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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Erklärung drehte Maureen sich zu Tammy um. »Was meint sie damit?«
    »Dich meint sie. Heute Abend drehen sich alle Gerüchte nur um dich. Es gibt nur eine Regel bei dieser jährlichen Soirée: sich niemals als sie zu verkleiden. Und dann tauchst du auf – genau wie Maria Magdalena auf dem Porträt. Sinclair präsentiert dich so der Welt. Das hier ist sozusagen deine Coming-out-Party.«
    »Na toll. Es wäre nett gewesen, wenn man mich vorher über dieses winzige Detail in Kenntnis gesetzt hätte. Wie hat das Mädchen mich gerade genannt?«
    »Marie de Nègre. Schwarze Maria. So heißt Maria Magdalena im hiesigen Slang, die Schwarze Madonna. In jeder Generation erhält eine Frau der Blutlinie diesen Namen als offiziellen Titel, und den behält sie bis zu ihrem Tod. Herzlichen Glückwunsch. Das ist in dieser Gegend eine große Ehre. Sie hätte dich genauso gut mit ›Euer Majestät‹ ansprechen können.«
    Maureen blieb kaum Zeit, über das Chaos nachzudenken, das um sie herumwirbelte. Der Raum war bis zum Anschlag mit ausgefeilten Ablenkungen gefüllt: zu viel Musik, zu viele exzentrische und interessante Gäste. Sinclair war nirgends zu sehen. Maureen hatte während des Tanzes Roland nach ihm gefragt, doch der Riese aus dem Languedoc hatte nur mit den Schultern gezuckt und ihr wie immer eine vage und rätselhafte Antwort gegeben.
    Während Tammy sprach, ließ Maureen ihren Blick durch den Raum schweifen.
    »Suchst du nach deinem Wachhund?«, fragte Tammy aufmerksam.
    Maureen warf ihr einen bösen Blick zu, nickte aber, da sie Tammy in dem Glauben lassen wollte, sie suche nur nach ihrem Begleiter. Tammy deutete auf Peter, der von hinten auf sie zukam.
    »Benimm dich, bitte«, zischte Maureen ihrer Freundin zu.
    Tammy ignorierte sie. Sie war bereits vorgetreten, um Peter willkommen zu heißen.
    »Willkommen in Babylon, Padre.«
    Peter lachte. »Danke. So fühl ich mich auch.«
    »Du kommst genau richtig. Ich wollte mit unserer Guten Frau hier eine Tour durch die Freakshow machen. Willst du mit?«
    Peter nickte und lächelte Maureen hilflos an; dann reihte ersich hinter Tammy ein, als diese sie schnellen Schrittes durch den Ballsaal führte.

    Tammy führte Maureen und Peter umher und flüsterte ihnen verschwörerisch zu, wann immer sie an einem kleinen Grüppchen vorüberkamen. Wenn sie Freunde oder Bekannte in der Menge sah, stellte sie sie Maureen und Peter vor. Maureen war sich deutlich bewusst, dass sie die ganze Zeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.
    Das Trio kam an einer kleinen Gruppe spärlich bekleideter Männer und Frauen vorbei. Tammy stieß Maureen verschwörerisch an.
    »Das ist der Sexkult. Sie glauben, Maria Magdalena sei die Hohepriesterin bei einer Reihe von bizarren Sexritualen gewesen, die aus dem alten Ägypten stammen.«
    Maureen und Peter schauten sie schockiert an.
    »Ich bin unschuldig. Ich gebe nur Informationen weiter. Aber wartet. Noch nicht antworten. Schaut da drüben …«
    Sie näherten sich der bisher bizarrsten Gruppe. In Alien-Kostüme gewandet, komplett mit Antennen, standen sie in der abgelegensten Ecke des Raums.
    »Rennes-le-Château ist ein Sternentor, das den direkten Zugang zu anderen Galaxien ermöglicht.«
    Maureen brach in lautes Lachen aus, und Peter schüttelte ungläubig den Kopf. »Du hast offenbar nicht übertrieben, als du von einer Freakshow gesprochen hast.«
    »Und ihr habt geglaubt, ich würde mir das ganze Zeug nur ausdenken.«
    Sie blieben stehen, um eine dicht gedrängte Gruppe zu beobachten, die aufmerksam einem kleinen, rundlichen Mann mit Spitzbart zuhörte. Er schien in Versen zu sprechen, während seine Bewunderer ihm förmlich jedes Wort von den Lippen ablasen.
    »Wer ist das?«, flüsterte Maureen.
    »Nostradummbart«, scherzte Tammy.
    Maureen unterdrückte ein Lachen, während Tammy fortfuhr:
    »Er behauptet, die Reinkarnation von Ihr-wisst-schon-Wem zu sein. Er spricht nur in Vierzeilern. Ein tödlicher Langweiler. Erinnert mich später daran, euch zu erzählen, warum ich dieses ganze Nostradamus-Zeugs hasse.« Sie schauderte theatralisch. »Scharlatane allesamt. Sie könnten genauso gut Schlankheitspillen verkaufen.«
    Tammy führte sie weiter durch den Raum. »Gott sei Dank sind nicht alle hier Freaks. Ein paar der Leute sind wirklich fantastisch, und zwei davon sehe ich gerade. Kommt.«
    Sie näherten sich einer Gruppe von Männern, die in unterschiedliche Kostüme aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert gekleidet waren. Auf dem

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