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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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Frit Don, der Expeditionschef selbst! Bis heute abend sind Sie drei sich selbst überlassen. Ewda nehme ich mit.«
    Die beiden Frauen liefen in die langsam heranrollenden Wellen und schwammen auf die Insel zu. Das Boot nahm Kurs auf sie, doch Weda bedeutete ihm durch Zeichen, vorauszufahren. Ren Boos stand regungslos am Ufer und starrte den Schwimmerinnen nach.
    »Wachen Sie auf, Ren! Ans Werk!« rief ihm Mwen Mass zu. Der Physiker lächelte verlegen, sich gleichsam entschuldigend.
     
    Die feste Sandfläche am Meeresufer verwandelte sich in ein wissenschaftliches Auditorium. Ren Boos, mit einer Muschelschale bewaffnet, zeichnete und schrieb fieberhaft, warf sich in der Aufregung aufden Boden, um das Geschriebene mit dem Körper wieder auszulöschen, und begann eine neue Zeichnung. Mit abgerissenen Rufen stimmte Mwen Mass dem Physiker zu oder ermunterte ihn. Die Ellbogen auf die Knie gestützt, hörte Dar Weter zu, wobei er sich hin und wieder den Schweiß von der Stirn wischte, der ihm vor Anstrengung, das Zwiegespräch zu verstehen, ausbrach. Schließlich hielt der Physiker inne und setzte sich, schwer atmend, in den Sand.
    »Ja, Ren Boos«, begann Dar Weter nach längerem Schweigen. »Sie haben eine hervorragende Entdeckung gemacht!«
    »Etwa ich allein? Vor langer, langer Zeit entdeckte der Physiker Heisenberg die Unschärferelation, wonach es unmöglich ist, bei Elementarteilchen die Werte für Impuls und Ort gleichzeitig zu bestimmen. In Wirklichkeit ist das Unmögliche möglich, mit dem Kennen der wechselseitigen Übergänge durch die Repagularrechnung. Etwa zur gleichen Zeit, da man das feststellte, wurden auch die Mesonenringwolke des Atomkerns und der Übergangszustand zwischen dem Nukleon und diesem Ring entdeckt, das heißt, man war der Antigravitation schon dicht auf der Spur.«
    »Mag sein. Ich bin kein Kenner der bipolaren Mathematik, noch dazu auf solch einem Gebiet wie der Untersuchung der Übergangshindernisse. Aber das, was Sie in den Schattenfunktionen geschaffen haben, ist etwas prinzipiell Neues, auch wenn wir gewöhnlichen Menschen ohne mathematisches Spezialwissen es noch schlecht begreifen. Die Bedeutung der Entdeckung jedoch vermag ich zu erfassen. Eins nur . . .« Dar Weter geriet ins Stocken.
    »Und das wäre?« fragte Mwen Mass aufmerksam.
    »Wie soll das in ein Experiment umgesetzt werden? Mir scheint, wir verfügen über keine Möglichkeit, ein elektromagnetisches Feld solcher Spannung zu erzeugen . . .«
    »Um das Gravitationsfeld auszugleichen und einen Übergangszustand zu erreichen?« fragte Ren Boos.
    »Ebendas. Denn dann bleibt der Raum außerhalb unseres Systems wie bisher auch außerhalb unseres Einflusses.«
    »Richtig. Doch wie immer in der Dialektik, muß man den Ausweg im Entgegengesetzten suchen. Wenn man den Antigravitationsschatten nicht skalar, sondern vektoriell erhält . . .«
    »Oho! Aber wie?«
    Ren Boos zeichnete schnell drei gerade Linien, einen schmalen Sektor und schnitt alles mit einem Teil eines Bogens von großem Radius.
    »Das war schon vor der bipolaren Mathematik bekannt. Vor einigen Jahrhunderten nannte man dies das Problem der vier Dimensionen. Damals waren noch die Vorstellungen über die Mehrdimensionalität des Raumes verbreitet — man kannte nicht die Schatteneigenschaften der Gravitation, man versuchte zu den elektromagnetischen Feldern Analogien herzustellen und dachte, daß singuläre Punkte entweder das Verschwinden der Materie oder ihre Verwandlung in etwas Unerklärliches bedeuten. Aber wie sollte man sich auch den Raum bei einer derartigen Kenntnis von der Natur der Erscheinungen vorstellen?«
    »Dennoch kamen unsere Vorfahren auf die richtigen Gedanken. Sehen Sie, sie begriffen, daß, wenn die Entfernung, sagen wir vom Stern A bis zum Erdmittelpunkt — die Linie OA — zwanzig Quintillionen Kilometer beträgt, die Entfernung zum selben Stern auf dem Vektor OB gleich Null ist. Genaugenommen nicht gleich Null, sondern annähernd Null. Ferner sagten sie, die Zeit werde gleich Null, wenn die Bewegungsgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit erreiche. Aber auch die Kochlearrechnung ist noch gar nicht so lange bekannt.«
    »Die Spiralbewegung kannte man bereits vor tausend Jahren«, warf Mwen Mass vorsichtig ein.
    Ren Boos winkte geringschätzig ab. »Die Bewegung, aber nicht ihre Gesetze! Also, wenn das Gravitationsfeld und das elektromagnetische Feld zwei Seiten ein und derselben Eigenschaft der Materie sind, wenn der Raum eine Funktion

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