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Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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Äther gerichtet, das die Insel der Priesterinnen verbarg.
    Gereint widerstrebte es, mit Mauritius und Vater Owain ins Haus des Rosenordens zurückzukehren. Er wusste nur allzu gut, wie töricht er sich aufführte. Averil war im Palast der Königin so sicher, wie sie es auf dieser Welt sein konnte, selbst mit jenem todbringenden Geschenk, das er ihr niemals hätte geben sollen.
    Er hätte es behalten sollen und damit auch die Gefahr, die von ihm ausging. Wenn dann jemand Jagd darauf machte, wäre er das Opfer und nicht Averil. Es würde jemand kommen. Das spürte er in seinen Knochen, wo die Magie saß. Noch tiefer als die Magie war die Gewissheit, dass dieser Mensch oder diese Macht Averil nachjagen würde, weil sie das Mysterium bewahrte, und Gereint musste da sein, wenn es dazu kam.
    Die Ritter verabschiedeten sich noch von den Damen. Es erforderte eine Menge Mut, den Austausch von Höflichkeiten zu unterbrechen. »Messires«, sagte Gereint, »Majestät.«
    Sie betrachteten ihn ohne Entrüstung, sogar mit einem gewissen Respekt. Das brachte ihn aus der Fassung. Er musste all seinen Verstand zusammennehmen, bevor er fortfahren konnte. »Wenn Ihr keine allzu großen Einwände habt«, sagte er, »dürfte ich die Comtesse bewachen? Es ist mein Fehler, dass sie einen Beschützer braucht.«
    Er achtete absichtlich nicht auf Averils Gesichtsausdruck. Mauritius' Blick sprach Bände. Gereint hielt den Atem an, bis ihm schwindelig wurde; dann atmete er mit flachen Atemzügen weiter und blieb in Habachtstellung stehen, wie er es gelernt hatte.
    Der Ritter runzelte die Stirn und rieb sich die lange, gebogene Nase. Er warf Vater Owain einen Seitenblick zu. Der ältere Ritter zuckte mit den Schultern. »Wir haben es schon einmal so geregelt«, bemerkte Mauritius, »aber wir haben kein Ordenshaus in diesem Palast, wie wir es in Quitaine hatten. Wie sollen wir deine Anwesenheit rechtfertigen?«
    »Gebt ihn mir«, sagte Peredur. »Ernennt ihn zu meinem Lehrling, wenn Ihr wollt, und ein solcher wird er auch sein, wenn er von seinen übrigen Pflichten entbunden werden kann.«
    Mauritius zog eine Braue hoch. »In der Tat, Messire, das ist eine Ehre. Ich möchte Euch nur eines fragen. Kennt Ihr Euch mit Waffen aus? Das ist nämlich seine größte Schwäche.«
    »Ein bisschen schon«, sagte Peredur ohne ironischen Unterton. Gereint biss sich auf die Zunge. Wenn er kundtäte, was er wusste, würde er die Dinge ungeheuer komplizieren. Er konnte nur stumm bleiben und es den beiden überlassen, über alles Weitere zu entscheiden.
    »Einer meiner älteren Knappen wird Euch bei seinem Waffentraining unterstützen«, sagte Mauritius nach kurzem Nachdenken. »Wir werden ihn regelmäßig rufen lassen, um sein Wissen und seine Fähigkeiten zu überprüfen.«
    »Wie es Euch beliebt, Messire«, sagte Peredur. Offensichtlich empfand er es nicht als Beleidigung, dass seine Fähigkeiten als Lehrmeister derart in Frage gestellt wurden. Wenn er sich überhaupt etwas dabei dachte, so schien es ihn zu amüsieren.
    Schließlich befanden es die Ritter für angemessen, sich zu verabschieden. Gereint fürchtete noch immer, man würde ihn zum Mitkommen auffordern, aber abgesehen von einem Blick, den er nicht deuten konnte, und einem mehr oder weniger deutlichen Kopfnicken, hatte Mauritius ihm nichts zu sagen. Auch die Königin äußerte sich nicht in seiner Angelegenheit, sondern wünschte den Rittern nur einen schönen Abend.
    Somit blieben Gereint, Peredur und Averil schließlich allein zurück. Die Hitze, die von ihr ausstrahlte, Heß Gereints Haut prickeln. Als sie sich erhob, musste er sich beherrschen, um nicht einen Schritt zurückzutreten.
    Sie sagte nichts von dem, was er erwartet hatte, sondern nickte nur Peredur zu. »Messire«, sagte sie. Zu Gereint sagte sie nichts.
    Als sie sich umdrehte und auf die Tür zuschritt, musste er sich zwingen, ihr zu folgen. Peredur machte keinen Versuch, ihn aufzuhalten. Auch sie blieb stumm. In der Tat ignorierte sie ihn vollkommen. Das tat weh, wie sehr er es auch verdient haben mochte. Dennoch fühlte es sich genauso richtig an wie eh und je, ihr nachzugehen, ihr still und wachsam zu folgen, wohin sie auch gehen mochte.
    Averil war keineswegs erfreut, dass man sie von einem zum anderen weiterreichte wie ein Gepäckstück. Noch weniger erfreut war sie über den Sprung, den ihr Herz tat, als Gereint die Erlaubnis erhielt, ihren Wächter zu spielen, wie er es in Fontevrai getan hatte.
    Was die Schicklichkeit dieser

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