Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
Vom Netzwerk:
gesehen, als den Traum und den Spion und Gereint. Immer Gereint, wo sie auch war, ob sie ihn wollte oder nicht.
    Wollte sie ihn jetzt?
    Ja, und auf mannigfaltige Weise …
    Sie schaute von Peredur zu den Rittern und zur Königin. Sie beobachteten sie mit ausdruckslosen Gesichtern. »Ich möchte Euch um Verzeihung bitten«, sagte sie zu ihnen, »für alles, was ich über Euch gebracht habe.« »Wir haben unsere Verteidigungsmittel«, sagte Eiluned.
    Averil öffnete den Mund, um zu fragen, wozu sie gut sein sollten, wenn sie bereits durchdrungen wurden, aber das wäre nicht klug gewesen. Sie senkte den Blick und verneigte sich. Es war keine Unterwürfigkeit, und sie wusste, sie würden es nicht als solche auffassen.
    »Die schwarze Flotte ist losgesegelt«, sagte Peredur.
    Averils Kopf schnellte hoch. Die Übrigen blickten genauso erschrocken drein wie sie.
    »Wann?«, wollte Gereint wissen.
    »Just in diesem Moment«, erwiderte Peredur, »mit der abendlichen Flut.« »Dann sind wir in Sicherheit, nicht wahr?«, fragte Averil. »Sie sind nicht meinetwegen losgesegelt.«
    »Das wäre sehr unwahrscheinlich«, sagte Peredur.
    Averil wollte beruhigt werden, doch beim Klang seiner Worte spannten sich ihre Nackenmuskeln an. Keiner von ihnen war in Sicherheit, wenn der König wusste, wo das Mysterium sich befand und wer es bewahrte.
    »Ich werde fortgehen«, erklärte sie. »Ich werde ein Versteck finden und eine Spur hinterlassen, damit er — wer auch immer er sei - mir folgen kann Vielleicht kann ich sogar den König von der Insel fortlocken. Wenn ich ein Boot ausleihen könnte, und sei es nur ein winzig kleines, könnte ich sie alle weit aufs Meer hinauslocken, damit sie von Stürmen und Wellen ins Verderben gebracht werden.«
    Peredur neigte den Kopf, als würde er nachdenken. »Ein interessanter Vorschlag«, sagte er, »und vielleicht sogar praktikabel. Wenn das Mysterium auf den Meeresgrund sinken würde, könnten Äonen dahingehen, bevor es wieder ans Licht käme.«
    »Das ist lebensgefährlich«, sagte Gereint und hatte Mühe, seinen Zorn zu unterdrücken, »und ein riskantes Wagnis noch dazu. Wenn das Mysterium gefunden wird, bevor es versinkt, ist es aus mit uns allen.«
    »Macht es einen Unterschied, ob man mich hier gefangen nimmt oder auf halbem Weg in den Westen? Draußen auf dem Meer habe ich zumindest die Chance, das Ding loszuwerden, bevor man mich ergreift.«
    »Niemand wird nach Westen segeln«, sagte die Königin. Sie erhob nicht die Stimme, aber Averil verstummte. »Ihr seid unsere Verbündete und unser Gast. Wir werden Euch schützen, so gut wir es vermögen, und kämpfen, wenn wir müssen. Niemand wird Euch gefangen nehmen oder töten, während wir am Leben sind, um Euch zu verteidigen.«
    Schöne Worte, dachte Averil, und begutachtete die Frau, die sie gesprochen hatte. Der König von Lys hätte sie auch gesagt, wenn er die Gelegenheit gehabt hätte.
    Diese Frau war mitnichten ein zweiter Clodovec. Doch konnte Averil ihr vertrauen? Sie könnte ihre eigenen Gründe dafür haben, das Mysterium in ihrem Königreich zu behalten.
    Sie war eine Priesterin der Insel. Wenn Averil ihr nicht vertrauen konnte, dann gab es niemanden auf der ganzen Welt, dem sie trauen konnte. Sie erhob sich und machte einen tiefen Hofknicks. »Ich danke Euch, Majestät.« Eiluned zog sie mit erstaunlich kräftigen Händen wieder hoch. »Kein Titel soll zwischen uns sein«, sagte sie. »Ich wäre erfreut, Euch Freundin zu nennen.« »Ich auch«, sagte Averil ohne Zögern. Ein kleiner Teil von ihr hegte immer noch Bedenken, aber das war ein Überbleibsel aus ihrer Zeit in Lutece. Nicht jeder Hof war so wie der des Königs; sicherlich nicht ihr eigener in Quitaine. Es war eine schreckliche Welt, wenn eine Frau nicht mit einer anderen Freundschaft schließen konnte, selbst wenn die eine Herzogin und die andere Königin war. Averil schob ihre Befürchtungen beiseite, hörte ausnahmsweise einmal auf ihr Herz, ergriff Eiluneds Hände und lächelte. Es war kein ungezwungenes Lächeln und es war schnell verflogen, doch für den Anfang musste es ausreichen.

Kapitel 23
    Die schwarze Flotte war losgesegelt. Die Ritter folgten ihr in ihrem Netz aus Seherspiegeln, während die Magier von Prydain das ihre taten, indem sie in Becken und Teiche schauten und so überblickten, was im gesamten Königreich vor sich ging. Die Schutzzauber des Inselreiches waren erhoben und die Wachtürme besetzt, und jedes Auge war auf das schimmernde Nichts im

Weitere Kostenlose Bücher