Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen.
    »Ich danke Euch, gute Sers«, sagte sie. »Ich lasse mich gern zu einer Forelle einladen.« Brienne schwang sich vom Pferd, sattelte die Stute ab und tränkte sie, ehe sie das Tier zum Grasen anpflockte. Waffen, Schild und Satteltaschen legte sie unter einer Ulme ab. Inzwischen waren die Forellen knusprig gebraten. Ser Crehan brachte ihr einen der Fische, und sie ließ sich mit gekreuzten Beinen nieder und aß.
    »Wir wollen nach Dämmertal, M’lady«, erzählte Langzweig ihr, während er seine Forelle mit den Fingern auseinanderzupfte. »Ihr würdet gut daran tun, Euch uns anzuschließen. Die Straßen sind gefährlich.«
    Brienne hätte ihnen mehr über die Gefahren auf den Straßen erzählen können, als sie vermutlich wissen wollten. »Ich danke Euch, Ser, aber ich bedarf Eures Schutzes nicht.«
    »Ich bestehe darauf. Ein wahrer Ritter muss stets das zarte Geschlecht beschützen.«
    Sie legte die Hand auf ihren Schwertknauf. »Dies hier wird mich beschützen, Ser.«

    »Ein Schwert ist nur so gut wie der Mann, der es führt.«
    »Ich führe es hinlänglich gut.«
    »Wie Ihr meint. Es wäre nicht höflich, mit einer Lady zu streiten. Wir werden Euch heil nach Dämmertal bringen. Für drei ist es sicherer als für einen allein.«
    Wir waren zu dritt, als wir von Schnellwasser aufgebrochen sind, und doch hat Jaime seine Hand verloren und Cleos Frey das Leben. »Eure Tiere können nicht mit meinem mithalten.« Ser Crehans brauner Wallach war ein alter Gaul mit Senkrücken und Triefaugen, und Ser Illifers Pferd sah klapprig und halb verhungert aus.
    »Mein Ross hat mir schon am Schwarzwasser gut gedient«, beharrte Ser Crehan. »Fürwahr, dort habe ich ein großes Gemetzel angerichtet und mir ein Dutzend Lösegelder verdient. Kannte M’lady zufällig Ser Herbert Bolling? Jetzt werdet Ihr ihn nicht mehr kennen lernen. Ich habe ihn dort erschlagen. Wenn der Sturm der Schwerter beginnt, findet Ihr Ser Crehan Langzweig niemals in den hinteren Reihen.«
    Sein Gefährte gab ein trockenes Kichern von sich. »Creh, hör auf. Eine wie sie braucht solche wie uns nicht.«
    »Eine wie ich?« Brienne war sich nicht sicher, worauf er hinauswollte.
    Ser Illifer zeigte mit knochigem Finger auf ihren Schild. Obwohl die Farbe zerkratzt war und abblätterte, ließ sich das Wappen noch gut erkennen: Silber und Gold, schräg geteilt, darauf eine schwarze Fledermaus. »Ihr tragt den Schild eines Lügners, und dazu habt Ihr kein Recht. Der Großvater meines Großvaters hat mitgeholfen, den Letzten der Widerstens zu töten. Seitdem hat es niemand mehr gewagt, diese Fledermaus zu tragen, die so schwarz ist wie die Taten derjenigen, die sie im Schilde führten.«
    Bei dem Schild handelte es sich um den, den Jaime aus der Waffenkammer von Harrenhal mitgenommen hatte. Brienne hatte ihn in den Stallungen bei ihrer Stute gefunden, zusammen mit weiteren Ausrüstungsgegenständen: Sattel und
Zaumzeug, Kettenhemd, Halsberge und Topfhelm, Beutel mit Gold und Silber sowie ein Pergament von größerem Wert als alles Übrige. »Ich habe meinen eigenen Schild verloren«, erklärte sie.
    »Ein wahrer Ritter ist der einzige Schild, den eine Jungfrau braucht«, verkündete Ser Crehan mannhaft.
    Ser Illifer schenkte ihm keine Beachtung. »Ein barfüßiger Mann sucht nach Stiefeln, ein frierender nach einem Mantel. Aber wer würde sich den Mantel der Schande überziehen? Lord Lucas der Kuppler hat diese Fledermaus getragen, und Manfryd mit der Schwarzen Haube, sein Sohn. Warum tragt Ihr ein solches Wappen, frage ich mich, wenn nicht Eure eigenen Sünden noch abscheulicher sind … und jünger. « Er zog seinen Dolch aus der Scheide, ein hässliches Stück aus billigem Eisen. »Eine Frau, absonderlich groß und absonderlich stark, verbirgt ihre angestammten Farben … Creh, hier haben wir die Jungfrau von Tarth vor uns, die Renly die königliche Kehle aufgeschlitzt hat.«
    »Das ist eine Lüge.« Renly Baratheon war für sie mehr als ein König gewesen. Sie hatte ihn geliebt, seit er zum ersten Mal nach Tarth gekommen war, auf seiner gemächlichen Rundreise, mit der er nach Erreichen der Mündigkeit seine Lordschaft antrat. Ihr Vater hatte ihn mit einem Festmahl willkommen geheißen und ihr befohlen, daran teilzunehmen; sonst hätte sie sich vermutlich in ihrem Zimmer versteckt wie ein waidwundes Tier. Damals war sie nicht älter gewesen als Sansa und hatte mehr Angst vor höhnischem Gekicher gehabt

Weitere Kostenlose Bücher