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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Bett? Es ist, als würde man auf Wolken schlafen.« Maureen hatte schon in der ersten Nacht bemerkt, dass sich unter den teuren ägyptischen Baumwolllaken eine dicke Federkernmatratze verbarg.
    »Wunderbar. Haben Sie irgendwelche Pläne für heute Morgen?«
    »Nicht vor elf Uhr. Ich treffe mich mit Jean-Claude. Erinnern Sie sich?«
    »Ja, natürlich. Er führt Sie nach Montségur. Ein erstaunlicher Ort. Ich bedauere nur, dass ich nicht derjenige sein werde, der ihn Ihnen zum ersten Mal zeigt.«
    »Wollen Sie sich uns vielleicht anschließen?«
    Sinclair lachte. »Meine Liebe, Jean-Claude würde mich aufhängen, rädern und vierteilen lassen, sollte ich mich heute bei Ihnen einhängen. Nach Ihrem Debüt gestern Abend sind Sie der Star der gesamten Region. Jeder will mehr über Sie wissen. Sie werden Jean-Claudes Ruf in der Gegend um einhundert Prozent steigern, wenn man ihn mit Ihnen an seiner Seite sieht.
    Und das will ich ihm nicht missgönnen. Nach dem Frühstück habe ich Ihnen auch noch etwas zu zeigen, etwas, von dem ich sicher bin, dass Sie sich noch lange daran erinnern werden.«

    Sie standen auf demselben Balkon, von wo aus sie das Feuerwerk in der vergangenen Nacht beobachtet hatten. Vor ihnen erstreckten sich die außergewöhnlichen Gärten des Châteaus.
    »Die Gärten sind bei Tageslicht viel besser zu sehen und zu würdigen«, bemerkte Sinclair stolz und erklärte, dass es drei verschiedene Bereiche gebe. »Sehen Sie, wie sie zusammen ein Lilienmuster bilden?«
    »Sie sind wunderschön.« Maureen war vollkommen ehrlich. Von oben betrachtet waren die Gärten geradezu atemberaubend.
    »Diese Gärten können die Geschichte unserer Vorfahren weit besser erzählen als ich. Es wäre mir eine Ehre, sie Ihnen zu zeigen. Wollen wir?«
    Maureen hakte sich bei ihm unter und ließ sich von ihm die Treppe hinunter und durchs Atrium führen. Dabei fiel ihr auf,wie makellos sauber das Haus war, und das trotz der mehreren hundert Gäste, die gestern hier gefeiert hatten. Die Diener mussten rund um die Uhr gearbeitet haben, um das alles aufzuräumen. Im gesamten Château herrschte eine nahezu vollkommene Ordnung.
    Sie gingen durch eine große französische Tür auf die Marmorveranda hinaus und folgten einem perfekt angelegten Weg zu dem verzierten Goldtor. Sinclair holte einen Schlüssel aus seiner Tasche und steckte ihn in das massive Vorhängeschloss. Dann entfernte er die Kette, schob das Gitter auf und öffnete ihnen so den Zugang zu seinem inneren Heiligtum.
    Ein schimmernder Springbrunnen aus rosafarbenem Marmor plätscherte vor ihnen als Mittelpunkt des Garteneingangs. Die Sonne glitzerte auf den Wassertropfen, während sie auf die Schultern einer Marmorskulptur von Maria Magdalena fielen. In der linken Hand hielt sie eine Rose, und auf der ausgestreckten rechten saß eine Taube. Der Fontänensockel war mit der allgegenwärtigen Lilie verziert.
    »Sie haben gestern Nacht eine Menge Leute kennen gelernt. Alle haben sie Theorien über diese Gegend und den geheimnisvollen Schatz. Ich bin sicher, Sie haben viele gehört, vom Erhabensten bis hin zum Lächerlichen.«
    Maureen lachte. »Meist waren sie lächerlich, aber ja.«
    Sinclair lächelte sie an. »Sie alle haben ihre Theorien, und alle glauben sie – oder soll ich sagen, ›wissen‹? –, dass Maria Magdalena hier im Süden Frankreichs unsere Königin ist. Das ist tatsächlich das Einzige, worin alle übereinstimmen, die gestern dort waren.«
    Maureen hörte ihm aufmerksam zu. Sinclairs Stimme hatte etwas Aufgeregtes, Erwartungsvolles an sich. Es war ansteckend.
    »Und sie wissen alle, dass es eine Blutlinie gibt. Eine königliche Linie, die von Maria Magdalena und ihren Kindern abstammt. Aber nur sehr wenige von ihnen kennen die ganze Wahrheit. Die gesamte Geschichte ist für jene reserviert, diewahre Anhänger des Rechten Weges sind. Des Rechten Weges, wie unsere Magdalena ihn gelehrt hat; des Rechten Weges, wie Jesus Christus selbst ihn gelehrt hat.«
    Maureen unterbrach ihn ein wenig zögerlich. »Ich weiß nicht, ob ich das fragen darf oder nicht; aber ist das das Ziel des Ordens der Blauen Äpfel?«
    »Der Orden der Blauen Äpfel ist sehr alt und sehr komplex. Beizeiten werde ich Ihnen mehr über ihn erzählen. Nun jedoch soll es reichen, wenn Sie wissen, dass der Orden dazu dient, die Wahrheit zu verteidigen und zu bewahren.
    Und die Wahrheit ist, dass Maria Magdalena drei Kinder gehabt hat.«
    Maureen war verblüfft. »Drei?«
    Sinclair nickte. »Nur

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