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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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aufgewühlt wurde.«
    »Wie dein Vater richtig sagt: Die Vergangenheit hat nichts mit dir zu tun, auch wenn unsere Familie durch sie ruiniert wurde. Mam und Dad haben sich nie mehr richtig gefangen. Nicht nur Lily, sondern auch Mams Schwester Anna hat sich geweigert, sich für ihren Neffen einzusetzen, obwohl meine Mutter sie angefleht hat. Vielleicht hätte die Polizei auf sie gehört. Schließlich war sie die Frau des Gutsherrn.«
    »Mam«, wandte Grania ein, »wie hätte das gehen sollen? Gerald war Annas Stiefsohn und sie die Frau seines Vaters. Was für ein Schlamassel.«
    »Ja«, pflichtete Kathleen ihr bei. »Tante Anna hat immer gewusst, wo was zu holen ist. Sebastian konnte ihr ein behagliches Leben und alle Freiheit dieser Welt bieten. Nach dem Zwischenfall ist Tante Anna nur noch selten nach Irland gekommen und hat den größten Teil der Zeit in dem Londoner Haus verbracht, in dem sie aufgewachsen war. Die beiden Schwestern haben nie wieder miteinander gesprochen.«
    Grania schwieg eine Weile, um zu verarbeiten, was sie gerade erfahren hatte. »Ich begreife, dass du Lily für das hasst, was sie Joe angetan hat, aber war es wirklich ihr Fehler? Sie hat auch gelitten, egal, wer der Schuldige war. Vielleicht fehlte ihr tatsächlich die Erinnerung, und ihren Halbbruder hätte sie schlecht bezichtigen können. Wer weiß? Gerald hat dir gedroht; möglicherweise hat er das Gleiche bei Lily gemacht, damit sie den Mund hielt.«
    »Das predigt dein Daddy seit Jahren. Als Sebastian Lisle kurz nach Gerald gestorben ist und Lily Dunworley von ihrem Vater erbte, hat mein Daddy ihr nach London geschrieben und sie gefragt, ob er unsere Farm kaufen kann. Sie hat zugestimmt und ihm einen sehr fairen Preis gemacht.«
    »Ohne zynisch sein zu wollen: Unter Umständen hat das ja geholfen, den Kontakt zwischen unseren Familien auf ein Minimum zu reduzieren?«
    »Ja, wahrscheinlich. Vielleicht hatte sie auch ein schlechtes Gewissen.«
    »Offenbar ahnt Alexander nichts von alldem.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Frau ihm davon erzählt hat.«
    »Nein, doch es könnte helfen, wenn er Bescheid wüsste. Er sagt, er hätte sich noch nie wohlgefühlt in Dunworley.« Grania kratzte sich am Kopf. »Trotzdem hat Alexander alles in seiner Macht Stehende für Lily getan.«
    »Das glaube ich gern. Wenn dich das beruhigt: Ich habe aufgehört, Lily Vorwürfe zu machen. Aber der Schmerz über die Sache mit Joe wird nie nachlassen.«
    »Armer Joe, arme Lily. Hast du was dagegen, wenn ich Alexander einweihe, falls sich dazu Gelegenheit ergibt?«
    »Nein. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass es wichtig ist, dir alles zu erzählen, bevor du morgen zu ihm fliegst. Ich bin als Einzige übrig. Die Nacht damals hat unser aller Leben verändert.«
    »Mam! Ich bin doch noch da, und Shane und Dad«, erwiderte Grania gespielt schockiert. »So schief kann es also gar nicht gelaufen sein.«
    »Ja, Liebes.« Kathleen strich ihrer Tochter über die Wange. »Wenn dein Vater nicht gewesen wäre, hätte ich den Verstand verloren. Er war ein Schatz. Das ist er nach wie vor, auch wenn er mir manchmal auf die Nerven geht.« Sie schmunzelte. »Aber jetzt lasse ich dich lieber schlafen. Du musst morgen früh los. Versprich mir, auf dich aufzupassen, ja?«
    »Klar, Mam. Ich bin schon erwachsen.«
    »Nicht so erwachsen, dass du dir keine Ohrfeige von deiner Mutter mehr einfangen könntest«, meinte Kathleen schmunzelnd.
    »Ich weiß. Gute Nacht, Mam. Ich hab dich lieb.«
    »Ich dich auch, Grania.«
    Kathleen verließ das Zimmer ihrer Tochter und ging in ihr eigenes nebenan. John schlief tief und fest; das Licht brannte. Nachdem sie ihren Mann sanft auf die Stirn geküsst hatte, trat sie an die Frisierkommode und nahm den kleinen Holzengel in die Hand, den Joe mit so viel Liebe für Lily geschnitzt hatte. Den hatte sie einige Wochen nach Joes Verurteilung im Sand entdeckt, wo Lily gefunden worden war. Sie drückte ihn an die Brust und hob den Blick.
    »Schlaf gut, Joe, und träum was Schönes«, murmelte sie.

Aurora
    Arme Kathleen! Unter den gegebenen Umständen wundert es mich, dass sie mich, eine Lisle, ins Haus gelassen hat.
    Und armer Joe, dem das Schicksal so übel mitgespielt hatte!
    Je mehr ich über meine Vergangenheit erfahre, desto mehr Gedanken mache ich mir darüber, wie mein genetisches Erbe aussieht. Immerhin war der Grässliche Gerald mein Onkel! Und Anna meine Großmutter, deren Egoismus dazu führte, dass Lily praktisch ohne Mutterliebe

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