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Das Maedchen und der Magier

Das Maedchen und der Magier

Titel: Das Maedchen und der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bretton
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den Aktenschrank, und Jenna drehte sich zu ihm um.
    „Hast du das gehört?" fragte sie Frank.
    Der Anwalt schüttelte den Kopf. „Alles, was ich im Moment hören möchte, ist mein eigenes Schnarchen."
    „Ich weiß genau, dass ich etwas gehört habe." Sie sah in Chase' Richtung. „Es klang, als hätte jemand gegen den Aktenschrank getreten."
    „Ich versuche, dich vor dem Gefängnis zu bewahren, und du machst dir Sorgen um einen Aktenschrank?"
    Chase hörte zu, während Frank Jenna erzählte, welche Dokumente sie gerade unterschrieben hatte. Ein paarmal winkte er ihr zu, aber sie sah es nicht. Er fragte sich, wovon es abhing, ob er unsichtbar war. Gab es Regeln? Hatte es mit der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit zu tun? Oder mit Jennas Gefühlen? Manchmal sah sie ihn, manchmal nicht, und fand keine logische Erklärung dafür.
    Natürlich war an Flüchen nichts logisch, aber Chase war der Überzeugung, dass es selbst für das Unmögliche gewisse Gesetzmäßigkeiten geben musste.
    Er fragte sich, was Jenna von einem unsichtbaren Bräutigam halten würde.
    „Ich habe mich noch nie in meinem ganzen Leben so geschämt", sagte Jenna, als Frank sie die Stufen des Polizeireviers hinabführte.
    „Regel Nummer eins im Umgang mit der Polizei", sagte Frank. „Lass deine unsichtbaren Freunde zu Hause."
    „Sehr komisch." Jenna warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ich habe keine unsichtbaren Freunde."
    Frank blieb stehen und legte ihr eine Hand auf den Arm. „Hör zu, Jenna. Polizisten sind ziemlich phantasielose Menschen und haben wenig Verständnis für originelle Einfalle."
    „Ich bin nicht verrückt."
    „Das habe ich auch nicht behauptet."
    „Das brauchst du auch nicht. Ich sehe in deinen Augen, was du denkst."
    „Was du in meinen Augen siehst, ist nichts als Erschöpfung." Er blickte auf die Uhr. „Es ist fast vier Uhr morgens, und ich muss in weniger als fünf Stunden vor Gericht stehen."
    „Frank, ich ..." Sie verstummte. Warum sollte sie versuchen, ihn zu überzeugen? Die vergangenen drei Stunden waren erniedrigend genug gewesen. Es war besser, ihm gegenüber das Wort „unsichtbar" nicht me hr zu erwähnen.
    Frank war ein ganz normaler, vernünftiger Ehemann, Vater und Anwalt. Er glaubte an Dinge, die er sehen und hören und berühren konnte, der Mann las nicht einmal Romane, weil er die Realität der Phantasie vorzog. Kein Wunder, dass er diesen Auftritt so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.
    Du hast keine Ahnung, Frank, dachte sie. Ich bin nicht am Steuer eingeschlafen. Ich ...
    Plötzlich durchströmte sie eine ungeheure Erleichterung. Gut, dass die Polizei rechtzeitig gekommen war. Ein paar Minuten später, und die Beamten hätten sie halbnackt vorgefunden.
    Und ganz allein ...
    Ein Mann verschwindet in einem stillgelegten Bergwerk und taucht zwei Jahre später wieder auf. Als Statue, die ihr den Kopf verdreht und sie küsst. Dann erscheint dieser verschwundene Mann in ihrem Auto, und sie wirft sich ihm in einem Anfall von Begierde in die Arme, um Sekunden später von der Polizei festgenommen zu werden.
    So unwahrscheinlich klang das gar nicht, fand sie.
    „Ich fahre dich zu deinem Wagen", sagte Frank und öffnete die Beifahrertür seines dunkelblauen Cadillac.
    „Den möchte ich jetzt nicht sehen", erwiderte sie und ließ sich auf den bequemen Ledersitz fallen. Vielleicht war die verdammte Kiste verhext. „Ich werde ihn morgen ho len."
    „Ich fahre dich gern hin."
    „Ich habe dir schon genug Mühe bereitet, Frank. Der Wagen steht auf der anderen Seite der Stadt", wehrte sie ab.
    Frank unterdrückte ein Gähnen. „Besser jetzt als später."
    „Na gut."
    „Sicher?"
    Sie nickte. Das war im Moment so ziemlich das einzige, dessen sie sich sicher war.
    Dessen und der Tatsache, dass sie einen Mann begehrte, den es nicht gab ... und vielleicht nie gegeben hatte.

4. KAPITEL
    „Schlaf dich aus", sagte Frank, als er Jenna an ihrem Wagen absetzte. „Und rede nicht mehr mit unsichtbaren Männern."
    „Sehr witzig." Sie gab ihm einen Klaps auf den Arm.
    „Liz hat mir erzählt, wie hart du für die Eröffnung gearbeitet hast. Lass es langsamer angehen, Jenna, dann lebst du länger."
    Sie gab ihm einen Kuss auf die stoppelige Wange. „Nochmals danke für deine Hilfe. Ich weiß zu schätzen, was du für mich getan hast."
    „Lass es nicht zur Gewohnheit werden. Beim nächsten Mal ist die Polizei vielleicht nicht so verständnisvoll."
    Es wird kein nächstes Mal geben, dachte Jenna, während

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