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Das Maedchen und der Magier

Das Maedchen und der Magier

Titel: Das Maedchen und der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bretton
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beschwörend. „Natürlich bist du eine Statue." Er war nie etwas anderes als eine Statue gewesen. Wie um alles in der Welt hatte sie sich einbilden können, dass dieses Gipsge schöpf ein lebendiger Mann war?
    Er zwinkerte. „Denkst du immer noch, dass ich eine Statue bin?"
    „Ja", erwiderte sie aufgebracht. „Und Statuen sieht man, aber man hört sie nicht."
    „Daran hättest du denken sollen, bevor du mich ins Leben gerufen hast, Jenna."
    „Ich habe überhaupt nichts ins Leben gerufen", fauchte sie. „Du bist der Zauberer, nicht ich."
    „Stimmt etwas nicht?" fragte er und drehte sich langsam. „Brauche ich ein paar Schönheitskorrekturen?"
    „Was du brauchst, sind Boxershorts."
    Er bückte sich nach dem weißen Tuch, mit dem sie die Statue verhüllt hatte, und legte es sich wie eine römische Toga um, bevor er vom Sockel stieg. „Fühlst du dich jetzt wohler?"
    Plötzlich begriff sie, was geschah. „Ich fühle gar nichts. Ich schlafe, und dies hier ist ein böser Traum." Das war die einzig logische Erklä rung.
    „Du hast eine Menge Champagner getrunken, aber selbst wenn du deinen kleinen Schwips ausschläfst, wird sich nichts ändern." Er ging auf sie zu.
    „Noch ein Schritt, und ich lehne jede Verantwortung ab", warnte sie.
    Er kam näher. Sie wich nicht zurück. Es war ihr Traum, und sie würde sich von dem herausfordernden Blick in seinen Augen nicht einschüchtern lassen.
    „Du willst mich", sagte er. „Deshalb hast du diese Statue geschaffen."
    Sie lachte. ,,Du kannst unmöglich wissen, was ich will."
    Er stand jetzt direkt vor ihr. Sie fand es eigenartig, dass er zugleich auf dem Podest und so dicht vor ihr stehen konnte, aber die Phantasie hielt sich an keine Spielregeln. „Du willst mich so sehr, wie ich dich will."
    Er hat recht ... und du weißt, dass er recht hat.
    Er zog sie an sich, und ihr Widerstand schmolz dahin. Jahrelang hatte sie sich eingeredet, dass sie niemanden brauchte, dass sie die Unvernunft nicht wollte, die Liebe und Verlangen mit sich brachten. Aber wie hatte sie vergessen können, wie herrlich es war, einem Mann so nah zu sein? Seinen Atem auf der Haut zu spüren und eins mit ihm sein zu wollen.
    Weil das hier anders ist ... weil nichts so war, wie es jetzt ist...
    Alles an ihm, alles an diesem Moment war perfekt, aber nur weil nichts davon wirklich war.
    Illusionen konnten einem nicht das Herz brechen, das konnte nur das wahre Leben, und dies war gewiss nicht das wahre Leben. Bald würde sie mit gewaltigen Kopfschmerzen aufwachen und sich dunkel an diesen verrückten Traum erinnern. Warum sollte sie ihn nicht auskosten?
    Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, und es waren die Hände, die sie so gut kannte und in die sie sich verliebt hatte. Die Finger, an die sie immer dann dachte, wenn sie nachts allein im Bett lag und glaubte, vor Einsamkeit zu sterben.
    „Wunderschön ... so wunderschön", hörte sie ihn flüstern.
    Sie spürte, wie sie immer tiefer in seinen Bann geriet. Wie lange war es her, dass sie ein so intensives Verlangen empfunden und sich so lebendig gefühlt hatte? Jahre ... ein Leben lang.
    Es war, als hätte es jeden bisherigen Tag, jede Minute, jede Sekunde nur gegeben, um sie zu diesem Moment und zu diesem Mann zu führen.
    Seine Hände glitten über ihre Schultern, an den Armen hinab und schließlich zu ihren Brüsten. Unwillkürlich drängte sie sich ihnen ent gegen.
    Lass dies die Wirklichkeit sein, dachte sie. Lass es ...
    Er legte den Mund auf ihren und nahm von ihr Besitz, von Körper und Seele. Sie öffnete die Augen, um seinen Anblick in sich aufzusaugen.
    Auch seine Augen waren offen. Das helle Braun darin wirkte wie Gold. Irgendwie hatte sie gewusst, dass sie so sein würden.
    Ihr Herz schlug immer heftiger, als er sie an sich presste. Dies ist der Mann, auf den du gewartet hast... Hab keine Angst ...
    „Nein!" Sie hatte zuviel Champagner getrunken, aber nicht genug, um etwas so Verrücktes zu tun. Jenna zeigte auf das Podest in der Mitte des Raums. „Geh sofort auf deinen Sockel.
    Dieser Traum geht zu weit."
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, stand er wieder dort, wohin er ge hörte.
    „Ist es das, was du willst?" fragte er und sah aus wie ein griechischer Gott, wie die Traumgestalt, die sie erschaffen hatte.
    ,,Ja", erwiderte sie mühsam, denn ihr wurde immer schwindliger. „Und ich will, dass du dort bleibst und mich in Ruhe lässt."
    „Natürlich, Jenna, ich tue dir den Gefallen, aber früher oder später werden wir über

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