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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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würde Fleisch geklopft. »Noch etwas Wein?«, fragte Tyrion.
    »Da sage ich nicht nein«, antwortete Lord Janos und streckte ihm den Becher entgegen. Der Mann war gebaut wie ein Fass, und entsprechend viel ging in ihn hinein. »Ganz gewiss sage ich nicht nein. Das ist ein guter Roter. Vom Arbor?«
    »Es ist dornischer.« Tyrion gab dem Diener einen Wink, und dieser schenkte nach. Abgesehen von den Dienern waren er und Lord Janos im Kleinen Saal allein; sie saßen an einem kleinen, von Kerzen beleuchteten Tisch inmitten des ansonsten dunklen Raums. »Wirklich eine Entdeckung. Dornische Weine sind nicht oft so vollmundig.«
    »Vollmundig«, sagte der große Mann mit dem Froschgesicht und gönnte sich einen mächtigen Schluck. Janos Slynt gehörte nicht zu jenen, die an ihrem Kelch nippten. Das war Tyrion sofort aufgefallen. »Ja, vollmundig, genau dieses Wort habe ich gesucht, genau dieses Wort. Ihr könnt gut mit Worten umgehen, Lord Tyrion, wenn ich das so sagen darf. Und Ihr erzählt lustige Geschichten. Wirklich lustige.«
    »Vielen Dank … aber ich bin kein Lord, so wie Ihr. Ein einfaches Tyrion genügt für mich, Lord Janos.«
    »Wie Ihr wünscht.« Er trank erneut einen Schluck, wobei Wein auf sein schwarzes Seidenwams tropfte. Darüber trug er einen kurzen goldenen Umhang, der am Hals von einem Miniaturspeer zusammengehalten wurde, dessen Spitze dunkelrot emailliert war. Und er war ziemlich betrunken.

    Tyrion bedeckte den Mund mit der Hand und rülpste. Im Gegensatz zu Lord Janos hatte er dem Wein nur wenig zugesprochen, doch er fühlte sich überaus gesättigt. Nachdem er sich im Turm der Hand einquartiert hatte, hatte er sich nach der besten Köchin der Stadt erkundigt und sie in seine Dienste berufen. Heute Abend hatten sie ausgiebig gespeist, Ochsenschwanzsuppe, mit Pekannüssen, Weintrauben und rotem Fenchel angemachtes Sommergemüse, bestreut mit zerbröckeltem Käse, Krabbenpastete, gewürzter Kürbis und Wachteln, die in Butter ertranken. Jeder Gang war mit einem anderen Wein serviert worden. Lord Janos erlaubte sich die Bemerkung, er habe noch nie auch nur halb so gut gespeist. »Gewiss wird sich das ändern, wenn Ihr erst einmal in Harrenhal eingezogen seid«, meinte Tyrion.
    »Mit Sicherheit. Vielleicht sollte ich Eure Köchin fragen, ob sie nicht in meine Dienste treten möchte. Was haltet Ihr davon?«
    »Schon wegen geringerer Anlässe wurden Kriege vom Zaun gebrochen«, antwortete Tyrion, und beide lachten lauthals. »Ihr seid ein verwegener Mann, Harrenhal als Euren Sitz zu wählen. Ein finsterer Ort, und riesig dazu … teuer im Unterhalt. Manch einer behauptet, er sei außerdem verflucht. «
    »Soll ich mich vor einem Steinhaufen fürchten?« Er johlte angesichts dieser Vorstellung. »Ein verwegener Mann, sagt Ihr. Wenn man aufsteigen will, muss man verwegen sein. So wie ich. Nach Harrenhal, ja! Und warum nicht? Ihr wisst schon. Ihr seid ebenfalls ein verwegener Mann, das spüre ich. Klein vielleicht, aber verwegen .«
    »Ihr seid wirklich zu freundlich. Noch ein wenig Wein?«
    »Nein. Nein, wirklich, ich … ach, mögen die Götter verflucht sein, ja . Warum nicht? Ein verwegener Mann trinkt bis zur Neige!«
    »Wahrlich!« Tyrion füllte Lord Slynts Kelch bis zum Rande. »Ich habe mir die Namen derer angeschaut, die Ihr für
Euren alten Posten als Hauptmann der Stadtwache vorgeschlagen habt.«
    »Gute Männer. Prächtige Männer. Jeder der sechs ist geeignet, aber ich würde mich für Allar Deem entscheiden. Mein rechter Arm. Ein sehr, sehr guter Mann. Loyal. Nehmt ihn, und Ihr werdet diese Wahl nicht bereuen. Falls der König seine Zustimmung gibt.«
    »Selbstverständlich.« Tyrion nippte an seinem Wein. »Ich hatte Ser Jaslyn Amwasser in Erwägung gezogen. Er ist seit drei Jahren Hauptmann am Schlammtor, und er hat während Balon Graufreuds Rebellion tapfere Dienste geleistet. König Robert hat ihn bei Peik zum Ritter geschlagen. Und dennoch taucht sein Name nicht auf Eurer Liste auf.«
    Lord Janos Slynt nahm einen tiefen Schluck Wein und behielt ihn einen Augenblick lang im Mund, ehe er schluckte. »Amwasser. Gut. Tapferer Mann, sicherlich, und trotzdem … er ist unbeugsam . Ein verschrobener Hund. Die Männer mögen ihn nicht. Außerdem ein Krüppel, hat bei Peik seine Hand verloren, deshalb wurde er ja zum Ritter geschlagen. Ein armseliger Tausch, wenn Ihr mich fragt, eine Hand für ein Ser .« Er lachte. »Ser Jaslyn hält meines Erachtens ein wenig zu viel von sich selbst und

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