Das Locken der Sirene (German Edition)
Sie waren ein Fleisch. Sie brauchten keinen Ehering, keine Trauungszeremonie, um zu wissen, wie wahr es war. Sie hatte das Halsband um den Hals. Sie beneidete verheiratete Frauen nicht um das, was sie hatten. Sie würde sich immer wieder für sein Halsband entscheiden anstatt für einen Blutdiamanten an einem billigen Goldring
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Er entfernte sich wieder von ihr. Auf ihrem schmerzenden Rücken liegend, wartete sie und genoss die Abwesenheit von Schmerz. Als er zu ihr zurückkehrte, zog er die Decke unter ihr weg, sodass sie jetzt auf dem Laken lag. Er packte ihre Beine und schlang je ein weiches Baumwollseil um ihre Knie. Sie entspannte sich und ließ zu, dass er sie ans Bett fesselte. Ihre Knie wurden nach oben gezogen und weit gespreizt. Sie lag jetzt vollkommen bloß vor ihm. Egal, wie sehr sie sich anstrengen würde, die Beine zu schließen, es würde ihr nicht gelingen. Sie hatte es auch noch nie versucht
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Das Bett gab unter seinem Gewicht nach. Sie wusste, er kniete jetzt zwischen ihren weit geöffneten Schenkeln. Sie atmete scharf ein, als seine Finger langsam in sie eindrangen. Er spreizte die Finger, um ihre Möse für ihn zu weiten. Er bereitete sie auf die Penetration vor. Seine Finger stießen gegen ihren Muttermund. Er drückte sie tiefer in sie hinein, bis sie heftig um seine Hand pulsierte. Sie war feucht und bereit. Aber er war so groß, dass er sie zerreißen oder ernsthaft verletzen könnte, wenn er sie nicht auf ihn vorbereitete. Es hatte schon Nächte gegeben, in denen er sie so hart rangenommen hatte, dass sie geblutet hatte. Das waren die Nächte, in denen er sich verlor, sich in der Dunkelheit verlor, die sich hinter dem Schatten seines Herzens verbarg. Aber heute Nacht verlor er sich nicht. Heute war er bei ihr
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Sie spürte seine feuchte Spitze an ihrem Eingang lauern. Ganz langsam schob er sich in sie hinein. Sie wimmerte, als sie sich dehnte und öffnete, um ihn ganz in sich aufzunehmen. Wenn sie sein ganzes Wesen in sich aufnehmen könnte, würde sie es ohne Zögern tun. Wenn sie in ihm verschwinden und in seiner Haut leben könnte, würde sie auch das tun
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Mit langen, sorfältigen Stößen füllte er sie wieder und wieder aus. Sein Rhythmus war gleichbleibend ruhig. Er packte ihre Handgelenke und drückte sie in die Matratze. In vielen Nächten fesselte er auch ihre Hände mit einem Seil, doch in anderen wollte er sie einfach mit den eigenen Händen niederhalten
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Keuchend lag sie unter ihm. Gefesselt, wie sie war, konnte sie kaum mehr tun, als ihn aufzunehmen. Sie wollte ihn anflehen, aber er hatte ihr nicht die Erlaubnis erteilt zu sprechen. So weit sie konnte, kam sie ihm mit ihren Hüften entgegen. Während er mit einer Hand noch immer ihre Handgelenke festhielt, ließ er seine andere Hand zwischen ihre Körper gleiten und streichelte sie da, wo sie nun verbunden waren. Der Druck in ihrem Unterleib wuchs an. In ihrem Magen bildete sich ein Knoten. Sie fühlte sich, als würde sie von einem unsichtbaren Seil zur Decke gezogen. Der Orgasmus brach mit ungeheurer Wucht über sie herein. Mit ihren Kontraktionen zog sie ihn immer weiter in sich hinein. Er hörte nicht auf
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Der zweite Orgasmus ließ nicht allzu lange auf sich warten. Er konnte ihren Körper ganz nach Belieben manipulieren, als würde er ihn besser kennen als seinen eigenen. Manchmal ängstigte es sie, wie gut er sich unter Kontrolle hatte, selbst wenn er in ihr war
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Er stieß härter zu. Er drang tiefer in sie ein, bewegte sich schneller. Sie schnappte nach Luft, weil der Griff um ihre Handgelenke sich fast schmerzhaft verstärkte. Als er kam, tat er es in absoluter Stille. Mit einem letzten Stoß ergoss er sich in sie
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Noch immer in ihr, nahm er ihr die Augenbinde ab. Sie senkte den Blick und vermied es, ihm in die Augen zu sehen
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„Sieh mich an“, befahl er, und sie gehorchte dankbar. Seine stahlgrauen Augen glühten förmlich vor Liebe zu ihr
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„Ich liebe Sie, Meister“, flüsterte sie
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Die Ohrfeige kam so plötzlich und so hart, dass ihr ganzer Körper vor Entsetzen erbebte
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„Habe ich dir erlaubt zu sprechen?“
Dieses Mal antwortete sie nicht. Sie schüttelte nur den Kopf. Die Bewegung löste eine Träne, die in einem Augenwinkel gelauert hatte
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Er lächelte sie an und neigte den Kopf, um ihre Lippen mit seinen zu berühren. Ein weiterer Kuss auf den Mund, und sie entspannte sich. Seine Lippen glitten zu ihrem Hals und weiter hinauf zum Ohr
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„Ich liebe dich auch.“
Immer noch tief in
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