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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Southwick
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du, Beth?“, fragte er schroff und abweisend.
    Ihr sowieso schon vor lauter Nervosität viel zu heftig klopfendes Herz schlug noch schneller. Er hatte sie sogleich erkannt! Sie konnte es kaum glauben. Außer ihrer Mutter war er der erste und einzige Mensch, der auf den ersten Blick wusste, welche der Zwillingsschwestern er vor sich hatte. Sie musste sich zusammennehmen. Zu verlieren hatte sie natürlich nichts mehr, aber es war ihr wichtig, dass er verstand, warum sie ihn belogen hatte. Zumindest sollte er erfahren, weshalb sie und ihre Schwester die Rollen getauscht hatten. Außerdem hatte sie gehört, dass ihr Vater in Bha’Khar eintreffen würde. Vorher wollte sie Addie zuliebe die Wogen glätten.
    „Du hast mir dein Büro nie gezeigt.“ Sie sah sich in dem Raum um und versuchte, ihre Nervosität zu ignorieren. „Es gefällt mir.“
    Sie konnte sich nicht konzentrieren und nahm die Bücherregale, die getäfelten Wände, den dicken Teppich und die Stapel Akten und Papiere auf seinem Schreibtisch nur oberflächlich wahr. Sie hatte ihn schmerzlich vermisst, wagte jedoch nicht, ihn anzusehen, weil sie sich vor seiner verächtlichen Miene fürchtete. Schließlich konnte sie es nicht länger hinauszögern, sie schaute ihn an und zuckte insgeheim zusammen, als sie die Feindseligkeit in seinem Blick bemerkte. Ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben. Erst jetzt sah sie die beiden Besuchersessel vor dem Schreibtisch.
    „Darf ich mich setzen?“
    Unschlüssig zögerte er sekundenlang, ehe er nickte.
    Beth nahm Platz – und bereute es sogleich. Sie war ihm viel zu nah. Der ihr so vertraute Duft seines Aftershaves und der feine Duft seiner Haut verwirrten sie immer noch.
    „Ich muss ein ernstes Wort mit meinen Mitarbeitern reden, damit sie mir in Zukunft unerwünschte Besucher vom Leib halten.“
    Sie atmete scharf ein und zwang sich, den Blick nicht abzuwenden. „Deine Mitarbeiter trifft keine Schuld. Es wird sich nicht wiederholen.“
    „Dass du vorgibst, jemand zu sein, der du nicht bist?“, frag te er in schneidendem Ton.
    „Ja, auch das.“ Beth faltete die Hände, damit er nicht merkte, wie sehr sie zitterten. „Ich möchte, dass du verstehst, warum ich es getan habe.“
    „Für mich ändert sich dadurch nichts, es macht die Sache nicht besser.“
    „Ich habe dich als vernünftigen und höflichen Menschen kennengelernt. Deshalb bitte ich dich, mir kurz zuzuhören.“
    „Okay, beeil dich.“
    Wie sollte sie ihm mit wenigen Worten verständlich machen, wie unglücklich sie so viele Jahre gewesen war?
    „Addie und ich sind ohne unsere Mutter aufgewachsen und die meiste Zeit auch ohne unseren Vater“, begann sie. „Meine Schwester ist der einzige Mensch, der mich je geliebt hat. Unser Vater ist ein gefühlloser Mensch. Er hat mich meist ignoriert und mich höchstens dann einmal beachtet, wenn er mich für Addie hielt.“
    „Habt ihr ihn oft getäuscht?“
    „Nein, absichtlich eher selten.“ Sie lachte freudlos auf und berührte geistesabwesend das Muttermal unter dem Ohr. „Er konnte uns nie auseinanderhalten. Wenn er eine von uns beiden sah, glaubte er unwillkürlich, es sei Addie. Ich existierte für ihn nicht.“
    „Was willst du mir damit sagen?“ Malik lehnte sich in dem Ledersessel zurück. Dabei blieb seine Miene unverändert kühl und abweisend.
    „Ihm ging es nicht in erster Linie um ihr Glück, sondern nur darum, dass sie den Kronprinzen von Bha’Khar heiraten würde“, erwiderte Beth.
    „Adina hat mir berichtet, sie hätte dich gebeten, für eine kurze Zeit in ihre Rolle zu schlüpfen. Warum du dich überhaupt darauf eingelassen hast, ist mir unbegreiflich.“
    „Weil ich sie liebe“, antwortete Beth schlicht. „Wir haben nur uns beide.“
    „Und deshalb warst du bereit, mich zu belügen und zu be trügen“, stieß er hart hervor.
    „Vielleicht wirst du mir nicht glauben, aber ich hasse Lügen.“
    Er legte die Fingerspitzen aneinander. „Du hast recht, ich kann es nicht glauben.“
    Genau das hatte sie befürchtet. Weshalb sollte er glauben, dass sie anders sei als die Frau, die ihn benutzt hatte? Er täuschte sich jedoch, sie war anders.
    „Ich habe dir von dem Mann erzählt, der mich belogen hat, und es war die Wahrheit. Allerdings habe ich etwas weggelassen, weil es zu demütigend war. Kurz nach seiner Hochzeit hat er mich angerufen.“
    „Warum das denn?“ In Maliks Kinn zuckte ein Nerv.
    „Er hat vorgeschlagen, wir könnten weiterhin zusammen sein, ich solle seine

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