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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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devoten Neigung hinzugeben. Sie flüsterte: »Können sie uns hören?«
    »Wenn du allzu laut schreien wirst, dann ja«, sagte er, den Mund nah an ihrem Ohr. »Ansonsten haben wir das Vergnügen, ihnen zu lauschen, denn es gibt verdeckte Mikrofone.«
    Seine Stimme klang lüstern. Als er einen Schalter an der Wand drückte, waren seine Bewegungen so geschmeidig, wie die eines Jägers auf der Pirsch. Er brauchte sich nicht einmal zu bemühen, sondern alles an ihm strahlte eine Erotik aus, die Valentine faszinierte. Sie fragte sich, ob er auf alle Frauen solch eine Wirkung hatte oder nur auf sie.
    Da er merkte, dass sie ihn begehrlich musterte, schaute sie rasch wieder auf die frivole Gesellschaft nebenan. »Hast du deine Freunde heute extra später bestellt als üblich, weil ich bis Mitternacht arbeiten musste? Gestern habt ihr euch doch schon am Abend getroffen.«
    »So auch heute.« Er neigte sich von hinten über ihre Schulter, roch an ihrer Halsbeuge und kommentierte den Duft ihres Parfüms mit einem sinnlichen »Hm. – Das ist schon die zweite Spielrunde. Nach der ersten waren wir zum Dinner.«
    Überrascht hob sie ihre Brauen. »Die zweite?«
    »Glaubst du etwa, du wirst vor dem Morgengrauen von mir entlassen werden?« Er schnalzte tadelnd. » BDSM ist nichts, was man in fünf Minuten abhandelt, sondern eine bittersüße Tortur, die sich über Stunden hinzieht.«
    Ihr Mund war trocken, das Schlucken fiel ihr schwer. Sollte sie ihm glauben? Er schaute ernst aus, aber da war ein Funkeln in seinen Augen, das Schalk sein mochte. Oder ein Zeichen für seine sadistische Vorfreude.
    »Dafür ist die Belohnung umso größer. Du wirst Orgasmen erleben, die deine Sichtweise auf den Sex, den du bisher gehabt hast, ernüchtern werden. Deine bisherigen Höhepunkte sind nichts im Gegensatz zu denen, die ich dir schenken kann. Aber dafür musst du mir auch etwas geben, und zwar nicht nur deine Lust, sondern auch Vertrauen, Schweiß, Furcht, Schmerz und vielleicht sogar Tränen, wir werden sehen.« Sachte drehte er ihr Gesicht wieder zum Separee. »Nun schau zu und errege dich am Sextoy-Roulette. Es geht um eine obszöne Form des Wichtelns.«
    Durch seine Ankündigung hatte sie eine Gänsehaut bekommen, die jedoch nicht unangenehm war. Noch nie zuvor hatte ein Mann so unverblümt über Erotik mit ihr gesprochen wie er. Und er würde es nicht nur bei Worten belassen. »Wie das zu Weihnachten?«
    Sie spürte seinen Atem an ihrem Hinterkopf, als er erklärte: »Jeder hat ein hübsch verpacktes Toy mitgebracht. Auf der Roulettescheibe stehen diesmal die Namen aller Anwesenden, aber es muss immer eine Frau auf einen Mann folgen und darauf wieder eine Frau und so weiter. Einige im Zirkel sind nicht auf ein Geschlecht festgelegt, aber eben nicht alle, darauf nehmen wir Rücksicht.«
    Erst jetzt bemerkte Val die in Glanzpapier eingepackten und mit Schleifen versehenen Schachteln, die auf einem Tisch an der Wand standen. Die ungenierte Nacktheit der Personen hatte sie abgelenkt. »Selbstverständlich kommen die Spielzeuge sofort zum Einsatz«, mutmaßte sie.
    »Selbstverständlich.«
    Ihre Ungeduld stieg, als ein Mann das Roulette drehte und eine Frau die Kugel in den Holzkessel warf. Einen Croupier gab es offenbar nicht, denn die Zirkelmitglieder wechselten sich ab. Der Spielleiter stand ja auch in diesem Moment so dicht hinter Valentine, dass sein Atem sie im Nacken kitzelte. Sie bekam vor Aufregung kaum Luft. Einerseits konnte sie es kaum erwarten, von ihm endlich berührt zu werden. Andererseits wäre das der Startschuss für ihre Session und vor dieser ersten Hürde fürchtete sie sich ein wenig. Konnte sie seine Erwartungen erfüllen? Ihre eigenen?
    Die Plastikkugel verließ ihre Bahn am oberen Rand der Cuvette und rollte spiralförmig immer tiefer gen Boden, bis die Rhomben ihren gradlinigen Lauf störten. Die Metallplättchen in Rautenform brachten sie dazu, wild umherzuhüpfen. Schließlich blieb sie in einem der siebenunddreißig Fächer liegen, über denen normalerweise Zahlen, nun aber Namen standen.
    Val konnte die Anspannung der Spieler förmlich spüren. Hatte sie eben noch gedacht, sie wären froh, wenn der Kelch so lange wie möglich an ihnen vorüberging, so wurde sie nun eines Besseren belehrt.
    Der rothaarige Mann, den die Kugel als Ersten gewählt hatte, begann einen höchstwahrscheinlich schottischen Freudentanz und strahlte übers ganze Gesicht. Er setzte sich auf den rustikalen Tisch mit dem Spielfeld aus grünem

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