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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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aus den Bäumen, riss Euren Vater vom Pferd und rammte ihm einen Dolch ins Herz.«
    Entsetzt schloss Darian die Augen, und beinahe glaubte er, das Geschehene vor sich zu sehen.
    »König Jarredh schrie uns noch zu, wir sollten fliehen, aber wir kämpften«, sagte Torgal grimmig, dann wurde seine Stimme leise, und er blickte Darian in die Augen. »Von etwa fünfzig Mann überlebten nur achtzehn, und viele Male habe ich mir gewünscht, ich wäre unter den Toten gewesen. Es war ein fürchterliches Gemetzel, das mich noch immer in meinen Träumen verfolgt.«
    »Ich bin froh, dass Ihr überlebt habt«, sagte Darian freundlich, »jetzt könnt Ihr mir helfen, mein Erbe anzutreten und meine Familie zu rächen.«
    Torgal nickte nachdenklich. »Zumindest hat der Dunkelelf, der Euren Vater ermordete, eine gerechte Strafe erhalten. Ich konnte ihn stellen und gefangen nehmen.«
    »Habt Ihr ihn getötet?«
    »Nein, wir schleppten ihn gefesselt mit uns, weil wir hofften, dass Nordhalan und Eure Mutter zu uns zurückkehren würden. Sie hätten entscheiden sollen, was mit ihm geschieht. Aber soweit kam es nicht.« Der alte Hauptmann verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln. »Der Arm, der Euren Vater tötete, ist ihm nach und nach abgefault. Am Ende hat er sich selbst getötet, indem er gefesselt über eine Klippe gesprungen ist. Das war der Fluch, der jeden ereilt, der einen der Könige von Northcliff tötet.« Die letzten Worte hatte er lauter gesprochen und drehte sich nun mit verdrießlichem Blick zu Greshar und seinen Männern um, die man im fahlen Mondlicht schemenhaft erkennen konnte.
    Obwohl Greshar gelassen blieb, glaubte Darian, den einen oder anderen seiner Männer unruhig im Sattel herumrutschen zu sehen.
    Die letzten Meter zum äußersten Verteidigungsring der Burg legte Darian schweigend, aber aufgeregt zurück. Vor dem mächtigen hölzernen Tor, welches in die hohe Mauer mit Zinnen eingelassen war, standen einige Menschen, und Darian fragte sich, wer sie waren.
    Greshar drängte sein Pferd neben das von Darian und beantwortete seine unausgesprochene Frage.
    »Lord Fehenius war so freundlich, einige Diener hinauf zur Festung zu schicken, damit sie den größten Dreck beseitigen können.«
    »Ich habe Lord Fehenius gesagt, er soll verschwinden«, knurrte Darian, und Greshar zog sich wieder zurück.
    Die Bediensteten machten Darian Platz, und dieser überlegte, wer nun das verzauberte Tor öffnen sollte, denn Nordhalan war noch immer nicht erschienen, und es war auch kein anderer Zauberer anwesend. Doch als er vor dem Tor stand, welches mit Eisenbeschlägen verstärkt war, öffnete sich dieses wie von Geisterhand. Knarrend bewegten sich die meterdicken Flügeltüren nach innen, und kleine Staubwölkchen wirbelten durch die Luft.
    Erstauntes Gemurmel erhob sich unter den Dienern, und auch die Reiter, die hinter Darian standen, begannen leise zu reden.
    »Seht nach, ob die Zugbrücke noch intakt ist und uns trägt!«, rief Torgal. Sogleich stiegen zwei seiner Männer ab und führten ihre Pferde am Zügel auf die Brücke aus dicken Holzplanken, welche sich über den Burggraben spannte. Nachdem sie das Holz eingehend untersucht hatten, nickten die beiden Männer Torgal zu, und so ritten auch Darian und seine Gefolgschaft weiter auf den inneren Verteidigungsring zu. In der Tiefe schwappte Wasser gegen die Felsen. Offensichtlich war es Meereswasser, das zu beiden Seiten tosend in den tiefen Graben strömte, so dass man die Brandung bis hier oben hören konnte – wahrscheinlich war gerade Flut. Auch das nächste Tor, eingelassen in eine weitere mächtige Burgmauer, öffnete sich vor Darian und gab den Blick auf einen mit groben Steinen gepflasterten Burghof frei, der von einer leichten Schneeschicht bedeckt war. Alte Bäume, zumeist knorrige Eichen, jedoch auch einige Ebereschen, die noch rote Beeren trugen, wiegten sich im leichten Wind, der nach Salz und Seetang roch. Alles sah verwildert aus und war von Efeuranken und Moos überwuchert. Darian musste unwillkürlich an das Märchen von Dornröschen denken. Im Burghof war alles noch so, wie es vor fünfundzwanzig Jahren zurückgelassen worden war. Hier ein alter Eimer, dort eine verbogene Mistgabel oder ein rostiges Schwert.
    Langsam stieg er von seinem Pferd, welches ein Diener ihm rasch abnahm. Darian ging die steinernen Stufen zum Eingang der Burg hinauf, auf die mit verschlungenen Mustern verzierte Pforte zu. Ein protziger Türknauf in Form eines Drachenkopfes ragte aus

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