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Das Luzifer Evangelium

Das Luzifer Evangelium

Titel: Das Luzifer Evangelium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Ihnen genügen, wenn ich sage, dass die Gruppe vom Präsidenten geleitet wird.«
    »Wegen eines mehrere Tausend Jahre alten Manuskripts?«
    »Wegen der Implikationen und des Inhalts dieses Manuskripts.«
    »Ich gewinne langsam den Eindruck, unser guter alter Satan spielt keineswegs die Hauptrolle.«
    »Nur indirekt.«
    »Wie viel von dem, was Sie mir erzählt haben, sind Lügen oder Geschichten, die vom Kern der Wahrheit ablenken?«
    »Sie verstehen das falsch. Wir haben an keiner Stelle gelogen. Unsere Theorien sind reell. Allerdings verwenden wir nicht so viel Arbeit und Ressourcen auf vage Annahmen, die abgeleitet sind aus einem jahrtausendealten Text. Aber gelogen haben wir nicht.«
    »Trotzdem geben Sie zu, dass Sie viel mehr wissen, als Sie mir mitgeteilt haben.«
    »Ja.«
    »Dann räumen Sie ein, dass Sie mir Informationen vorenthalten?«
    »Ja.«
    »Und es stimmt, dass Sie das Manuskript brauchen, das ich versteckt habe, um zum Ziel zu gelangen?«
    »Ja. Wir wissen eine Menge aus den beiden Versionen, die wir besitzen, aber ohne den dritten Teil kommen wir nicht weiter.«
    »Dann befinden wir uns also in einer Situation, die in Ihrer Sprache als deadlock bezeichnet wird?«
    »Bjørn. Ich möchte Ihnen ein Angebot machen. Ihnen eine Frage stellen, über die ich lange nachgedacht habe. Erwägen Sie sie gründlich, bevor Sie antworten.«
    »Was für ein Angebot?«
    »Könnten Sie sich vorstellen, sich uns anzuschließen?«
    »Uns? Wem uns?«
    »Dem Luzifer-Projekt.«
    Sein Antrag machte mich sprachlos. Auf diesen Gedanken wäre ich nie gekommen. Seit ich CC kennengelernt hatte, hegte ich eine gewisse Skepsis, einen vielleicht unbegründeten Verdacht gegenüber ihm und seinem Projekt. Ich weiß, dass ich manchmal ein schrecklicher Dickkopf bin. Sollte ich, Bjørn Beltø, Dozent der Archäologie, ein nervenschwaches Männlein aus dem kleinen Norwegen, Mitglied einer streng geheimen, akademischen Vereinigung werden, die Zugang zu den fortschrittlichsten Technologien und paramilitärischen Ressourcen hatte?
    Der Gedanken war absurd … anziehend … verlockend …
    »Was sagen Sie, Bjørn?«
    »Wenn Sie das Ihren Vorgesetzten vorschlagen, lachen die sich kaputt.«
    »Sagen Sie das nicht. Der Rat des Luzifer-Projekts – der einstimmig alle neuen Mitglieder annehmen muss – hat grünes Licht für Ihre Einbindung gegeben. Ihr Hintergrund, Ihre Erfahrung und nicht zuletzt Ihre fachliche Integrität haben schlicht und einfach für Sie gesprochen.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass ich im Besitz des Manuskripts bin, von dem Sie abhängig sind.«
    »Natürlich.«
    Ich musste es mir selbst eingestehen, das Angebot schmeichelte mir. Sie wollten mich haben. Ich sollte Teil einer exklusiven, streng geheimen Forschungsgruppe werden. Ich war willkommen im Team.
    »Sie haben den Rat bereits befragt?«
    »Die Formalitäten sind geregelt. Es fehlt nur noch Ihre Unterschrift unter dem Stillschweigeabkommen und der Loyalitätserklärung. Sie würden direkt unter mir rangieren. Auch die Sicherheitsabklärungen durch NMS , PST und CIA sind bereits erfolgt. Sie würden mein persönlicher Mitarbeiter werden, Bjørn.«
    Der Gedanke, Teil dieses Projekts zu werden, stieß eine Tür in meinem Kopf auf. Eine Tür, von deren Existenz ich nichts geahnt hatte – und von der ich nicht wusste, wohin sie führte.
    »Wenn Sie sich entscheiden sollten, sich uns anzuschließen und Teil des Teams zu werden, kann ich Ihnen mehr erzählen, viel mehr.«
    Teil des Teams …
    »Ich kann einen guten Archäologen gebrauchen … auch wenn ich schon einen Haufen tüchtiger Archäologen für die eigentlichen Ausgrabungen habe. Aber mir fehlt ein persönlicher Berater, eine rechte Hand, die mir hilft.«
    »Welche Ausgrabung?«
    »Oh …«, sagte CC entzückt und lehnte sich zurück, »… die sensationellste archäologische Ausgrabung der Welt – eine Ausgrabung, die Carters Fund von Tutanchamun vollständig in den Schatten stellen wird. Eine Ausgrabung, Bjørn, die eine neue Weltordnung einleiten wird.«
    6
    Die Behauptung klang derart unglaubwürdig und so übertrieben pompös, dass mir klar war, dass er jedes Wort exakt so meinte, wie er es sagte.
    »Auf was wollen Sie hinaus, CC ?«
    »Bjørn Beltø, wollen Sie Ihren Spaten, Ihre Pinsel und Ihren verfluchten Dickschädel mitnehmen und gemeinsam mit mir nach etwas Fantastischem suchen?«
    »Würden Sie dann ganz mit der Sprache herausrücken? Ich meine, wenn ich Ja sage – sagen Sie mir dann

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