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Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Titel: Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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selbst machen müssen.«
    Eine Antwort verkniff sich Tinchen. Sie war froh, als die Haustür zuschlug und Frau Schliers’ Abgang signalisierte.
    Martha schien es ähnlich zu gehen. »Was ihr auf dem Kopf an Haaren fehlt, hat sie auf den Zähnen. Keiner kann sie leiden, nur die Frau Doktor, aber die hat ja auch am wenigsten mit ihr zu tun.«
    »Können wir sie nicht einfach rausschmeißen?«
    Martha schüttelte den Kopf. »So weit reichen unsere Befugnisse nicht.«
    »Dann muss man sie dazu bringen, von selbst zu gehen.«
    »Das schaffen Sie nicht!«
    »An Ihrer Stelle würde ich da nicht so sicher sein«, lächelte Tinchen beziehungsvoll. Sie hatte schon eine Idee, zwar noch ein bisschen unausgegoren, aber an Improvisationstalent hatte es ihr noch nie gefehlt, und wenn sich die Kinder mit ihr verbündeten, würde dieser Hausdrachen voraussichtlich bald kapitulieren.
    Bereits am Nachmittag war der Hirtenteppich aus der Eingangshalle verschwunden, und als Melanie aus der Schule kam, rupfte Tinchen gerade den Läufer von der Treppe.
    »O Gott, nein! Du bist ja noch schlimmer als die Hahneblank. Die war wenigstens mittags immer fertig. Du brauchst übrigens den Läufer nicht zu demontieren, der ist erst kürzlich gereinigt worden.«
    »Eben darum soll er ja weg.« Mit einem Ruck zog Tinchen das letzte Stück aus der Verankerung und ließ den Teppich herunterfallen. »Hilf mir mal beim Zusammenrollen! Wir wickeln ihn in Plastikfolie und bringen ihn in den Keller.«
    »Warum denn bloß? Mir gefällt das Blümchenmuster ja auch nicht, aber besser als die kahlen Stufen ist es allemal.«
    Erst gluckte sie, als sie von Tinchens Plan hörte, dann nickte sie zustimmend, verwarf einige Vorschläge, machte selber welche, weihte Rüdiger in ihr Vorhaben ein, der wiederum Clemens informierte, und noch vor dem Zubettgehen hatten sie ihre gemeinsame Strategie festgelegt. Marthchen wurde mit Einzelheiten verschont, Florian bemerkte überhaupt nichts, ihm waren nicht einmal die fehlenden Teppiche aufgefallen, er wunderte sich lediglich, dass man für Herrn Schmitts Käfig keinen anderen Platz gefunden hatte als ausgerechnet die Eingangshalle. Genau gegenüber stand nunmehr Klausdieters Körbchen.
    »Tiere brauchen die Gesellschaft von Artgenossen«, versicherte Rüdiger ernsthaft, »man darf sie nicht ins soziale Abseits stellen.«
    »Na, dann mach mal Klausdieter klar, dass er ab sofort ein Hase ist. Aber wenn es wärmer wird, kommt Herr Schmitt in den Garten«, ordnete Florian an.
    »Bis dahin hat er hoffentlich auch seinen Zweck erfüllt.«
    Am nächsten Tag erklärte sich Frau Schliers bereits um zehn Uhr außer Stande, ihre Arbeit fortzusetzen. Ihre Nerven hielten das nicht aus, der Schreck von gestern säße ihr noch in den Knochen, und überhaupt sei das kein Haus mehr, sondern ein Schweinestall.
    Vielleicht haben wir doch ein bisschen übertrieben, dachte Tinchen und betrachtete die vielen Fußspuren, die sich von der Haustür durch die Flure zur obersten Treppenstufe zogen. Rund um Klausdieters Fressnapf waren Hundeflocken verstreut, und als Rüdiger Herrn Schmitt versorgt hatte, hatte er auch ein bisschen Heu neben den Käfig fallen lassen. Am Treppengeländer hing ein tropfnasser Regenschirm, ein meteorologisches Wunder, denn seit Tagen schien die Sonne, und um das Bild abzurunden, hatte Tinchen noch gleichmäßig Bauklötze und Puppengeschirr auf dem Fußboden verteilt. Die von Clemens in Erwägung gezogenen Matchboxautos hatte sie allerdings mit der Befürchtung abgelehnt, etwaige Krankenhauskosten für Frau Schliers ließen sich unter keinem Posten verbuchen, und geheime Wünsche, die in diese Richtung zielten, seien inhuman.
    Mit einer gewissen Erleichterung hatte Frau Schliers festgestellt, dass zumindest die Zimmer von dem vandalischen Treiben verschont geblieben waren, und so war sie unter Missachtung der vorderen Räume dem Arbeitszimmer zu Leibe gerückt. Normalerweise interessierte sich Klausdieter nicht für Putzfrauen. Sie verbreiteten Unruhe um sich, hatten einen Staubsauger als Waffe und trugen selten Jeans. Nur heute zog es ihn unwiderstehlich ins Arbeitszimmer und dort ganz besonders zu dem Topf mit der Yuccaplame. Zwei Mal schon hatte ihn Frau Schliers hinausgeworfen, aber nach dem dritten Versuch hatte sie mit dem Teppichklopfer auf ihn eingedroschen, dabei eine Blumenvase heruntergefegt und war empört zu Tinchen gelaufen.
    »So geht das nicht, Frau Bender! Ich kann nicht sauber machen, wenn mir dauernd

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