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Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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hatten sie die roten Wimpel gebunden, die den Wunsch nach Verhandlungen symbolisierten.
    Die Sonne war ein gutes Stück höher gestiegen, als sich die Stimme des Knappen wie das Schmettern einer Trompete erhob. »Messires! Habt Ihr nichts zu sagen?«
    Die einzige Antwort war Schweigen.
    »Wir haben nicht die Absicht, uns zu ergeben«, sagte der Knappe. »Wir werden kämpfen. Und Ihr, Messires, werdet sterben.«
    Der Feind war eine Wand aus schimmerndem Schwarz, reglos und stumm. »Habt Ihr die Beichte abgelegt?«, fragte der Knappe. »Habt Ihr Eure Seelen in Gottes Hände gelegt? Betet, solange Ihr noch könnt, Messires, bevor wir Euch alle zur Hölle schicken.«
    Da dröhnte plötzlich ein Ruf aus den feindlichen Reihen. Es war nicht auszumachen, welcher Mann gesprochen hatte oder ob es überhaupt ein Mann gewesen war. Der Laut hätte aus der Erde kommen können: eine tiefe Stimme, mit schwachem Widerhall und mit dem noch schwächeren, aber dennoch deutlichen Hauch eines Zischens.
    »Euer Gott ist tot. Es gibt keine Gnade für Euch. Euer Blut wird unseren Herrn nähren, und Eure Seelen werden ihm bis in alle Ewigkeit dienen. Ihr seid Blutopfer, Ihr Männer der verwelkten und vergessenen Rose. Durch Euer Opfer wird die Welt befreit werden.«
    Die Ritter um Gereint strafften sich merklich. Der Rücken des Heroldknappen war kerzengerade, und seine Stimme war vollkommen ruhig. »Gott verteidigt uns. Der Junge Gott wacht über uns. Sie sind unser Schild und unsere Rettung.«
    »Sie sind tot und verdammt«, sagte die Stimme aus der Armee. Der Knappe nahm das Banner aus den Händen des Novizen entgegen, der es gehalten hatte. Seine Stange war ein Speer.
    Er hielt ihn hoch, damit der Wind das Banner besser zu fassen bekam und es entfaltete.
    Die Rose war matt, ihr Silber angelaufen. Nichtsdestotrotz hielt der Junker den Kopf hoch. Er wendete sein Pferd und ritt in stolzem, rhythmischem, aufreizend langsamem Kanter zurück zu seinen Gefährten.
    Die Ritter hielten inne und warteten auf das, was Gott und ihr Anführer ihnen befehlen würden. Schwerter waren lose in ihren Scheiden, Lanzen gezückt, Pfeile in ihren Kerben.
    Riquier näherte sich Gereint und drückte ihm ein Schwert in die Hand. Es war ein einfaches Ding, mit kurzer, dicker Klinge: ein Schwert nach alter Romagna-Art, nichts im Vergleich zu den großen Schwertern der Ritter. »Nimm das hier«, sagte Riquier. »Du wirst es brauchen.«
    Gereint widerstand dem Drang, es fortzuschleudern. Das kurze Schwert war eine Stichwaffe, zur Verteidigung beim Nahkampf. Er wusste nur zu gut, was das bedeutete. Er hatte keine Rüstung und keinen anderen Schutz als seine ungewisse Magie. Sein Umhang war aus Leder, aber eine scharfe Klinge konnte ihn leicht durchbohren.
    Er und Averil waren die Einzigen ohne Rüstung, die Einzigen, die nicht als Krieger ausgebildet waren. Sie hatte zumindest eine Waffe: einen Bogen und einen Köcher mit Jagdpfeilen. Der Bogen war in ihrer Hand, er steckte nicht mehr in seiner Tasche, war aber noch nicht gespannt.
    Averil war von einer dreifachen Mauer aus Rittern und Knappen umstellt. Als sie zur Seite wichen, um Gereint durchzulassen, bedachte ihn niemand mit mitleidigen oder zornigen Blicken. Ademar lächelte sogar, obwohl es eher wie eine angestrengte, schmerzliche Grimasse wirkte.
    Sie wussten nicht, was Gereint vorhatte. Er brachte seinen Wallach neben Averils Stute zum Stehen.
    Seine Magie drängte ihn in ihre Nähe. Früher oder später würde er ihr freien Lauf lassen, aber fürs Erste hielt er sie unter Kontrolle. Averils Blick war auf das vor ihnen liegende Schlachtfeld fixiert, obwohl sie hinter all den bewaffneten Männern nicht allzu viel davon erkennen konnte.
    Die Kraft des Ortes verstärkte sich mit dem Aufsteigen der Sonne. Die Männer des Königs schienen nichts davon zu spüren. Sie standen da wie eine Mauer aus Stahl — vollkommen reglos, abgesehen vom Flattern der Wimpel im auffrischenden Wind.
    Die Ritter fielen in die Formation, die ihnen im Blut zu liegen schien: ineinander verschlungene Räder wie die Blütenblätter einer aufgeblühten Rose. Ihr Zentrum, das wie bei einer echten Rose golden schimmerte, war Averil.
    Es war Zeit, dachte Gereint. Er griff nach der Macht, die noch vor einer Stunde so stark gewesen war. Im Herzen der Rose musste sie noch stärker sein als je zuvor.
    Doch sie war nicht mehr da. Er tastete umher wie ein Mann, der eines seiner Glieder verloren hatte.
    Überall um ihn herum war Macht — in der

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