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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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noch da, und im Osten dehnte sich die Krabbenbucht aus, deren Wasser blau und grün in der Sonne glitzerte.
    Und es gab Schiffe.
    Drei, dachte Arya, da sind drei Stück. Zwei waren nur Flussgaleeren, Boote mit wenig Tiefgang, die für die Fahrt auf dem Trident gebaut waren. Das dritte war größer, ein Hochseehandelsschiff mit zwei Reihen Rudern, vergoldetem Bug und drei hohen Masten mit aufgerollten purpurnen Segeln. Der Rumpf war ebenfalls purpurn bemalt. Arya ritt auf Memme zum Hafen, um sich das Schiff näher anzuschauen. In Häfen sind Fremde nicht so ungewöhnlich wie in kleinen Dörfern, und niemand schien sich darum zu scheren, wer sie war und was sie wollte.
    Ich brauche Silber. Bei dieser Erkenntnis biss sie sich auf die Lippe. Polliver hatte einen Hirschen und ein Dutzend Kupferstücke bei sich gehabt, acht Silberstücke hatten sie bei dem pickligen Knappen gefunden, den sie getötet hatte, und nur einige Heller in der Geldbörse des Kitzlers. Aber der Bluthund hatte ihr gesagt, sie solle ihm die Stiefel ausziehen und die
blutgetränkten Kleider zerschneiden, und schließlich fand sie in jeder Stiefelspitze einen Hirschen und drei Golddrachen im Saum seines Wamses. Sandor hatte allerdings das ganze Geld behalten. Das war nicht recht. Mir hat es auch gehört. Hätte sie ihm das Geschenk der Gnade gemacht … Doch das hatte sie nicht getan. Jetzt konnte sie nicht umkehren und auch nicht um Hilfe bitten. Wenn du um Hilfe bittest, bekommst du keine. Sie würde Memme verkaufen müssen und hoffen, dass ihr das Pferd genug einbrachte.
    Der Stall war ausgebrannt, erfuhr sie von einem Jungen am Hafen, aber die Frau, der er gehörte, führte ihren Pferdehandel jetzt hinter der Septe fort. Arya fand sie ohne Schwierigkeiten, eine große robuste Frau, die stark nach Pferden roch. Memme gefiel ihr auf den ersten Blick. Sie fragte Arya, wie das Tier in ihren Besitz gekommen sei, und grinste über die Antwort. »Die Stute stammt aus guter Zucht, das sieht man gleich, und ich bezweifle nicht, dass sie einem Ritter gehört hat, Kleines«, sagte sie. »Aber dieser Ritter war bestimmt nicht dein verstorbener Bruder. Ich treibe schon jahrelang Handel mit der Burg, und deshalb weiß ich, wie das hochgeborene Volk ist. Die Stute stammt aus guter Zucht, du dagegen nicht.« Sie rammte Arya den Finger gegen die Brust. »Hast sie gefunden oder gestohlen, ist mir einerlei, aber so war es. Auf andere Weise würde so ein schmutziges kleines Ding wie du nicht dazu kommen, auf einem Zelter zu reiten.«
    Arya biss sich auf die Unterlippe. »Heißt das, du kaufst sie nicht?«
    Die Frau kicherte. »Es heißt, du nimmst, was ich dir dafür biete, Kleines. Sonst gehen wir zur Burg, und vielleicht bekommst du dann gar nichts. Oder wirst sogar gehängt, weil du einem guten Ritter sein Pferd gestohlen hast.«
    Ein halbes Dutzend anderer Bewohner von Salzpfann war in der Nähe und ging seinen Geschäften nach, daher konnte Arya die Frau nicht einfach töten. Stattdessen musste sie sich erneut auf die Lippe beißen und sich betrügen lassen. Der Beutel,
den sie erhielt, war erbärmlich leicht, und als sie zusätzliches Geld für Sattel, Zaumzeug und Decke verlangte, lachte die Frau sie aus.
    Den Bluthund hätte sie nie betrogen, dachte sie während des langen Gangs zum Hafen. Die Entfernung schien um Meilen gewachsen zu sein, als sie sie nun zu Fuß zurücklegen musste.
    Die purpurne Galeere lag noch vor Anker. Wenn das Schiff abgelegt hätte, während sie ausgeraubt worden war, hätte sie das nicht ertragen. Ein Fass Met wurde gerade über die Planke gerollt, als sie ankam. Sie wollte dem Hafenarbeiter folgen, doch ein Seemann an Deck brüllte sie in einer Sprache an, die sie nicht verstand. »Ich möchte den Kapitän sprechen«, sagte Arya zu ihm. Er schrie nur noch lauter. Aber der Aufruhr zog die Aufmerksamkeit eines stämmigen grauhaarigen Mannes in einem purpurnen Wollmantel auf sich, der die Gemeine Zunge beherrschte. »Ich bin der Kapitän hier«, sagte er. »Was willst du? Beeil dich, Kind, wir wollen mit der Flut auslaufen.«
    »Ich will nach Norden, zur Mauer. Hier, ich kann bezahlen. « Sie gab ihm den Beutel. »Die Nachtwache hat eine Burg am Meer.«
    »Ostwacht.« Der Kapitän schüttelte das Silber in seine Hand und runzelte die Stirn. »Mehr hast du nicht?«
    Es genügt nicht. Arya wusste es, ohne dass man es ihr zu sagen brauchte. Sie sah es seinem Gesicht an. »Ich brauche keine Kabine«, schlug sie vor, »ich könnte im

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