Das Mädchen.
seine Sachen einzuweichen.
Trisha hielt sich an einem Kiefernast in der richtigen Höhe fest, ging in die Hocke und griff dann mit der freien Hand zwischen ihre Beine, um ihre Jeans und die Unterhose nach vorn aus der Schußlinie zu ziehen. Einen Augenblick lang passierte nichts - war das nicht wieder typisch - und Trisha seufzte. Eine Mücke surrte blutgierig um ihr linkes Ohr, und sie hatte keine Hand frei, um nach ihr zu schlagen. »Oh, Kochtöpfe für wasserloses Garen!« sagte sie aufgebracht, aber das war lustig, in Wirklichkeit ganz entzückend dumm und lustig, und sie begann zu lachen. Sobald sie zu lachen anfing, begann sie zu pinkeln. Als sie fertig war, sah sie sich zweifelnd nach etwas um, mit dem sie sich abwischen konnte, und beschloß dann - auch wieder ein Ausdruck ihres Vaters -, ihr Glück nicht überzustrapazieren. Sie wackelte kurz mit ihrem Po (obwohl das wirklich nichts brachte) und zog dann ihre Hosen hoch. Als die Mücke wieder an ihrem Gesicht vorbeisurrte, schlug sie rasch nach ihr und betrachtete dann zufrieden den kleinen schmierigen Blutfleck auf ihrer Handfläche. »Hast mich für unbewaffnet gehalten, Partner, was?« sagte sie.
Trisha drehte sich nach dem Hang um und machte dann erneut kehrt, als sie auf die schlechteste Idee ihres Lebens kam. Diese Idee war, geradeaus weiterzugehen, statt auf den Pfad nach Kezar Notch zurückzukehren. Die beiden Wege hatten sich Y-förmig gegabelt; sie würde einfach geradeaus weitergehen, um wieder auf den Hauptwanderweg zu gelangen. Ein Kinderspiel. Verlaufen konnte sie sich unmöglich, weil die Stimmen der anderen Wanderer so deutlich zu hören waren. Es war wirklich ganz unmöglich, sich hier zu verlaufen.
ZWEITER DURCHGANG
Die Westflanke des Grabens, in dem Trisha ihre Pinkelpause gemacht hatte, war erheblich steiler als die Seite, die sie heruntergekommen war. Sie erkletterte sie mit Hilfe einiger Bäume, erreichte den oberen Rand und marschierte auf fast ebenem Gelände in die Richtung weiter, aus der die Stimmen gekommen waren. Hier gab es jedoch viel Unterholz, und sie mußte mehrmals einen Bogen um dorniges, dichtes Gestrüpp machen. Bei jedem Ausweichmanöver hielt sie ihren Blick Richtung Hauptweg. So ging sie ungefähr zehn Minuten weiter, dann blieb sie stehen. An der empfindlichen Stelle zwischen Brust und Magen, in der alle Nervenstränge ihres Körpers zusammenzulaufen schienen, regte sich einer Elritze gleich erstes Unbehagen. Hätte sie die nach North Conway führende Abzweigung des Appalachian Trail nicht längst erreichen müssen? So kam es ihr jedenfalls vor; sie war auf der Abzweigung nach Kezar Notch nicht weit gegangen, vermutlich nur fünfzig Schritte (bestimmt nicht mehr als sechzig, allerhöchstens siebzig), folglich konnte die Lücke zwischen den beiden auseinanderstrebenden Y-Armen nicht allzu groß sein, nicht wahr? Sie horchte auf Stimmen auf dem Hauptweg, aber jetzt war es still. Nun, das stimmte nicht ganz. Sie konnte das Seufzen des Windes in den großen alten Kiefern des West Country hören, sie konnte den mißtönenden Warnruf eines Eichelhähers und das weit entfernte Hämmern eines Spechts hören, der sich seinen Vormittagsimbiß aus einem hohlen Baum hackte, sie konnte einige neu hinzugekommene Mücken hören (sie surrten jetzt um ihre beiden Ohren), aber keine menschlichen Stimmen. Es war, als sei sie das einzige menschliche Wesen in diesen riesigen Wäldern, und obwohl das eine lächerliche Vorstellung war, regte die Elritze sich erneut in ihrem Hohlraum. Diesmal etwas stärker. Trisha setzte sich wieder in Bewegung, schneller diesmal, sie wollte den Weg erreichen, wollte unbedingt den Wanderweg wieder sehen. Sie kam zu einem großen umgestürzten Baum, der zu hoch war, als daß sie über ihn hätte klettern können, und entschied sich dafür, statt dessen unter dem Stamm hindurchzukriechen. Sie wußte, daß es besser gewesen wäre, um ihn herumzugehen, aber was war, wenn sie dabei die Orientierung verlor?
Die hast du schon verloren, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf - eine schreckliche, kalte Stimme. »Halt die Klappe, das hab' ich nicht, du hältst die Klappe«, widersprach sie flüsternd und ließ sich auf die Knie sinken. Unter einem Stück des bemoosten alten Baumstamms befand sich ein Tunnel, in den Trisha sich jetzt zwängte. Das alte Laub auf dem Tunnelboden war naß, aber bis sie das wahrnahm, war ihr Trikot vorn schon durchweicht, und sie beschloß, das sei nebensächlich. Als sie sich
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