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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gezwungen, ihn zu heiraten. Ich wollte gar nicht.«
    »Ich wollte damals auch nicht«, erwiderte ihre Tante. »Jon Arryn war kein Zwerg, aber er war alt. Vielleicht glaubst du mir jetzt nicht, doch an unserem Hochzeitstag war ich so hübsch, dass ich deine Mutter in den Schatten stellte. Doch
Jon wollte nur die Schwerter meines Vaters, damit er seinen geliebten Jungen helfen konnte. Ich hätte seinen Antrag ablehnen sollen, aber er war ein alter Mann, er würde nicht mehr lange leben. Er hatte schon die Hälfte seiner Zähne verloren, und sein Atem roch wie verschimmelter Käse. Einen Mann mit schlechtem Atem kann ich nicht ertragen. Petyrs Atem ist immer frisch … Er war der erste Mann, den ich je geküsst habe, weißt du. Mein Vater hat behauptet, er sei von zu niedriger Geburt, aber ich wusste, dass er es weit bringen würde. Jon hat ihm mir zuliebe das Zollamt von Möwenstadt anvertraut, doch als er die Einkünfte verzehnfachte, hat mein Hoher Gemahl erkannt, wie klug er war und ihm andere Ämter übertragen, ja, er hat ihn sogar nach Königsmund geholt und ihn zum Meister der Münze gemacht. Es war schwer, ihn jeden Tag vor Augen zu haben und noch immer mit diesem kalten Greis verheiratet zu sein. Jon hat im Schlafzimmer seine Pflicht getan, aber er konnte mich weder befriedigen noch mir Kinder geben. Sein Samen war alt und schwach. Außer Robert sind all meine Kindern gestorben, drei Mädchen und zwei Jungen. All meine süßen Kinder waren tot, und dieser Greis mit seinem stinkenden Atem lebte einfach weiter und immer weiter. Du siehst also, auch ich habe gelitten.« Lady Lysa schniefte. »Du weißt, dass deine arme Mutter tot ist?«
    »Tyrion hat es mir erzählt«, sagte Sansa. »Er hat gesagt, die Freys hätten sie und Robb in den Zwillingen ermordet.«
    Plötzlich traten Lady Lysa Tränen in die Augen. »Wir Frauen sind jetzt allein, du und ich. Hast du Angst, Kind? Sei tapfer. Ich würde mich niemals von Cats Tochter abwenden. Wir beide sind durch unser Blut verbunden.« Sie winkte Sansa näher heran. »Du darfst mir einen Kuss auf die Wange geben, Alayne.«
    Gehorsam trat sie näher und kniete neben dem Bett nieder. Ihre Tante war in süßen Duft gehüllt, unter dem jedoch ein säuerlicher Milchgeruch lag. Ihre Wange schmeckte nach Schminke und Puder.

    Als sich Sansa zurückzog, packte Lady Lysa sie am Handgelenk. »Jetzt sag es mir«, befahl sie schroff, »bist du schwanger? Sag mir die Wahrheit, ich erfahre es doch, wenn du lügst.«
    »Nein«, antwortete sie, entsetzt über die Frage.
    »Du bist doch schon erblüht, oder nicht?«
    »Ja.« Sansa wusste, dass sie ihr Erblühen auf der Ehr nicht lange würde verbergen können. »Tyrion hat nicht … Er hat nie …« Sie spürte, wie die Röte auf ihre Wangen kroch. »Ich bin noch Jungfrau.«
    »War der Zwerg nicht Manns genug?«
    »Nein. Er war nur … er war …« Gut zu mir? Das konnte sie nicht sagen, nicht hier, nicht dieser Tante, die ihn so sehr hasste. »Er … er hatte Huren, Mylady. Das hat er mir erzählt.«
    »Huren.« Lysa ließ ihren Unterarm los. »Natürlich. Welche Frau würde sich mit einer solchen Kreatur ins Bett legen, wenn sie kein Gold dafür erhielte? Ich hätte den Gnom umbringen sollen, als es in meiner Macht stand, aber er hat mich überlistet. Verschlagen ist er, hinterhältig. Sein Söldner hat meinen guten Ser Vardis Egen getötet. Catelyn hätte ihn nicht auf die Ehr bringen dürfen, das habe ich ihr gesagt. Und sie hat auch den Schwarzfisch mitgenommen. Das war nicht recht von ihr. Unser Onkel war mein Ritter des Tores, und seit er uns allein gelassen hat, werden die Bergstämme immer unverschämter. Doch Petyr wird das alles bald richten. Ich werde ihn zum Lord Protektor des Grünen Tals machen.« Zum ersten Mal lächelte ihre Tante, fast sogar herzlich. »Vielleicht sieht er nicht sehr groß und stark aus, und doch ist er mehr wert als alle anderen. Vertraue ihm und tu, was er sagt.«
    »Ja, Tante … Mylady.«
    Ihre Antwort schien Lysa zu gefallen. »Ich kannte diesen Knaben Joffrey. Er hat meinem Robert schreckliche Wörter hinterhergerufen, und einmal hat er ihn mit einem Holzschwert geschlagen. Ein Mann wird sagen, Gift sei unehrenhaft, aber die Ehre einer Frau liegt woanders. Die Mutter hat uns geschaffen, um unsere Kinder zu beschützen, und unehrenhaft
ist es lediglich, wenn wir bei dieser Pflicht versagen. Das wirst auch du begreifen, wenn du erst ein Kind hast.«
    »Ein Kind?«, fragte Sansa unsicher.
    Lysa

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