Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
Vom Netzwerk:
können uns hier zur Wehr setzen. Oder weiterziehen, wohin wir sollen.« »Wir sollen in die Wildländer gehen?«, fragte Ademar über die Gruppe hinweg, die sich um sie gebildet hatte. Er klang entsetzt.
    »Der Tod erwartet uns, wohin wir auch gehen«, meinte Mauritius. »Sie bieten uns ein Feld, auf dem wir kämpfen können.«
    »Ihr wisst, welches Feld das ist?«, fragte Ademar. Mauritius senkte den Kopf. Mit einem Mal sah er aus, als würde er jeden Moment umfallen. »Das Feld der Bindung. Wo der Junge Gott … Wo die Schlange …«
    »Wo der Junge Gott die Schlange niederschlug«, beendete Averil den Satz mit einer Klarheit, die alle zur Besinnung brachte. »Das hier ist ein Spiel, und er spielt es bis zum Ende.«
    Niemand brauchte zu fragen, wen sie meinte. Sie konnten nicht vergessen, wer sie an diesen Ort gebracht hatte.
    »Dann ziehen wir weiter«, sagte Mauritius. Die anderen murmelten zustimmende Worte. Wenn jemand anderer Meinung war, so behielt er es für sich.

Kapitel 24
    Die Ritter nutzten den Rest der Nacht als Vorbereitung auf das, was vor ihnen lag. Sie machten Rast und aßen einen Teil ihrer zur Neige gehenden Vorräte. Wer konnte, schlief. Die Übrigen versuchten sich auszuruhen.
    Gereint war nicht müde genug, um zu schlafen, noch Krieger genug, um zu wissen, wie man sich auf eine Schlacht vorbereitete. Er würgte etwas Brot und Trockenfleisch mit ein paar Schlucken aus seiner Feldflasche hinunter. Das Essen lag ihm schwer im Magen. Er war kein Krieger. Im Umgang mit Waffen war er ein hoffnungsloser Fall. Die einzige Waffe, die er hatte, die Magie, mit der er im Mutterhaus fünfhundert Männer zur Strecke gebracht hatte, war zu gefährlich, um auf sie zu vertrauen. Es gab keine nützliche Aufgabe für ihn, außer sich um die Pferde zu kümmern.
    Er musste diese Gedanken verscheuchen. Wenn sie damit rechneten, geschlagen zu werden, dann würden sie geschlagen werden. Es war zwar recht unwahrscheinlich, dass sie mit ihren knapp zweihundertfünfzig Mann die zehntausend Männer des Königs überwanden, aber Armeen wurden schon mit größeren Nachteilen konfrontiert und waren lebend davongekommen.
    Er öffnete sich der Magie, die in der Erde war. Sie sickerte in ihn herein und erfüllte ihn mit einem Gefühl von Wärme und Ruhe.
    Seine Ängste schwanden. Er nahm all seinen Mut zusammen und langte durch die Erde hindurch nach dem anderen Teil seiner selbst, nach der strahlenden Magie Averils und dann nach dem schwächeren Licht, das von den Überresten des Rosenordens ausging.
    Die Magiestränge bildeten einen Kreis, wie die Scheiben eines Rosenfensters. Sie formten somit ein Symbol der Macht, das Gereint zum Lächeln brachte. Wenn sie aufsaßen, mussten sie in einer Kolonne reiten, da es auf diesem Pfad nicht anders möglich war. Aber im Moment konnte er sie miteinander verbinden mit der Kraft, die er entdeckt hatte. Dies würde sie alle schützen, wo auch immer sie sich befanden.
    Es war eine friedliche Sache, dieses Wirken vor Beginn der Schlacht. Schönheit lag darin, genau wie in den Werken vertrauterer Magie. Und diese Schönheit erschreckte Gereint. Er hatte Magie immer als Furcht erregendes Phänomen angesehen. Dass sie etwas Schönes sein konnte, etwas, über das er sich freuen sollte, erschien ihm zutiefst befremdlich.
    Er öffnete die Augen. Averil kniete neben ihm, auf den Fersen sitzend, die Hände im Schoß gefaltet. Ihr Gesicht wirkte so ruhig, wie er sich fühlte. »Du wirst langsam besser bei dieser Sache.«
    »Es liegt an Euch«, sagte er. »Wenn Ihr bei mir seid, kann ich es kontrollieren.«
    »Du machst mich stärker«, sagte sie. »Du hast keine Furcht.«
    »Und Ihr?«
    Sie schüttelte den Kopf, als würde sie sich über sich selbst wundern. »Ich weiß, ich sollte mich fürchten, aber mein Herz ist so leicht, dass es mir Angst macht. Wie kommt das? Ist es ein Zauber?«
    »Es ist das Land«, sagte Gereint. »Es heißt uns willkommen. Es kann uns vielleicht retten.« »Wie?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Ich weiß nur, dass es das könnte.« »Ich auch«, sagte sie. »Und das jagt mir mehr Angst ein als alles zuvor.« »Ich hatte immer eine Heidenangst«, sagte Gereint. »Alles was ich tat, war gefährlich. Hier ist es immer noch gefährlich, aber es spielt keine Rolle. Wenn ich sterbe, wird die Erde mich aufnehmen. Sie wird verhindern, dass ich etwas anderes zerstöre als mich selbst.«
    »Es ist wilde Magie«, sagte sie. Er merkte, dass sie Mühe hatte, ihre Stimme zu

Weitere Kostenlose Bücher