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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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schließlich nicht Euer verdammter Bruder.«
    »Nein«, sagte Tyrion traurig. »Das bist du nicht.« Er winkte abwehrend mit der Hand. »Verschwinde also. Lauf nach Schurwerth und zu Lady Lollys. Hoffentlich findest du mehr Freude in deinem Ehebett als ich in meinem.«
    Bronn zögerte an der Tür. »Was werdet Ihr tun, Gnom?«
    »Gregor selbst töten. Würde das nicht ein schönes Lied abgeben? «
    »Ich hoffe, ich werde es irgendwann hören.« Bronn grinste noch einmal, dann schritt er zur Tür und zur Burg hinaus und auch aus Tyrions Leben hinaus.

    Pod trat von einem Fuß auf den anderen. »Es tut mir leid.«
    »Warum? Es ist doch nicht deine Schuld, dass Bronn ein so unverschämter Schurke mit rabenschwarzem Herzen ist. Er war schon immer ein unverschämter Schurke mit rabenschwarzem Herzen. Das mochte ich ja so an ihm.« Tyrion schenkte sich einen Becher Wein ein und nahm ihn mit zu seinem Platz am Fenster. Es war ein grauer, regnerischer Tag, doch die Aussicht draußen war immer noch fröhlicher als die, die sich ihm für sein weiteres Leben bot. Er könnte Podrick Payn auf die Suche nach Shagga schicken, vermutete er, doch in den Tiefen des Königswaldes gab es so unendlich viele Verstecke, dass es Geächteten oftmals gelang, sich einer Festname jahrzehntelang zu entziehen. Und Pod hat manchmal schon Schwierigkeiten, die Küche zu finden, wenn ich ihn losschicke, um Käse zu holen. Timett, Sohn des Timett, war vermutlich längst wieder in den Mondbergen. Und trotz allem, was er zu Bronn gesagt hatte, wäre es wohl noch ein größerer Witz als Joffreys tjostierende Zwerge, wenn er persönlich gegen Ser Gregor Clegane antrat. Er beabsichtigte nicht, sein Leben inmitten von Lachsalven zu beenden. So viel also zu einem Urteil durch Kampf.
    Später besuchte ihn Ser Kevan erneut und auch am folgenden Tag. Sansa war nicht gefunden worden, teilte ihm sein Onkel höflich mit. Und auch der Narr Ser Dontos nicht, der in der gleichen Nacht verschwunden war. Hatte Tyrion keine anderen Zeugen, die er aufrufen könnte? Hatte er nicht. Verflucht noch mal, wie soll ich beweisen, dass ich den Wein nicht vergiftet habe, wenn tausend Menschen gesehen haben, wie ich Joffs Kelch gefüllt habe?
    In dieser Nacht fand er keinen Schlaf.
    Stattdessen lag er im Dunkeln, starrte zum Betthimmel hinauf und zählte seine Gespenster. Er sah Tysha, die ihn lächelnd küsste, sah Sansa, nackt und zitternd vor Angst. Er sah Joffrey, der die Finger in seine Kehle grub und dem das Blut am Hals herabrann, während sein Gesicht schwarz anlief. Dann sah er Cerseis Augen, Bronns wölfisches Lächeln, Shaes verruchtes
Grinsen. Nicht einmal der Gedanke an Shae konnte ihn erregen. Er liebkoste sich, weil er dachte, dass er vielleicht leichter einschlafen könnte, wenn er seinen Schwanz weckte und befriedigte, doch auch das half nicht.
    Und dann war die Dämmerung da und damit der Beginn seines Gerichtsverfahrens.
    An diesem Morgen kam nicht Ser Kevan, um ihn zu holen, sondern Ser Addam Marbrand, begleitet von einem Dutzend Goldröcken. Tyrion hatte zum Frühstück gekochte Eier, gebratenen Speck und geröstetes Brot gegessen und dann seine beste Kleidung angelegt. »Ser Addam«, sagte er, »ich dachte, mein Vater würde die Königsgarde schicken, um mich zum Gericht zu führen. Noch bin ich doch ein Mitglied der königlichen Familie oder etwa nicht?«
    »Das seid Ihr, Mylord, aber ich fürchte, der größte Teil der Königsgarde wird gegen Euch aussagen. Lord Tywin hielt es nicht für anständig, sie als Eure Garde einzusetzen.«
    »Die Götter mögen verhüten, dass wir etwas Unanständiges tun. Bitte, geht voran.«
    Im Thronsaal, wo Joffrey gestorben war, würden sie über ihn zu Gericht sitzen. Während Ser Addam ihm durch die hohen Bronzetüren und über den langen Teppich vorausging, spürte er die Blicke aller Anwesenden auf sich. Hunderte hatten sich versammelt, um der Verhandlung beizuwohnen. Wenigstens hoffte er, dass sie deswegen gekommen waren. Sie könnten auch alle Zeugen gegen mich sein. Auf der Galerie entdeckte er Königin Margaery, die trotz Trauer und Blässe wunderschön aussah. Zweimal verheiratet, zweimal verwitwet und erst sechzehn Jahre alt. Ihre hochgewachsene Mutter stand auf ihrer einen, ihre winzige Großmutter auf der anderen Seite, ihre Hofdamen und die Ritter ihres Vaters drängten sich hinter ihr auf der Galerie.
    Unter dem Eisernen Thron stand noch immer das Podest, nur hatte man alle Tische entfernt, außer einem. Daran

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