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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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wäre auf jeden Fall besser für Addie und dich gewesen, wenn ich bei euch gewesen wäre und euch hätte helfen können. Dann hätte ich dir vielleicht auch die Erfahrung ersparen können, die dich so misstrauisch gegenüber der Liebe macht.“
    „Ich weiß nicht, ob du das wirklich hättest verhindern können, Mom.“
    Sameera seufzte. „Zur Liebe gehört gegenseitiger Respekt, und dein Vater hat mich nie respektiert.“
    „Außer vor dem König hat er, wie ich glaube, vor niemandem Respekt. Vielleicht noch vor Malik, weil er der Thronfolger ist.“
    „Dein Vater wünscht sich verzweifelt, auch zu den Mächtigsten des Landes zu gehören“, sagte Sameera.
    „Vermutlich ist es deshalb für ihn so wichtig, dass Addie den Kronprinzen heiratet“, meinte Beth. „Ob sie glücklich wird, interessiert ihn gar nicht.“
    „Ich befürchte, Addie wird es nicht schaffen, in der arrangierten Ehe glücklich zu werden und sich Respekt zu verschaffen. Dazu fehlen ihr die Voraussetzungen. Mächtige Männer brauchen Frauen, die ihnen ebenbürtig sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.“
    Beth dachte über die Bemerkung nach. Es hatte Malik offenbar nicht gestört, dass sie ihn wie ihresgleichen behandelt und sich nichts von ihm hatte gefallen lassen. Im Gegenteil, der Schlagabtausch schien ihm sogar Spaß gemacht zu haben. Doch das war noch nicht alles.
    Die heißen Küsse, die sie im Flugzeug und im Mondschein am Strand getauscht hatten, hatten leidenschaftliches Verlangen verraten und waren wie ein Versprechen gewesen. Und genau deshalb war sie so traurig, denn sie fühlte sich mit Malik innig verbunden. Natürlich war er ein Machtmensch, das lag ihm im Blut, aber er war zugleich auch ein guter, rücksichtsvoller Mensch und noch viel mehr.
    Sameera legte ihr eine Hand auf den Arm. „Worüber denkst du nach, Beth?“
    „Addie ist sehr ruhig, lieb, freundlich, etwas scheu und nicht durchsetzungsfähig. Du hast recht, eine wesentliche Voraussetzung für eine funktionierende Ehe ist gegenseitiger Respekt. Malik ist ein Mann, den man achten kann. Er wird gut auf Addie aufpassen und gut für sie sorgen.“ Ihr fiel ein, was er über die Treue in der Ehe gesagt hatte, und das gab ihr einen Stich. „Addie kann sich glücklich schätzen. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden einen Weg finden.“
    Ihre Mutter sah sie aufmerksam an. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob du dich wirklich für sie freuen kannst.“
    Beth erinnerte sich daran, was sie empfunden hatte, als ihre Schwester in der Limousine zu Malik gefahren war. Obwohl sie von Anfang an gewusst hatte, dass sie nur vorübergehend im Palast bleiben und nach Hause zurückfliegen würde, sobald Addie für sich eine Entscheidung getroffen hatte, empfand sie eine innere Leere. Sie hatte das Gefühl, nie wieder lachen und fröhlich sein zu können. Leider hatte sie nie damit gerechnet, dass sie sich in den Mann verlieben könnte, den ihre Schwester bald heiraten würde.
    „Natürlich bin ich in der Lage, mich für die beiden zu freuen“, erwiderte sie schließlich. „Wie kommst du überhaupt darauf?“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dich in Malik verliebt hast.“
    „Also bitte, Mom! Das wäre eine große Dummheit und ein fataler Fehler. Er wird meine Schwester heiraten“, protestierte sie.
    Plötzlich fühlte sie sich zurückversetzt in den Palastgarten, wo Malik ihr sein Geheimnis anvertraut und erklärt hatte, dass es für eine Lüge nie eine Rechtfertigung geben und es falsch sein würde, aus guten Gründen und für einen guten Zweck zu lügen. Beth hatte mütterliche Ratschläge schmerzlich vermisst. Wenn ihr Vater ihre Mutter nicht so schäbig behandelt hätte, hätte er seinen Töchtern viele Schwierigkeiten erspart. Doch jetzt hatte Beth eine neue Chance, eine gute Beziehung zu ihrer Mutter aufzubauen, und es wäre ein denkbar schlechter Anfang, wenn sie ihr nicht die Wahrheit sagte.
    Beth sah auf und begegnete dem mitfühlenden Blick ihrer Mutter. „Ehrlich gesagt, ich kann nicht ausschließen, dass ich Gefühle für Malik habe“, gab sie zögernd zu.
    „Ich bin der Meinung, du solltest mit ihm darüber reden.“
    „Nein, das ist unmöglich.“
    „Warum?“
    „Weil er Addie heiraten wird. Sie passt perfekt zu ihm, ist sehr gefügig und zurückhaltend, während ich ausgesprochen willensstark und nicht auf den Mund gefallen bin. Außerdem kann sie Empfänge ausrichten, große Feiern organisieren und dergleichen. Ich hingegen kann noch

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