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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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betrogen.«
    »Stimmt das?«
    »Ganz ohne Zweifel.«
    »Dann schulden die ehrlichen Menschen der Stadt Timett Dank. Ich werde mich darum kümmern, dass ihm auch der König seinen Dank erweist.«
    Der Eunuch kicherte nervös und machte einen weiteren
Haken. »Gegenwärtig werden die heiligen Männer in der Stadt zur Plage. Wegen des Kometen sind alle möglichen eigentümlichen Priester, Prediger und Propheten aus ihren Löchern gekrochen, scheint es. Sie betteln in den Weinstuben und Suppenküchen und verkünden jedem, der stehen bleibt, Verhängnis und Verdammnis.«
    Tyrion zuckte mit den Schultern. »Seit Aegons Landung sind nahezu dreihundert Jahre vergangen, daher sind solche Ereignisse wohl tatsächlich zu erwarten. Lasst sie wettern.«
    »Sie verbreiten Furcht, Mylord.«
    »Ich dachte, das wäre Eure Aufgabe.«
    Varys legte die Hand vor den Mund. »Ihr seid grausam, so etwas zu sagen. Eine letzte Angelegenheit. Lady Tanda hatte gestern Abend zum Essen geladen. Die Speisenfolge und die Gästeliste wurden mir zugänglich gemacht. Als der Wein ausgeschenkt wurde, stand Lord Gil auf und hob den Becher auf das Wohl des Königs, und von Ser Balon Swann hörte man die Bemerkung: ›Dafür bräuchte man eigentlich drei Becher.‹ Viele haben gelacht …«
    Tyrion winkte ab. »Genug. Ser Balon hat einen Scherz gemacht. An verräterischen Tischgesprächen bin ich nicht interessiert, Lord Varys.«
    »Ihr seid so weise, wie Ihr milde seid, Mylord.« Das Pergament verschwand im Ärmel des Eunuchen. »Wir haben beide vieles zu erledigen. Ich sollte Euch nun verlassen.«
    Nachdem der Eunuch gegangen war, saß Tyrion noch lange Zeit da, starrte in die Kerze und fragte sich, wie seine Schwester die Nachricht von Janos Slynts Entlassung wohl aufnehmen mochte. Erfreut würde sie sich kaum zeigen, doch was sollte sie schon dagegen tun, außer Lord Tywin in Harrenhal einen verärgerten Brief zu schicken? Tyrion hatte jetzt die Stadtwache auf seiner Seite, dazu einhundertfünfzig streitlustige Krieger aus den Stämmen von den Mondbergen und eine wachsende Anzahl Söldner, die Bronn rekrutierte. Anscheinend war er ausreichend gut bewacht.

    Zweifelsohne hatte sich Eddard Stark in der gleichen, trügerischen Sicherheit gewiegt.
    Der Rote Bergfried war dunkel und still, als Tyrion den Kleinen Saal verließ. Bronn wartete in seinen Gemächern. »Slynt?«, fragte er.
    »Lord Janos wird mit der Morgenflut zur Mauer in See stechen. Varys wollte mich glauben machen, ich hätte einen von Joffreys Männern durch einen von meinen ersetzt. Wahrscheinlich habe ich eher Kleinfingers Mann durch einen von Varys ersetzt, aber was soll’s.«
    »Am besten erfahrt Ihr gleich, dass Timett einen Mann getötet hat.«
    »Das hat mir Varys bereits erzählt.«
    Der Söldner war nicht überrascht. »Der Tölpel dachte, ein Einäugiger wäre beim Spiel leichter zu betrügen. Timett hat ihm die Hand mit dem Dolch auf den Tisch genagelt und ihm mit bloßen Händen die Kehle herausgerissen. Er kennt da einen Trick, die Finger steif zu machen …«
    »Erspar mir die grausigen Einzelheiten«, wehrte Tyrion ab. »Wie läuft es mit dem Rekrutieren?«
    »Ganz gut. Heute Nacht haben wir drei neue Männer bekommen. «
    »Woher weißt du, wen man anheuert und wen nicht?«
    »Ich sehe sie mir genau an. Frage sie aus, um zu erfahren, wo sie gekämpft haben und wie gut sie lügen.« Bronn lächelte. »Und dann gebe ich ihnen die Chance, mich zu töten, während ich das Gleiche mit ihnen versuche.«
    »Hast du schon jemanden umgebracht?«
    »Keinen, den wir hätten brauchen können.«
    »Und falls einer von ihnen dich umbringt?«
    »Das wird derjenige sein, den Ihr unbedingt braucht.«
    Tyrion war ein wenig betrunken und sehr müde. »Sag mal, Bronn, falls ich dir befehlen würde, einen Säugling zu töten, ein kleines Mädchen, das seiner Mutter noch an der Brust hängt … würdest du es tun? Ohne Fragen zu stellen?«

    »Ohne Fragen zu stellen? Nein.« Der Söldner rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. »Ich würde fragen, wie viel.«
    Wozu sollte ich Euren Allar Deem brauchen, Lord Slynt?, dachte Tyrion. Ich habe selbst hundert solcher Männer. Es verlangte ihn, laut loszulachen; es verlangte ihn, zu weinen; und am meisten verlangte ihn nach Shae.

ARYA
    Die Straße bestand aus kaum mehr als zwei Furchen im Unkraut.
    Einerseits war dies von Vorteil, da nur noch wenig Verkehr herrschte und niemand mehr verraten konnte, in welche Richtung sie geflohen waren. Die

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