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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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ausgezeichnete Idee, das Blut bei großem partiellem Druck mit Sauerstoff zu sättigen! Natürlich werden wir alles tun, um eine Thrombose zu verhindern; dann macht es auch nichts aus, wenn sich der Herzschlag verlangsamt.«
    Eon Tal lächelte, und sein strenges Gesicht wirkte auf einmal jung und übermütig.
    »Zwar wird das Bewußtsein nicht zurückkehren, aber die Funktionen des Organismus bleiben erhalten«, meinte Luma erleichtert. »Wollen wir jetzt die Druckkammer vorbereiten? Ich möchte die große Silikollglocke benutzen, die wir für die Sirda mitgenommen haben! Dort hinein stellen wir einen hydraulischen Sessel, der während des Starts als Lager dient. Nach der Aufhebung der Beschleunigung legen wir Nisa auf ein Bett.«
    »Benachrichtigen Sie mich, sobald Sie alles hergerichtet haben. Ich bin in der Zentrale zu finden. Wir werden hier keinen Augenblick länger als nötig bleiben, wohl alle haben genug von der Finsternis und Bedrückung dieser schwarzen Welt!«
    Die Expeditionsmitglieder eilten in die verschiedenen Kabinen. Startsignale hallten durch die Räume. Noch nie hatten sich die Raumfahrer so erleichtert gefühlt wie jetzt, da sie in die weichen hydraulischen Sessel sanken. Der Start des Schiffes auf solch einem schweren Planeten war schwierig und gefährlich. Die riesige Beschleunigung lag an der Grenze der menschlichen Widerstandsfähigkeit, und der geringste Fehler des Piloten konnte allen zum Verhängnis werden.
    Erg Noor steuerte das Sternschiff meisterhaft auf der Tangente in den Raum hinaus.
    Die hydraulischen Sessel wurden unter der zunehmenden Schwere immer tiefer hinabgedrückt. Bald würden sie nicht mehr nachgeben können, und die zerbrechlichen menschlichen Knochen müßten unter dem unvorstellbaren Druck der Beschleunigung zersplittern. Die Hände des Expeditionsleiters auf den Geräteknöpfen wurden so schwer, daß er sie nicht mehr von der Stelle zu rühren vermochte. Nur die kräftigenFinger arbeiteten, und die »Tantra« stieg in einem gigantischen flachen Bogen immer höher in die schwarze Unendlichkeit. Erg Noor schaute unverwandt auf die rote Säule des Horizontalausgleichers, die in labilem Gleichgewicht pendelte und anzeigte, daß das Schiff jederzeit wieder fallen konnte. Der schwere Planet entließ die »Tantra« noch immer nicht aus seiner Gefangenschaft. Erg Noor beschloß, die Anamesontriebwerke einzuschalten, die das Sternschiff von jedem beliebigen Planeten fortzutragen imstande waren. Das Schiff begann heftig zu vibrieren. Die rote Säule stieg um einen Zehntel Millimeter über den Nullstrich. Noch ein wenig . . .
    Durch das Periskop des oberen Sehfeldes sah der Expeditionsleiter, wie die »Tantra« von einer dünnen Schicht bläulicher Flammen bedeckt war, die zum Schiffsheck hin langsam abfloß. Die Atmosphäre war durchstoßen! In der Leere des Raumes flossen die restlichen Ströme nach dem Gesetz der Supraleitfähigkeit gerade am Schiffskörper entlang.
    Wieder schienen die Sterne Nadeln gleich, die »Tantra« entfernte sich immer weiter von dem schrecklichen Planeten. Mit jeder Sekunde verringerte sich die Schwerkraft. Immer leichter wurde der Körper. Das Gerät für künstliche Gravitation begann zu summen, und die normale irdische Anziehungskraft kam der Besatzung nach dem anhaltenden Druck des schwarzen Planeten unbeschreiblich gering vor. Alle sprangen aus den Sesseln. Ingrid, Luma und Eon vollführten einen Freundentanz. Doch bald trat die unvermeidliche Reaktion ein, und fast alle versanken in einen kurzen Schlaf. Nur Erg Noor, Pel Lin, Pur Hiss und Luma Laswi blieben wach. Der vorläufige Kurs des Sternschiffs mußte berechnet werden, damit man auf einer gigantischen Kurve senkrecht zur Rotationsebene des gesamten Systems des T-Sterns dem Eis- und Meteoritengürtel dieses Systems ausweichen konnte. Erst dann durfte das Schiff auf annähernde Lichtgeschwindigkeit gebracht werden, erst dann konnte man beginnen, in langwieriger Arbeit den endgültigen Kurs zu bestimmen.
    Die Ärztin beobachtete Nisas Zustand beim Start und nach dem Übergang zur normalen Schwerkraft. Bald konnte sie alle mit der Mitteilung beruhigen, daß die Pulsschläge zwar langsamer geworden, aber konstant geblieben waren — ein Schlag in hundertzehn Sekunden. Bei Erhöhung der Sauerstoffzufuhr bedeutete das keinesfalls den Tod. Luma schlug vor, Thyratron und organische Stimulatoren zu Hilfe zu nehmen.
    Fünfundfünfzig Stunden lang vibrierten die Schiffswände unter dem Donnern der

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