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Das Maedchen mit den Schmetterlingen

Titel: Das Maedchen mit den Schmetterlingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Coffey
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wie möglich wieder loswerden wollte, seine Gedanken.
    »Ich war früher einmal mit Ihrer Mutter befreundet. Aber das wissen Sie ja wahrscheinlich schon.«
    »Ja, wie gesagt, ich habe Sie bei der Beerdigung gesehen und dann im Hotel in Knockbeg Ihren Namen erfahren. Aber um Ihre Adresse rauszukriegen, musste ich ein bisschen Detektiv spielen. Wussten Sie, dass hier in der Straße zwei Dalys wohnen?« Er lächelte unsicher.
    Brigids Herz raste. Seán war das genaue Ebenbild von Éamonn damals, die Ähnlichkeit war frappierend. Sie schwieg.
    »Ich wollte wissen, wer Sie sind«, fuhr er fort.
    »Oh, wieso denn das, mein Junge?«
    Ihr starker Dubliner Akzent ging Seán auf die Nerven, aber ansonsten machte sie keinen unangenehmen Eindruck.
    »Na ja, meine Schwester und ich, wir haben das Gefühl,
dass es im Leben meiner Mutter Vieles gegeben hat, wovon wir gar nichts wissen. Wir … ähm, na ja … ich dachte, dass Sie uns dabei vielleicht behilflich sein könnten.«
    Brigid hustete heftig, als hätte sie sich verschluckt.
    »Nun … es ist schon so lange her, dass wir miteinander zu tun hatten. Sie war eine Schönheit, das weiß ich jedenfalls noch. Alle Burschen waren hinter ihr her. Ich selbst war ja eher ein Trampel.«
    Brigid wünschte, sie hätte das mit den Burschen für sich behalten, aber jetzt war es zu spät, und sie erkannte, dass sie das Interesse ihres Neffen geweckt hatte. Bei der Beerdigung hätte sie ihn am liebsten in den Arm genommen, hatte ihn aber nur aus der Ferne beobachtet. Es hatte ihr fast das Herz gebrochen, so stark war der Wunsch gewesen, ihr eigen Fleisch und Blut zu berühren. Sie hatte ihn als Baby sehr geliebt und selbst nie eigene Kinder gehabt.
    »Oh, gab es denn da einen, der sich besonders für sie interessiert hat?« Seáns schöpfte Hoffnung.
    »Oh Gott, nein, Junge. Mauras Vater, also Ihr Großvater, war viel zu streng für so was. Nein, bloß der übliche Kinderkram. Sie wissen ja, wie es unter jungen Leuten so zugeht.«
    Seán wusste das nicht. In der Schule war er immer zu schüchtern gewesen, um ein Mädchen anzusprechen, und alle Mädchen, die sich mit ihm eingelassen hatten, waren seiner ungelenken, verschlossenen Art schnell überdrüssig gewesen.
    »Wie kommt es, dass Sie früher öfter in Árd Glen waren?«
    Das war die Frage, vor der Brigid sich gefürchtet hatte. Sie war keine gute Lügnerin und fürchtete, sie könnte sich verraten.
    »Ich hatte Verwandte dort, aber die sind mittlerweile alle tot.«

    »Wie hießen sie denn?« Árd Glen war klein, und Seán wusste, dass er sie gekannt oder zumindest von ihnen gehört haben musste.
    »Meine Großeltern? Ach, Schätzchen, die haben Sie bestimmt nicht gekannt. Das war vor Ihrer Zeit.«
    Seán war zwar nicht gerade eine Leuchte, aber er war schlau genug, um zu merken, wenn er abgewimmelt werden sollte.
    »Haben Sie noch Geschwister?« Er wusste nicht genau, warum er das fragte.
    »Nein, ich war allein, ein Einzelkind, wie es so schön heißt«, log sie. »Und Sie? Hat Maura noch mehr Kinder bekommen?«
    Seán blickte ihr in die Augen. Er war sich nicht sicher, ob sie die Antwort auf ihre Frage bereits kannte, ging aber davon aus. Er sagte nichts.
    »Haben Sie den Kontakt zu meiner Mutter über die Jahre hinweg gehalten?«, erkundigte er sich stattdessen.
    »Nein, Sie wissen ja, wie es ist, Heirat, Arbeit, das hält einen ganz schön auf Trab.« Ihre Stimme wurde zusehends unsicherer, und sie fragte sich, ob ihr Neffe ihre Nervosität bemerkt hatte.
    Er stand auf und sah sich im Zimmer um. Dabei entdeckte er das große Hochzeitsfoto von Brigid und ihrem Mann über dem Kamin. Dann nahm er ein kleines Schwarz-Weiß-Foto vom Fernseher. Es war ein altes Bild und zeigte einen kleinen Jungen und ein Mädchen, die mit einem Collie zusammen auf einer Wiese saßen.
    »Sind Sie das?«
    »Ja«, erwiderte Brigid nervös.
    »In Árd Glen?«
    »Ach, wer weiß, es ist ja schon so lange her. Ich war vielleicht drei oder so.« Sie schluckte.
    »Und wer ist der kleine Junge?«, wollte Seán wissen. Unerklärlicherweise
musste er dieser Frau jedes Wort mühsam aus der Nase ziehen.
    »Ach, ein Cousin, glaube ich. Den hab ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
    Seán stellte das Foto an seinen Platz zurück und ging im Zimmer umher, ohne sich bewusst zu sein, wie seltsam er sich benahm. Er suchte nach irgendetwas, wusste aber nicht, nach was.
    »Haben Sie vielleicht ein Bild von meiner Mutter?«
    »Nein, mein Junge, tut mir leid.« Mit

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