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Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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offensichtlich sogar die Zeit verschiebend, so als würden sie beide am selben Ort zur gleichen Zeit existieren. Das machte ihm Angst und er fragte sich, wer außer ihm diese Veränderungen noch bemerkte.
    Sie war noch schöner als auf dem Bild, das sie geschickt hatte, eine Tatsache, die ihn zusätzlich beunruhigte, denn er wusste einfach nicht, welch fatales Band ihn dermaßen zu einem anderen Menschen zog, auf einer Ebene, die er noch niemals auf diese Weise verspürt hatte. Es war eine schwindelerregende Tiefe, unter der ein weiterer Abgrund aus Leidenschaft immer stärker zu glühen begann. Er konnte sie sogar riechen und es war ein Geruch, der ihn verwirrte, denn sie roch nach einer klaren, warmen Dunkelheit. Stein, Gras und wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass Sterne so duften sollten. Mit aller Macht quälte er diese Gefühle in den Hintergrund. Es gab wichtige Dinge zu bereden, zum Beispiel, dass der Stein ihres Labyrinths erlöschen würde. Außerdem musste er ihr zeigen, zu was, oder besser: wem, er hier geworden war. Auch wenn es ihm sehr schwerfiel, er brauchte jemanden, dem er blind vertrauen konnte.
    Sie sprachen miteinander.
    »Ich weiß, ich weiß«, fuhr sie ihm dazwischen. »Sie haben mich getestet mit ihren verdammten Maschinen, mit meinem Blut.« Die junge Frau sah bitter drein, dann wie ein Fels. »Ich werde einen Weg finden.« Robert lächelte sie an. Eines war so deutlich, wie Blut in seinen Adern floss. Anevay war eine Kämpferin. Sie würde sich selbst mit Thor anlegen und Robert war sich plötzlich nicht mehr sicher, wer von den beiden am Ende noch stehen mochte. Das gefiel ihm, sehr sogar.
    »Ich werde dir einen Brief schicken. Darin ist ein Name, an den du dich wenden kannst, sollten die Dinge aus dem Ruder laufen.« Er nahm seine Kette vom Hals. Er würde einen Weg finden, einen Weg vorbereiten, nur für den Fall der Fälle.
    »Wieso?« Ihr Atem klang plötzlich ausgebrannt. Er musste es ihr sagen, sie verdiente es.
    »Weil ich heute Nacht vielleicht sterben werde!«
     
    Robert zeichnete einen Bannkreis. Nach Vollenden hunderter von Labyrinthen, ob auf Papier, Metall, Stein oder eben einem Holzfußboden, flossen die Linien dafür aus Roberts Arm ebenso vertraut wie exakt. Er stand auf, begutachtete sein Werk, zog den Mantel wieder über, verstaute seine Waffen und faltete den Dreispitz zusammen, den er in eine Innentasche steckte. Er wollte ungesehen an sein Ziel gelangen, also war die vollständige Verkleidung nicht nötig.
    »Taris, du fliegst schon mal los. Bitte suche Skee und nimm sie mit, ich brauche euch beide dort. Poe wird mit mir durch den Traum reisen, das ist sicherer.«
    Der Falke erhob sich mit zwei kurzen, schnellen Flügelschlägen und verschwand als Rauch durch einen Spalt im Mauerwerk.
    »Mir gefällt das nicht, Robbie. Was, wenn die Magie ne falsche Abzweigung nimmt und wir stattdessen in Wallhall landen?«, seine Ohren zitterten. »Du hast selbst gesagt, dass die Magie ein launisches Wiesel geworden ist.« Er flitzte über den Ärmel bis zur Hand, stellte sich auf die Hinterbeine, ließ die Vorderpfoten baumeln und guckte aus dem Fell, als müsse er zu seiner eigenen Beerdigung.
    »Gut, dann bleib hier.« Der kleine Clangeist sah sich plötzlich um in dem großen Turmzimmer, der Wind heulte, im Kamin knackte ein ausglühender Scheit, es raschelte irgendwo. Er seufzte theatralisch, kratzte sich am Bauch und hob die Pfoten, als hätte Robert ihn mit einer langen, flammenden Rede auf Händen und Knien gebeten, es sich anders zu überlegen.
    »Nein! Wenn die Mission danebengeht, nur weil ich hier einsam die Festung halten wollte, dann wäre das gar nicht gut für meinen Ruf in den Clangeisterkreisen.« Sprachs und verkrümelte sich in den Ärmel, etwas zu flott für einen Helden, aber immerhin.
    Der Lord stellte sich in den Kreis aus Linien, die eben seine Schulterbreite hatten, aktivierte sein Labyrinth, das metallisch ausklappte. Im Stillen hoffte er, dass am Ende dieses Weges das andere Labyrinth nicht entdeckt worden war. Er mochte sich nicht ausmalen, was dann geschehen konnte. Aber er schluckte die Angst hinunter, denn in seinem Ärmel hörte er ein leises, wimmerndes »Ohjeohje« ...
    »Na, dann wollen wir uns mal mit dem Kaiser anlegen«, flüsterte Robert und aktivierte den magischen Pfad. 
     



Unheilvolle Zeichen
     
    Der Kerl lag da, als habe ihn ein Hammer getroffen, zuckte nur kurz, dann nichts mehr. Eben war er noch durch den Ring

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