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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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wenige Menschen kennen die vollständige Geschichte, weil die Einzelheiten zum Schutz der Nachfahren absichtlich verschleiert worden sind. Drei Kinder. Eine Dreifaltigkeit. Und jedes begründete eine Königsdynastie, die das Gesicht Europas verändern sollte und schlussendlich die Welt. Diese Gärten zelebrieren die Dynastien jedes einzelnen Kindes. Mein Großvater hat all das geschaffen. Ich habe es dann erweitert und es mir zur Aufgabe gemacht, es zu bewahren.«
    Drei separate Torbögen führten vom Eingang weg.
    »Kommen Sie. Beginnen wir mit unserem eigenen Vorfahren.«
    Er lenkte eine überwältigte Maureen durch das mittlere Tor. »Was ist?«, fragte er. »Sind Sie überrascht, dass wir miteinander verwandt sind? Ohne Zweifel weit entfernt, aber wir stammen ursprünglich aus derselben Blutlinie.«
    »Ich versuche nur, das alles irgendwie zu verdauen. Für Sie mag das ja Allgemeinwissen sein, aber für mich ist das neu. Ich kann es mir selbst nicht richtig vorstellen. Und ich kann mir erst recht nicht vorstellen, wie der Rest der Welt darüber denken würde.«
    Sie betraten einen Rosengarten von außergewöhnlicher Üppigkeit. Verschiedene Arten von Lilien waren in einem Kreisum eine Statue herum gepflanzt. Die Kombination der beiden Blumensorten kreierte den fantastischen Duft, den Maureen schon in der vergangenen Nacht gerochen hatte.
    Eine weiße Taube gurrte und flog über die exquisiten, miteinander verschlungenen Rosen hinweg, während Sinclair und Maureen schweigend weitergingen. Maureen blieb schließlich stehen, um den Duft der voll erblühten Blumen einzuatmen.
    »Rosen. Das Symbol aller Frauen der Blutlinie. Und Lilien. Die Lilie ist ein Symbol von Maria Magdalena – wie der Großen Maria vor ihr. Die Rose kann sich auf jede Frau beziehen, die von ihr abstammt, aber in unserer Tradition darf niemand die Lilie tragen außer ihr selbst – und ihrer rechtmäßigen Erbin.«
    Er lenkte Maureen zu der alles beherrschenden Statue, einer gertenschlanken jungen Frau mit fließendem Haar.
    Maureen hatte es fast vollkommen die Sprache verschlagen, sodass ihre Frage kaum noch ein Flüstern war. »Ist das ihre Tochter?«
    »Darf ich Ihnen Sarah-Tamar vorstellen, die einzige Tochter von Jesus Christus und Maria Magdalena? Die Mutter der französischen Königsdynastien und unsere gemeinsame Urururgroßmutter, eintausendneunhundert Jahre von heute an gerechnet.«
    Maureen starrte die Statue an, bevor sie sich wieder an Sinclair wandte. »Das ist alles so unglaublich. Trotzdem fällt es mir irgendwie nicht schwer, es zu akzeptieren. Es ist so seltsam, und doch scheint es … richtig zu sein.«
    »Das liegt daran, dass Ihre Seele die Wahrheit erkennt.«
    Eine Taube gurrte zustimmend in den Rosenbüschen.
    »Hören Sie die Tauben? Sie sind das Symbol von Sarah-Tamar, die Embleme ihres reinen Herzens, und später wurden sie dann zu den Symbolen ihrer Nachfahren: der Katharer.«
    »Und ist das der Grund, warum die Katharer von der Kirche als Ketzer verfolgt worden sind?«
    »Ja, teilweise. Weil sie mittels gewisser Objekte und Dokumente in ihrem Besitz beweisen konnten, dass sie die Nachfahrenvon Jesus und Maria waren, und das machte allein schon ihre Existenz zu einer Bedrohung für Rom. Männer, Frauen und Kinder. Die Kirche hat versucht, sie allesamt auszurotten, um das Geheimnis zu bewahren. Aber da ist noch mehr. Kommen Sie.«
    Sinclair führte Maureen im Halbkreis durch die Rosen und gab ihr so Gelegenheit, die Schönheit des Gartens im Sommersonnenschein eines goldenen Languedoc-Morgens zu genießen. Er nahm ihre Hand, und sie ließ es zu; sie fühlte sich in Gegenwart dieses exzentrischen Fremden überraschend wohl. Maureen folgte ihm durch den Torbogen zurück und um den Springbrunnen mit Maria Magdalena herum.
    »Zeit, den kleinen Bruder kennen zu lernen.«
    Maureen spürte erneut, wie seine Erwartung wuchs, und sie fragte sich, wie er sich wohl fühlen musste, nachdem er solch ein Geheimnis so lange hatte bewahren müssen. Kurz dachte sie darüber nach, und dann erkannte sie erschrocken, dass sie das nur allzu bald selbst herausfinden würde.
    Sinclair ging durch den rechten Torbogen in einen präziser angelegten und sorgfältig geschnittenen Garten. »Das sieht sehr englisch aus«, bemerkte Maureen.
    »Gut beobachtet, meine Liebe, und jetzt werde ich Ihnen zeigen, warum.«
    Die Statue eines langhaarigen jungen Mannes, der einen Kelch in die Höhe hielt, bildete den Mittelpunkt einer großen, zentralen

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