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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Vogel habe ich nichts zu tun«, beteuerte Sam. »Als er aus dem Kessel geflogen kam, habe ich mir fast in die Hose gemacht.«
    Jon lachte und staunte halb darüber, dass er noch wusste,
wie das ging. »Ihr seid ein Haufen närrischer Verrückter, wisst ihr das?«
    »Wir?«, fragte Pyp. »Du nennst uns Narren? Wir sind schließlich nicht zum neunhundertundachtundneunzigsten Lord Kommandant der Nachtwache gewählt worden. Du solltest lieber einen Schluck Wein trinken, Lord Jon. Ich glaube, du wirst eine Menge Wein brauchen.«
    Also nahm Jon Schnee ihm den Weinschlauch aus der Hand und trank einen Schluck. Aber nur einen. Die Mauer gehörte ihm, die Nacht war finster, und er musste einem König gegenübertreten.

SANSA
    Sie erwachte jäh, jeder Nerv war angespannt. Einen Augenblick lang wusste sie nicht, wo sie war. Sie hatte geträumt, wieder klein zu sein und das Schlafzimmer mit ihrer Schwester Arya zu teilen. Doch es war ihre Zofe, die sich im Schlaf herumwälzte, nicht ihre Schwester, und sie befand sich auch nicht in Winterfell, sondern auf Hohenehr. Und ich bin Alayne Stein, ein Bastardmädchen. Das Zimmer war kalt und schwarz, doch unter den Decken war es warm. Der Morgen hatte noch nicht zu grauen begonnen. Manchmal träumte sie von Ser Ilyn Payn und erwachte mit klopfendem Herzen, doch dieser Traum war anders gewesen. Zuhause. Ich habe von Zuhause geträumt.
    Die Ehr war nicht ihr Zuhause. Sie war nicht größer als Maegors Feste, und draußen vor den steilen weißen Mauern war nur der Berg und der lange, heimtückische Abstieg an der Himmelsburg und der Schneeburg und der Steinburg vorbei bis zu den Mondtoren auf der Talsohle. Hier konnte man nirgendwohin, und es gab kaum etwas zu tun. Die älteren Diener sagten, in diesen Hallen habe lautes Lachen widergehallt, als ihr Vater und Robert Baratheon als Jon Arryns Mündel auf der Ehr aufgewachsen waren, doch jene Zeiten waren lange vorüber.
    Ihre Tante führte nur einen kleinen Haushalt, und selten wurde es Gästen gestattet, an den Toren des Mondes vorbei heraufzusteigen. Außer Sansas betagter Zofe war der achtjährige Lord Robert, der die Reife eines Dreijährigen hatte, ihre einzige Gesellschaft.
    Und Marillion. Immer wieder Marillion. Wenn er beim Abendessen
für sie spielte, schien der junge Sänger sie oft geradewegs anzusingen. Ihre Tante war darüber gar nicht erbaut. Lady Lysa war vernarrt in Marillion und hatte bereits zwei Mägde und sogar einen Pagen fortgeschickt, weil sie Lügen über ihn verbreitet hatten.
    Lysa litt genauso unter der Einsamkeit wie sie. Ihr neuer Gemahl verbrachte anscheinend mehr Zeit am Fuße des Berges als auf dem Gipfel. Auch jetzt war er unterwegs, seit vier Tagen bereits, und traf sich mit den Corbrays. Aus Bruchstücken von Gesprächen, die Sansa mitbekommen hatte, wusste sie, dass Jon Arryns Vasallen Lysa ihre Heirat übelnahmen und Petyr seine Autorität als Lord Protektor des Grünen Tales nicht gönnten. Der ältere Zweig des Hauses Rois stand kurz vor der offenen Rebellion, weil ihre Tante Robb in seinem Krieg nicht zu Hilfe gekommen war, und die Waynwalds, Rotfests, Belmors und Tempelheims unterstützten die Aufrührer nach Kräften. Unter den Bergstämmen herrschte ebenfalls Unruhe, und der alte Lord Jäger war so unerwartet gestorben, dass seine beiden jüngeren Söhne ihren älteren Bruder beschuldigten, ihn ermordet zu haben. Dem Grünen Tal von Arryn war vielleicht der schlimmste Teil des Krieges erspart geblieben, doch es war bei weitem nicht der idyllische Ort, als den Lady Lysa es geschildert hatte.
    Ich kann nicht wieder einschlafen, stellte Sansa fest. In meinem Kopf herrscht ein einziger Aufruhr. Widerwillig schob sie ihr Kissen von sich, warf die Decken zurück, ging zum Fenster und öffnete die Läden.
    Schnee fiel auf Hohenehr.
    Draußen rieselten die Flocken herab, weich wie Daunen und still wie Erinnerungen. Bin ich davon aufgewacht? Den Garten unten überzog bereits eine dicke Schicht Schnee, bedeckte das Gras, sprenkelte Gebüsche und Statuen mit Weiß und bog mit seinem Gewicht die Zweige der Äste nach unten. Der Anblick trug Sansa zurück in die kalten Nächte der Vergangenheit und in den langen Sommer ihrer Kindheit.

    Den letzten Schnee hatte sie an dem Tag gesehen, an dem sie Winterfell verlassen hatte. Damals hat es nicht so heftig geschneit wie jetzt, erinnerte sie sich. Robb sind die Flocken im Haar geschmolzen, als er mich umarmt hat, und Arya hat versucht, einen Schneeball zu machen,

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