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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Ältere zog ein finsteres Gesicht. »Wer soll denn dein Vater sein, Junge, der Rattenfänger?«
    »Die Rechte Hand des Königs«, erklärte Arya.
    Beide Männer lachten, dann schlug der Ältere mit der Faust nach ihr, beiläufig, wie man nach einem Hund schlagen würde. Arya sah den Hieb kommen, tänzelte zurück, wich aus, blieb unberührt. »Ich bin kein Junge«, zischte sie die Männer an. »Ich bin Arya Stark von Winterfell, und wenn ihr mich anrührt, wird mein Vater eure Köpfe auf Spieße stecken lassen. Wenn ihr mir nicht glaubt, ruft Jory Cassel oder Vayon Pool vom Turm der Hand.« Sie stemmte ihre Fäuste
in die Hüften. »Macht ihr jetzt das Tor auf, oder braucht ihr einen Knüppel ans Ohr, damit ihr besser hört?«
    Ihr Vater war allein im Solar, als Harwin und der dicke Tom sie hereinführten, und eine Öllampe leuchtete matt an seinem Ellbogen. Er saß über das dickste Buch gebeugt, das Arya je gesehen hatte, einen mächtigen Wälzer mit eingerissenen, vergilbten Seiten voll unleserlicher Schrift, gebunden zwischen zwei verwitterte Lederdeckel, doch schloss er es, um Harwins Meldung anzuhören. Seine Miene war ernst, als er die Männer mit Dank entließ.
    »Bist du dir darüber im Klaren, dass ich meine halbe Leibgarde auf die Suche nach dir geschickt habe?«, erklärte Eddard Stark, als sie allein waren. »Septa Mordane ist außer sich vor Sorge. Sie ist in der Septe und betet für deine sichere Heimkehr. Arya, du weißt, dass du ohne meine Erlaubnis nicht jenseits der Burgmauern gehen darfst.«
    »Ich bin nicht durchs Tor gegangen«, platzte sie heraus. »Na ja, ich hatte es nicht vor. Ich war unten im Verlies, aber das wurde zu einem Tunnel. Alles war dunkel, und ich hatte keine Fackel und keine Kerze, um sehen zu können, also musste ich hinterher. Ich konnte nicht da zurück, wie ich reingekommen war, wegen der Ungeheuer. Vater, sie haben davon gesprochen, dass sie dich ermorden wollen! Nicht die Ungeheuer, die beiden Männer. Sie haben mich nicht gesehen, ich war still wie ein Stein und leise wie ein Schatten, aber ich habe sie gehört. Sie haben gesagt, du kennst das Buch und den Bastard, und wenn eine Hand sterben kann, wieso nicht auch die andere? Ist das dieses Buch? Ich wette, Jon ist der Bastard.«
    »Jon? Arya, was redest du da? Wer hat das gesagt?«
    »Die haben es gesagt«, erklärte sie. »Da war ein Dicker mit Ringen und gelbem Gabelbart und ein anderer mit Kettenhemd und Stahlhelm, und der Dicke hat gesagt, sie müssten es verschieben, aber der andere sagte, er könnte nicht mehr jonglieren, und der Wolf und der Löwe würden einander fressen, und das alles wäre ein Mummenschanz.« Sie
versuchte, sich an den Rest zu erinnern. Sie hatte nicht alles verstanden, was sie gehört hatte, und jetzt ging in ihrem Kopf alles durcheinander. »Der Dicke hat gesagt, die Prinzessin erwarte ein Kind. Der mit dem Stahlhelm, er hatte die Fackel, der hat gesagt, sie müssten sich beeilen. Ich glaube, er war ein Zauberer.«
    »Ein Zauberer«, sagte Ned, ohne zu lächeln. »Hatte er einen langen, weißen Bart und einen hohen, spitzen Hut voller Sternchen?«
    »Nein! Es war nicht wie in den Geschichten der Alten Nan. Er sah nicht aus wie ein Zauberer, aber der Dicke hat gesagt, er wäre einer.«
    »Ich warne dich, Arya, falls du dir das alles ausdenken solltest …«
    »Nein, ich sag dir doch, es war im Verlies, da wo die geheime Mauer ist. Ich habe Katzen gejagt und, na ja …« Sie verzog das Gesicht. Wenn sie zugäbe, dass sie Prinz Tommen umgerannt hatte, wäre er wirklich böse auf sie. »… na ja, ich bin durch dieses Fenster gestiegen. Da habe ich die Ungeheuer gefunden.«
    »Ungeheuer und Zauberer«, sagte ihr Vater. »Mir scheint, das alles war ein ziemliches Abenteuer. Diese Männer, die du belauscht hast, du sagtest, sie hätten vom Jonglieren und Mummenschanz gesprochen?«
    »Ja«, räumte Arya ein, »nur …«
    »Arya, es waren Mimen«, erklärte ihr Vater. »Im Moment gibt es sicher ein ganzes Dutzend von Truppen in Königsmund, die sich beim Turniervolk eine schnelle Münze verdienen wollen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was diese beiden in der Burg getrieben haben, aber vielleicht hatte der König um eine Aufführung gebeten.«
    »Nein.« Halsstarrig schüttelte sie den Kopf. »Sie waren keine …«
    »Du solltest in keinem Fall Leuten nachlaufen und sie belauschen. Ebenso wenig gefällt mir die Vorstellung, dass meine Tochter streunenden Katzen durch fremde Fenster
nachsteigt. Sieh

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