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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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ist.«
    Carter atmete durch und nickte zufrieden.
    »Aber nachgehen müssen wir der Sache«, erklärte Hamilton. »Eine Akte anlegen, vielleicht auch pro forma in deine Bücher schauen. Wenn da alles in Ordnung ist, stellen wir das Verfahren ein.«
    »Kein Problem«, sagte Carter betont gelassen und dachte daran, dass er gleich nach dem Treffen Marc anrufen musste, damit dieser die Bücher für die Überprüfung rechtzeitig vorbereiten konnte. Carter schob sich einen Löffel mit hellgrünen Kügelchen in den Mund, die von der Konsistenz an Kaviar erinnerten. Sobald sie auf seiner Zunge zerplatzten, verbreitete sich an seinem Gaumen ein Geschmack nach Honigmelonen und … Tabak.
    »Verdammt, was ist das nur für ein Zeug?«, stieß er hervor.
    Doch Hamilton antwortete darauf nicht. Stattdessen aß er mit geschlossenen Augen etwas, das für Carter aussah wie ein Lolli.
    Betreibt eine jahrhundertealte Lotterie. Brauche eine Liste aller Teilnehmer mit allen Infos zu den Personen. Infos über den Gewinn.
    Nach langer Zeit schien Hamilton aus dem Reich der kulinarischen Genüsse zurückzukehren und öffnete wieder die Augen. »Das schmeckt wahnsinnig! Nach Brause und nach Curry!«, rief Hamilton begeistert und hielt Carter den Lutscher entgegen.
    Carter machte eine abwehrende Handbewegung. Er glaubte nicht, dass Hamilton ernsthaft von ihm erwartete, an dem Lolly zu lutschen.
    »Also sind wir uns einig, dass bei den Ermittlungen nichts herauskommen wird?«, hakte er stattdessen nach.
    »Man würde nur noch so etwas hier essen, wenn man es sich leisten könnte«, verkündete Hamilton, der den Lolli abgelegt hatte und nun seinen Löffel in eine Schale mit blauem Schaum tauchte.
    Carter war sich nicht sicher, ob er Hamilton richtig verstanden hatte. Erneut spürte er das Vibrieren seines Handys durch die Tischplatte.
    Alles klar, melde mich. Bitte zerstören.
    »Willst du dich an meinem Fonds beteiligen?«, fragte Carter vorsichtig.
    Hamilton zuckte mit den Schultern. »Das wäre illegal. Du weißt doch, dass wir von der SEC das nicht dürfen.« Er hatte sich mittlerweile einer Suppe gewidmet, aus der, sobald er sie löffelte, feiner Rauch aufstieg.
    Carter entspannte sich weiter. Jemanden von der SEC zu bestechen war kein Kavaliersdelikt. Nur ungern wäre er vor die Wahl gestellt worden.
    »Aber meine Cousine könnte«, merkte Hamilton an, während er die Suppe von seinem Löffel schlürfte.
    Carter spürte, wie in seinem Inneren etwas zerbrach. Hamilton war für ihn stets ein Vorbild gewesen; daher hatte er ihn protegiert und vor Jahren mit seinen Kontakten dafür gesorgt, dass dieser Mann an die Spitze der SEC kam. Und auch wenn er gehofft hatte, ihn überzeugen zu können, die Ermittlungen gegen ihn einzustellen, ihm ein wenig entgegenzukommen, vielleicht auch die Vorschriften etwas zu dehnen, so war er nun doch über die offene Aufforderung zur Bestechung schockiert.
    »Ich warte dann auf die Daten deiner Cousine«, sagte er und hoffte, dass Hamilton den Hauch Resignation aus seiner Stimme nicht heraushörte.
    Diese Sorge war jedoch unbegründet. Über Hamiltons Gesicht huschte ein Lächeln. Plötzlich griff er zum Weinglas, als hätte er es zwischen den Unmengen an Geschirr auf dem Tisch bislang übersehen, und hielt es Carter entgegen.
    »Dann auf unser Wohl!«, sagte Hamilton lächelnd.
    Fast widerwillig führte Carter sein Glas dagegen. Das Klingen der Gläser ließ ihn frösteln.
    Eineinhalb Stunden später stand Carter wieder auf der Madison Avenue und atmete tief durch. Das Problem mit den Ermittlungen hatte er gelöst, das Gefängnis brauchte er erst einmal nicht zu fürchten. Das Problem, dass er seinen Anlegern ihr Geld nicht auszahlen konnte, blieb jedoch ungelöst.
    Der Geruch von Hotdogs zog von einem der fahrenden Händler zu ihm herüber und entlockte seinem Magen ein heftiges Grollen. Er griff in die Jackentasche und nahm das Handy heraus, das Gonzales ihm gegeben hatte. Mit geübtem Griff entfernte er das Gehäuse, den Akku und dann die Sim-Karte. Er zielte gut und blickte ihr nach, wie sie in einem Gully vor ihm verschwand. Dann marschierte er zur nächsten Kreuzung und warf dort das Handy in einen Abfalleimer.
    Seine Hoffnung galt einem alten Mönch. Sein Bluthund hatte nun die Fährte aufgenommen. Wenn jemand in New York war, dann würde Gonzales ihn auch finden.
    »Ein Preis von unermesslichem Wert«, flüsterte Carter unwillkürlich vor sich hin und fand Gefallen am Klang der Worte.
    Er drehte sich

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