Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
Vom Netzwerk:
Geliebte werden, seine Ehe sei kein Hindernis. Er hat seine Frau angeblich nur deshalb geheiratet, weil sie genau wie er aus einer Politikerfamilie kam und es seiner Karriere nützlich war. Ich habe ihm natürlich erklärt, dass ich niemals die Geliebte eines verheirateten Mannes sein würde. Männer wie er machen mich ganz krank, sie leben nach eigenen Regeln.“
    Malik runzelte die Stirn. „Trotzdem hattest du keine Bedenken, mit deiner Schwester die Rollen zu tauschen und mich zu täuschen?“
    Sie senkte den Blick und betrachtete ihre Hände. „Ich wollte meiner Schwester nur helfen und sie beschützen, das war alles.“
    „Ich würde sie nie verletzen.“
    „Nein, jedenfalls nicht absichtlich, das weiß ich jetzt. Doch damals wusste ich es nicht. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass Männer mit Macht und Einfluss rücksichtslos sind und sich nehmen, was sie haben wollen, egal, ob jemand dabei verletzt wird. Woher hätte ich wissen sollen, dass du anders bist? Ich konnte keineswegs sicher sein, dass du meine Schwester nicht unglücklich machst. Ich wollte dich wirklich davon überzeugen, die Heiratspläne mit Addie aufzugeben. Sie hätte es von sich aus nie geschafft, sich den Wünschen unseres Vaters zu widersetzen und zu riskieren, von ihm zurückgewiesen zu werden.“
    „Das ist doch keine Entschuldigung für das, was du getan hast.“
    Beth ignorierte die Bemerkung und fuhr fort: „Jetzt weiß ich, dass du ein absolut zuverlässiger, anständiger Mensch bist.“
    Und noch viel mehr, dachte sie und erinnerte sich daran, wie er sie mit einem einzigen Blick seiner dunklen Augen verzaubern oder mit den sanften Berührungen seiner Hände heißes Verlangen in ihr wecken konnte. Sie bereute zutiefst, dass sie ihn getäuscht hatte, doch zugleich war sie unendlich froh, ihn kennengelernt zu haben. Nach einem Mann wie ihm hatte sie sich immer gesehnt.
    „Malik, mir ist klar, dass du nicht nachvollziehen kannst, wie sehr Zwillinge sich miteinander verbunden fühlen. Aber du hast einen Bruder, den du liebst. Stell dir vor, sein Glück würde auf dem Spiel stehen, und er würde dich bitten, ihm zu helfen. Wärst du nicht bereit, wenn du keine andere Wahl hättest, zu einer Lüge zu greifen, um zu verhindern, dass er sein Leben lang unglücklich ist?“
    „Über diese Frage haben wir beide uns schon einmal unterhalten. Ich wiederhole, was ich damals gesagt habe: Auch wenn man aus guten Gründen etwas Falsches tut, ist es zu verurteilen.“
    Sein Blick blieb hart und abweisend. Er war nicht bereit nachzugeben, und ihre Worte berührten ihn nicht. Sie musste sich damit abfinden, dass ihre Bemühungen fehlgeschlagen waren. Hoffnungslosigkeit überkam sie.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Was hast du jetzt vor?“, fragte sie besorgt.
    „Ich werde das tun, was man von mir erwartet.“
    „Das heißt, du wirst meine Schwester heiraten?“
    „Ja.“
    Einen Augenblick lang schloss Beth die Augen, dann atmete sie tief ein und sagte: „Ich weiß, ich habe kein Recht, dich um etwas zu bitten. Dennoch appelliere ich an dein gutes Herz: Bestraf bitte Addie nicht dafür.“
    „Wie du gesagt hast, du hast kein Recht, mich um etwas zu bitten.“ Er stand auf, das Gespräch war für ihn beendet.
    Mit so viel Würde wie möglich erhob Beth sich und ging zur Tür, ohne sich anmerken zu lassen, wie verzweifelt sie war. Sie legte die Hand auf den Türgriff und drehte sich dann zu Malik um.
    „Es ist leicht, andere zu verurteilen, wenn man keine Ahnung hat, wie hart das Leben sein kann. Und es ist auch leicht, die Nase über andere zu rümpfen, wenn es einen nicht interessiert, ob einen jemand liebt oder vermisst. Seit unsere Mutter aus unserem Leben verschwand, habe ich mich um Addie gekümmert.“ Sie zuckte die Schultern. „Unsere Mutter war von einem Tag auf den anderen verschwunden. Addie hat abends im Bett geweint. Ich habe es bis in mein Zimmer am anderen Ende des Flurs gehört, bin zu ihr gegangen und habe sie getröstet. Mein Vater hat es gemerkt und mich aufgefordert, in mein Zimmer zurückzugehen. Als ich mich weigerte, hat er mich von Addie weggerissen und mich hinausbefördert. Addie hat er aufgefordert, aufzuhören, um unsere Mutter zu weinen, und erklärt, sie würde sie sowieso nie wiedersehen.“ Die Erinnerungen waren zu beklemmend, und Beth atmete tief durch. „Nachdem unser Vater ausgegangen war, um sich mit irgendeiner Frau zu treffen, bin ich wieder in Addies Zimmer geschlichen. Dort haben wir uns umarmt

Weitere Kostenlose Bücher