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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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Plötzlich überlief es ihn eiskalt. Er musste sich Klarheit verschaffen.
    Malik nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Dann umfasste er ihr Gesicht, senkte langsam den Kopf und presste die Lippen auf ihre. Nein, sie stöhnte nicht leise auf, öffnete den Mund nicht, und er spürte nicht die verhaltene Leidenschaft, die sie nie hatte verbergen können. Schließlich strich er ihr das Haar hinter das Ohr und wollte das Muttermal küssen, das er erst vor Kurzem entdeckt hatte. Aber es war nicht mehr da.
    „Wer bist du wirklich?“, fragte er und sah sie ärgerlich an.
    „Ich weiß nicht, was du meinst, Malik. Ich …“
    „Du bist nicht Beth, obwohl du so aussiehst wie sie.“ Es gelang ihm, seinen wachsenden Zorn zu unterdrücken. „Du bist ihre Zwillingsschwester.“
    Sie zuckte zusammen, als hätte er die Hand gehoben, um sie zu schlagen. „Ja, das stimmt“, gab sie dann mit schuldbewusster Miene zu.
    Die beiden sind sich also nicht zum Verwechseln ähnlich, schoss es ihm durch den Kopf, während sich eisige Kälte in ihm ausbreitete. „Was wird hier gespielt? Hat Beth dich überredet, an ihrer Stelle zu kommen, weil sie mich unter keinen Umständen heiraten will?“
    „Nein, so ist es nicht“, antwortete Addie.
    „Dann klär mich bitte auf.“
    Sie rang die Hände, und ihre Lippen zitterten. „Ich bin Adina Farrah.“
    Vor Entsetzen fühlte er sich wie betäubt. „Du bist meine Verlobte?“
    „Ja. Beth ist meine Zwillingsschwester Alina. Seit der Kindheit wird sie Beth genannt, weil unsere Namen zu ähnlich klingen.“
    „Na, dann hat sie wenigstens in dieser Hinsicht die Wahrheit gesagt“, brachte er gereizt hervor.
    „Beth ist nicht schuld an dem Rollentausch“, gab Addie zu. „Ich bin dafür verantwortlich, es war meine Idee.“
    „So?“, fragte er ruhig, obwohl er vor Wut über den Betrug kochte.
    „Als du dich entschlossen hast, das Versprechen unserer Väter einzulösen und mich zu heiraten, habe ich Beth gebeten, an meiner Stelle zu dir zu fliegen, weil ich mir erst noch über einige persönliche Dinge klar werden musste.“
    „Was waren das denn für persönliche Dinge?“, fragte er kühl.
    „Ich hatte jemanden kennengelernt.“
    „Ah ja, ich verstehe.“
    „Du sagst das so spöttisch, dass ich überzeugt bin, du verstehst es nicht. Ich war noch nie verliebt und wollte wissen, wie es ist und was es bedeutet.“
    „Vermutlich weißt du es immer noch nicht, denn wahre Liebe gibt es gar nicht“, entgegnete er absichtlich bissig, um den Schmerz über seine eigene bittere Erfahrung zu überspielen.
    „Du hast recht, denn es stellte sich heraus, dass der Mann ein Schuft ist.“
    „Und dann hast du dich entschlossen, mich stattdessen zu heiraten? Wie großzügig!“
    Addie richtete sich kerzengerade auf und blickte ihn an. „Ich bin bereit, meine Pflicht zu tun. Genau wie du legt mein Vater allergrößten Wert darauf, dass die Hochzeit stattfindet.“
    Jetzt war Malik klar, warum Beth in Panik geraten war: Sie war eine Betrügerin.
    Als man ihn das erste Mal hereingelegt hatte, hatte er sich selbst dafür verantwortlich gemacht und sich geschworen, dass es ihm nie wieder passieren würde. Er war sich sicher gewesen, dass die Frau, die sein Vater für ihn ausgesucht hatte, ehrlich und aufrichtig war. Niemals hätte er vermutet, sie würde ihn belügen und täuschen. Natürlich war ihm bewusst gewesen, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Doch nachdem er Beth kennengelernt hatte, war er von ihrem Charme, ihrer Schönheit und ihrem scharfen Verstand so beeindruckt gewesen, dass alles andere unwichtig geworden war. Was war er doch für ein Dummkopf!
    Der Gedanke gab ihm einen Stich, und er fühlte sich dem Schmerz, den er verspürte, hilflos ausgeliefert. Und das machte ihn noch zorniger.
    Wieder hatte ihn eine Frau hereingelegt, die er sehr gernhatte und der er es niemals zugetraut hätte. Und das machte alles noch schlimmer. Er kam sich fürchterlich dumm vor. Der Schmerz über den Betrug ging noch tiefer als beim ersten Mal, er zerriss ihm das Herz und traf ihn in der Seele.
    Nachdem Beth sich den Weg an Maliks Mitarbeitern vorbei gebahnt hatte, die sie durchließen, weil sie sie für seine Verlobte hielten, betrat sie sein Büro. Sie schloss die Tür hinter sich und ging langsam auf ihn zu. Er saß am Schreibtisch und beobachtete sie scharf. Addie hatte ihr erzählt, was geschehen war, und Beth war der Meinung, sie schulde ihm eine Erklärung.
    „Was willst

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