauer hinauf. Sie ragte hoch über ihnen auf, eine zweihundert Meter hohe eisige Klippe. Manchmal erschien sie Jon fast lebendig, als wäre sie eigenen Stimmungen unterworfen. Die Farbe des Eises veränderte sich mit jedem Lichtwechsel. Mal war sie tiefblau wie ein gefrorener Fluss, dann schmutzig weiß wie alter Schnee, und wenn sich eine Wolke vor die Sonne schob, wurde sie grau wie Stein. Nach Westen und Osten erstreckte sie

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