Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
Wahrscheinlich hätte sie ihn eh nicht zufriedenstellen können.
Bevor diese Vermutung ihre Lust zerstören konnte, entfernte sie ihren Finger aus ihrem Anus. Stattdessen zog sie ihren Venushügel nach oben. Und noch ein wenig mehr, bis sich ihre Klitoris aus dem Häutchen herausschälte. Zärtlich begann sie, ihre Feuchtigkeit darauf zu verteilen. Ihre Erregung wuchs rasch an. In der Dunkelheit klang ihr leises Stöhnen, das sie erfolglos zu unterdrücken versuchte, erschreckend laut. Je näher sie dem Höhepunkt kam, desto schneller schlug ihr Herz. Kräftig massierte sie ihren Kitzler. Es hörte sich an, als würde nasse Haut über nasse Haut reiben. Sie konnte kaum ihren Unterleib ruhig halten. Ihre Pomuskeln waren so angespannt, dass es wehtat. Bestimmt würde sie morgen Muskelkater haben. Als sie kam, hielt sie sich mit einer Hand am Toilettenrollenhalter fest, ohne aufzuhören, wie wild über ihre empfindsamste Stelle zu reiben. Zuckend rutschte ihr Hintern hin und her. Die Klobrille knackte. Val biss die Zähne zusammen, bis ihr Kiefer schmerzte, aber sie wollte den Orgasmus so lange halten, wie es ihr möglich war.
Nach wenigen Sekunden hielt sie die Reizung nicht mehr aus und ließ von ihrem Geschlecht ab. Erschöpft rang sie nach Luft. Ihre Klitoris pochte heftig. Sie musste an Aiman denken, der die Heldin in Evangelines Geschichte noch viel länger stimuliert hatte. Masturbation hatte ihre Grenzen. Wie sehr wünschte sich Val doch einen dominanten Liebhaber, der sie mehr forderte, als sie es selbst tun konnte!
Sie blieb noch eine Weile sitzen, bis sie wieder ruhig atmete. Eine bleierne Müdigkeit legte sich über sie. Am liebsten hätte sie sich schlafen gelegt, doch sie musste zurück an den Baccaratisch.
Träge wischte sie sich ab. Dann verließ sie die Kabine und tastete sich zum Lichtschalter vor. Das Aufflackern der Deckenlampe war unangenehm und sie sehnte sich nach der Dunkelheit zurück. Sie wusch sich die Hände, trocknete sie ab und trat in den Gang, während sie ihr Kleid glatt strich.
Erschrocken blieb sie stehen. Denn Rhys lehnte vor der Damentoilette an der Wand. Hatte er etwa auf sie gewartet?
Er stieß sich ab und kam auf sie zu. Ein frivoles Lächeln umspielte seine Lippen. Seine ganze Art teilte ihr auf nonverbale, aber unmissverständliche Weise mit, dass er wusste, was sie getrieben hatte. Galant nahm er ihre rechte Hand und schnupperte an ihren Fingern. »Nimm beim nächsten Mal die Linke. Dann fühlt es sich mehr an, als würdest du von einem Fremden gestreichelt werden.«
Valentines Gesicht brannte vor Scham.
4
Sie entriss ihm ihre Finger. Da er zum vertraulichen Du übergegangen war, tat sie das auch, um ihm zu zeigen, dass sie sich nicht unterordnete, nur weil er ein Gast und sie eine Angestellte war. »Woher willst du wissen, dass ich keine Linkshänderin bin?«
»Ich weiß es, genauso, wie ich sicher bin, dass du devot veranlagt bist«, sagte er mit beeindruckender Selbstsicherheit. Seine Zungenspitze tauchte kurz in seinem Mundwinkel auf. »Du hast es bisher noch nicht ausgelebt, aber du brennst darauf, endlich Erfahrungen zu sammeln.«
Ja, verdammt, dachte sie, gleichsam verstimmt wie fasziniert, dass er in ihr Innerstes sehen konnte. Evangelines Roman über das frivole Mädcheninternat und ihre erotischen Kurzgeschichten hatten sie auf den Geschmack gebracht. Aber die Beobachtungen im Separee waren wie eine Initialzündung gewesen. Träume mussten keine Träume bleiben, war ihr in diesem Moment klar geworden. »Allerdings nicht zusammen mit dir.« Überrascht verspürte sie einen Hauch Reue über das Gesagte.
Sie wollte an ihm vorübergehen, doch er hielt sie am Oberarm fest. »Ich möchte mich entschuldigen.«
»Für deinen begrenzten Horizont?«
»Das kann man falsch verstehen.« Er zog sie zu sich heran. »Wenn ich schon dein Herr wäre, würde ich dich jetzt für diese Unverschämtheit bezahlen lassen. Das könnte schmerzhaft, anstrengend oder demütigend sein – oder alles zugleich.«
Etwas klopfte in ihrem Schoß. Es war ihre Lust, die trotz des Masturbierens nicht befriedigt zu sein schien. Sein Blick, so bedrohlich wie lasziv, sein Griff, der sanft und dennoch bestimmt war, und die Pause, die er machte, damit seine Worte Zeit hatten, ihr Kopfkino anzuregen, führten dazu, dass sie stehen blieb. Sie erstarrte förmlich.
Seine Stimme wurde eine Nuance tiefer. »Bist du jetzt bereit, mir zuzuhören?«
»Ja.« Mehr brachte sie nicht heraus. Ihr Mund war
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