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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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alles, solange sie die Hand ihres Gemahls hielt, und ihre Augen leuchteten auf, wann immer sie ihn anschaute.
    Die Zeit für das Betten kam, ihre Ritter trugen sie hinauf in den Turm, zogen sie unterwegs aus und rissen zotige Scherze. Tyrion hat mir das erspart, erinnerte sich Sansa. Sich für einen Mann, den sie liebte, von Freunden ausziehen zu lassen, die sie beide schätzten, wäre nicht so schlimm gewesen. Von Joffrey allerdings … Sie erschauerte.
    Ihre Tante hatte nur drei Zofen mitgebracht, daher drängte man Sansa so lange, bis sie half, Lord Petyr auszuziehen und ins Hochzeitsbett zu führen. Er unterwarf sich der Prozedur mit Würde und verderbter Rede und teilte ebenso viel aus, wie er einstecken musste. Als sie ihn endlich nach oben in den Turm geführt und entkleidet hatten, waren die anderen Frauen rot im Gesicht, Bänder und Knöpfe geöffnet und die Röcke in Unordnung. Doch Kleinfinger lächelte nur Sansa an, während sie ihn hinauf in das Schlafgemach schleppten, in dem seine Hohe Gemahlin wartete.
    Lady Lysa und Lord Petyr hatten das Schlafzimmer im zweiten Stock für sich, aber der Turm war klein … und ihre Tante hielt Wort und schrie ihre Lust lautstark heraus. Draußen hatte es zu regnen begonnen, was die Feiernden in die Halle unter den beiden trieb, und so hörten sie fast jedes Wort. »Petyr«, stöhnte ihre Tante. »Oh, Petyr, Petyr, liebster Petyr , oh, oh, oh. Da, Petyr, da. Dort gehörst du hin.« Lady Lysas Sänger stimmte eine zotige Version von »Myladys Abendmahl« an, doch auch sein Gesang und Spiel vermochten Lysas
Schreie nicht zu übertönen. »Mach mir ein Kind, Petyr!«, schrie sie. »Mach mir noch ein süßes kleines Kind! Oh, Petyr, mein Schatz, mein Schatz, PEEEEEEETYR! « Ihr letzter Schrei war so laut, dass die Hunde zu bellen begannen, und zwei der Hofdamen ihrer Tante konnten sich vor Heiterkeit kaum noch beherrschen.
    Sansa stieg die Treppe hinunter und trat in die Nacht hinaus. Leichter Regen fiel auf die Überreste des Festes, doch die Luft war frisch und sauber. Erinnerungen an ihre eigene Hochzeitsnacht mit Tyrion stiegen in ihr hoch. In der Dunkelheit bin ich der Ritter der Blumen, hatte er gesagt. Ich könnte gut zu dir sein. Aber das war nur eine weitere Lennister-Lüge gewesen. Ein Hund kann eine Lüge riechen, wusstest du das?, hatte der Bluthund einmal zu ihr gesagt. Beinahe konnte sie seine raue heisere Stimme hören. Schau dich gut um und schnüffele herum. Überall hier gibt es nur Lügner … und jeder von ihnen versteht sich auf diese Kunst besser als du. Sie fragte sich, was wohl aus Sandor Clegane geworden war. Wusste er von Joffreys Tod? Würde es ihm etwas ausmachen? Er war jahrelang die Leibwache des Prinzen gewesen.
    Sie blieb lange draußen. Als sie endlich, nass und durchgefroren, ihr eigenes Bett aufsuchte, erhellte nur der schwache Schein eines Torffeuers die dunkle Halle. Von oben hörte man nichts mehr. Der junge Sänger saß in einer Ecke und spielte ein langsames Lied vor sich hin. Eine der Zofen ihrer Tante tauschte in Lord Petyrs Stuhl Küsse mit einem der Ritter, und ihrer beider Hände waren unter der Kleidung des jeweils anderen geschäftig. Mehrere Männer hatten sich in den Schlaf getrunken, und einer war auf dem Abtritt und übergab sich lautstark. Sansa fand Bryns alten blinden Hund in ihrem kleinen Alkoven unter der Treppe und legte sich neben ihn. Er wachte auf und leckte ihr das Gesicht. »Du trauriger alter Köter«, sagte sie und kraulte ihm das Fell.
    »Alayne.« Der Sänger ihrer Tante stand über ihr. »Süße Alayne. Ich bin Marillion. Ich habe gesehen, wie du aus dem Regen
hereingekommen bist. Die Nacht ist kalt und feucht. Lass mich dich ein wenig aufwärmen.«
    Der alte Hund hob den Kopf und knurrte, doch der Sänger gab ihm einen Klaps, worauf das Tier winselnd davonhumpelte.
    »Marillion?«, fragte sie unsicher. »Ihr seid sehr … gütig, an mich zu denken, aber … bitte vergebt mir. Ich bin sehr müde.«
    »Und sehr hübsch. Den ganzen Abend über habe ich in meinem Kopf Lieder über dich komponiert. Ein Lied für die Augen, eine Ballade für die Lippen, ein Duett für die Brüste. Allerdings werde ich sie dir nicht vorsingen. Mit solcher Schönheit können sie sich nicht messen.« Er setzte sich auf ihre Bettkante und legte seine Hand auf ihr Bein. »Lass mich stattdessen mit meinem Körper singen.«
    Sie roch seinen Atem. »Ihr seid betrunken.«
    »Ich werde nie betrunken. Met macht mich nur fröhlich. Ich bin

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