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Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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Höhlen. Gereint gab dem Knappen so viel Kraft, wie er konnte. Es war nicht viel, ohne Averil, die ihn leitete, aber Riquiers Rücken wurde dadurch ein wenig aufrechter. »Könnt Ihr mir sagen, wohin wir gehen?«, fragte Gereint. »Unser Ziel ist die Insel«, erwiderte Riquier. »Und wir beten, dass es noch einen Weg gibt, dorthin zu gelangen. Aber das weißt du ja.«
    »Ich dachte, ich wüsste es«, sagte Gereint. »Aber wir haben uns schon vor Stunden von der Küste abgewandt. Wir sind auf dem Weg ins Landesinnere.« »Sind wir nicht«, erwiderte Riquier hastig. »Es ist dunkel, und der Weg ist kurvig, deshalb hast du die Orientierung verloren.«
    »Habe ich nicht«, sagte Gereint, den es ausnahmsweise nicht kümmerte, wie seine Worte klangen. »Seht doch nur.«
    »Ich habe —«, begann Riquier und hielt inne. Mit aufgerissenen Augen starrte er in die schimmernde Dunkelheit.
    Noch einmal träufelte ihm Gereint ein wenig Kraft ein, genug, um ihn klar sehen zu lassen. Es funktionierte: Er zischte durch die Zähne. »Gütiger Gott! Noch ein Zauber.« Er erhob seine Stimme, so laut er sich traute. »Messire! Mauritius!«
    Die Kompanie kam zum Halten. Die meisten waren merklich erfreut über die Pause. Mauritius drehte sich um und wartete.
    Der Ritter rückte dicht mit Riquier und Gereint zusammen, nicht aus Geheimnistuerei, sondern weil die Dunkelheit und die Fremdartigkeit dieser Landschaft den Stimmen der Menschen die Kraft nahm. »Messire, wir werden irregeleitet«, erklärte Riquier.
    Mauritius zog die Brauen hoch. »Das siehst du? Wie?«
    Riquier nickte in Gereints Richtung.
    Die Brauen des Ritters wanderten noch ein Stückchen höher. »Ihr könnt es sehen, Messire?«
    »Ihr nicht?«, fragte Gereint.
    Mauritius schüttelte den Kopf. »Ich fühle die See vor uns. Ich kann sie riechen.«
    »Wir sind nordwärts in Richtung der Wildländer gegangen«, sagte Gereint. »Die See ist im Westen und im Süden. Es ist ein Zauber, glaube ich. Ich weiß nicht, warum er bei mir nicht funktioniert. Vielleicht hegt es daran, dass ich die Gelübde noch nicht abgelegt habe.«
    »Vielleicht«, sagte Mauritius. »Aber vielleicht wurdest du ja auch getäuscht. Kannst du es mir zeigen?«
    »Ich kann es Euch zeigen.«
    Gereint erschrak. Zwar hatte er Averil hinter sich gespürt, wie ein Brennen auf der Haut, aber er hatte nicht gewusst, dass sie so nah war.
    Sie ließ ihr Pferd stehen und trat neben ihn. Ihre Nähe ließ ihn erbeben. Irgendetwas in diesem Land verstärkte dieses Phänomen. Es war fast zu stark für ihn, um es zu ertragen; und dennoch brachte er es nicht über sich zurückzuweichen. Die Kraft, die sie seit ihrem ersten Treffen zueinander hingezogen hatte, war so stark, dass er kaum atmen konnte.
    Sie wirkte durch seine Anwesenheit genauso ungerührt wie eh und je. Etwas glitzerte in ihrer Hand. Es war ein silberner Spiegel.
    Er fing das Licht dieses Landes ein und schimmerte sanft. Nun spiegelten sich darin die vor Schreck geweiteten Augen und die sichtliche Erschütterung von Ritter und Knappe.
    »Ich weiß, was Ihr zu sehen glaubt«, sagte Averil. »Hier ist die Wahrheit.«
    Sie hielt den Spiegel so, dass sie hineinschauen konnten. Gereint, der einen Seitenblick darauf warf, entdeckte nichts, was er nicht schon gesehen hatte. Da war das dunkle Land und die Schlinge der Armee, die sich um sie gelegt hatte, und die Fährte, die in die Wildländer führte und fort von der rauschenden Brandung der See. Der einzige Vorteil der Fährte war, dass der Feind sie nicht blockierte.
    Andere Ritter waren so nah wie möglich herangekommen. Einer von ihnen verpasste seinem Pferd einen Schlag und spuckte. »Irreleitung und Täuschung«, sagte er. »Warum ist Eure Magie noch intakt, wo unsere zerstört ist?«
    »Ich gehöre nicht zum Orden der Rose«, sagte Averil kühl. »Dies ist die Wahrheit, Messire. Wenn wir weitergehen, werden wir verloren sein.« »In mehr als einer Beziehung«, sagte Riquier. Er klang weitaus weniger beunruhigt, als er sich fühlen musste. Er beugte sich ein wenig dichter über den Spiegel und nahm den nördlichen Rand ins Visier. »Seht Ihr das? Da ist eine Armee, die auf uns wartet. Direkt an der Grenze, dort, fast nicht zu sehen in der Dunkelheit. Keiner von uns wird lange genug leben, um die Wildländer zu sehen. Wir werden alle an ihrem Rand sterben.«
    »Sie haben uns hierhergetrieben«, sagte Mauritius. Auch er klang nicht beunruhigt. »Wir können umkehren und sehen, wie weit wir kommen. Oder wir

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