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Das Maedchen mit den Schmetterlingen

Titel: Das Maedchen mit den Schmetterlingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Coffey
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Stirn, dann auf den Hals, während seine Hände über ihre Schultern glitten. Sie zitterte unter seiner Berührung, und als er flüsterte: »Gut so?«, nickte sie nur ängstlich. Sie küssten sich lange und leidenschaftlich, dann sah Dermot sie zärtlich an, drehte sie um, sodass sie ihm den Rücken zukehrte, und zog sie an sich, ihre nackten Arme unter seinen. So saßen sie da und atmeten ruhig und gleichmäßig ein und aus, in vollkommener Harmonie.
    Schließlich drehte Kate sich zu ihm um und, ihr Blick sagte: »Ich bin so weit.« Ihre Blicke fanden sich, er half ihr auf. Sie küssten sich wieder, gingen Arm in Arm den Flur entlang in ihr Zimmer und schlossen die Tür hinter sich zu.
     
    Nach drei erbarmungslosen Tagen eisigen Schweigens redete Mona Moran endlich wieder mit ihrem Mann. Sie hatte alles versucht, um herauszufinden, was er angestellt hatte, dass man ihn so verprügelt hatte. Seine Weigerung, zur Polizei zu gehen, ließ sie argwöhnen, dass es sich um irgendetwas Illegales oder zumindest nicht ganz Astreines handeln musste. Ein wütender Ehemann vielleicht, da sie ihren Gatten im Verdacht
hatte, sie im Lauf der Jahre immer wieder betrogen zu haben … auch wenn sie keinerlei Beweise besaß und lieber gar nicht darüber nachdenken wollte. Sie fürchtete, dass Sam in irgendetwas hineingeraten war, und fragte sich, ob sie mit ihrem Vater darüber sprechen sollte. Er hatte viele Bekannte in hochrangigen Positionen. Erst, als Sam sie anflehte, es zu unterlassen um ihrer aller willen, lenkte sie ein und sorgte sich umso mehr. Noch nie zuvor hatte sie ihren unverwüstlichen Dubliner Ehemann so verängstigt erlebt. Schließlich versprach sie, die Sache auf sich beruhen zu lassen, vorausgesetzt, er kam nie wieder in einem solchen Zustand nach Hause.
    Der nächste Samstag war, wie Sam wusste, eine gute Gelegenheit, um Rabbit Flanagan aus der Ferne auf der geschäftigen Marktstraße zu beobachten. Der passende Vorwand war schnell gefunden: Ein Ausflug nach Dublin würde der ganzen Familie guttun, und außerdem wäre es nett, wenn sie schon in der Gegend waren, bei seiner jüngeren Schwester Abby vorbeizuschauen. Sam wusste, dass Mona Abby auf den Tod nicht ausstehen konnte und dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Seine Oberschicht-Gemahlin war mit seiner bodenständigen Schwester nie warm geworden. Es war ein kalter Tag, aber die Sonne schien, und der Himmel war strahlend blau. In der Henry Street marschierte vor ihnen eine Blaskapelle. Sam hoffte, dass sie nach rechts in die Moore Street einschwenken und ihm Deckung bieten würde, um seinen Freund Rabbit ungestört beobachten zu können. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er ihn in diesen Schlamassel mit hineingezogen hatte, und befürchtete, dass er eine Tracht Prügel bezogen hatte. Oder noch Schlimmeres. Er wollte sich vergewissern, dass seinem alten Freund nichts zugestoßen war.
    Zu Sams Enttäuschung marschierte die Kapelle geradeaus
in Richtung Mary Street weiter, und er musste ohne Deckung die Moore Street hinuntergehen.
    Während Mona und seine beiden Töchter die Kleidergeschäfte unsicher machten, setzte Sam mit seinem kleinen Sohn an der Hand seinen Weg fort. Am Ende der Straße konnte er Rabbits unverwechselbare wilde rote Mähne erkennen. Sam schritt aus und achtete darauf, im samstäglichen Einkaufsstrom unterzutauchen. Als sein verwöhnter Jüngster nicht aufhören wollte, um ein Eis zu betteln, nahm er ihn, um ihn zu beruhigen, fest an die Hand und versprach ihm eines, sobald sie wieder in der O’Connell Street waren. In die andere Hand drückte er ihm ein paar Münzen. Sie hatten Rabbits »Verkaufsstand«, den er sich aus einem Kinderwagen gebastelt und mit Stapeln von Toilettenpapier und Waschpulver beladen hatte, fast erreicht. Rabbit versuchte gerade, wie Sam erkennen konnte, illegale Halloween-Kracher an ein paar Jugendliche zu verscherbeln, die immerhin den Mut hatten, mit ihm zu handeln. Die Knallkörper lagen gut versteckt vor den wachsamen Augen der Polizei im Kinderwagen. Sam war es ein Rätsel, wie sein Freund heutzutage davon leben konnte. Der Straßenhandel lag ihnen zwar beiden im Blut, aber Sam wollte damit nichts mehr zu tun haben. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die ein regelmäßiges Gehalt bevorzugte.
    In der Ferne war immer noch die Blaskapelle zu hören, übertönt von den Rufen der Händler: »Schöne O-rangschen un’ Äppel, aaalles frisch!« Er drängte näher und ließ den Blick suchend über die

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