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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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verprügeln. Ja, Fehenius fühlte sich gut, alles verlief so, wie er es sich wünschte.
    Vierzehn Tage nach derWintersonnenwende fand auf der Burg von Northcliff ein Fest statt, und die wichtigsten Adligen des Landes waren eingeladen worden, um den neuen König zu begrüßen. Eingangshalle und Thronsaal waren am Vortag von den Dienern festlich mit den Zweigen von Tannen, Kiefern und anderen immergrünen Bäumen geschmückt worden. Hier und da leuchteten auch die roten Beeren von Ebereschen, und über dem Thron hing ein Mistelzweig. Schon nach wenigen Stunden schwirrte Darian der Kopf, und diesmal lag das nicht an dem Trank, mit dem ihn Fehenius nun regelmäßig versorgte. Insgeheim hoffte Darian, irgendwann doch noch herauszufinden, wo Fehenius den alten Heiler gefangen hielt, um diesen dann zu fragen, welche Zutaten in dem Trank steckten und wie er von dem Zeug loskommen konnte. Doch obwohl er den Regenten beobachten ließ, ergab sich kein Hinweis über Edvans Aufenthaltsort, und selbst seine Familie, die in einem kleinen Dorf in der Nähe des Steins von Alahant lebte, wusste nichts über seinen Verbleib.
    Die Lords und Ladys, die in Culmara oder auf großen Landsitzen residierten, versuchten durchaus, sich bei Darian anzubiedern, doch eigentlich war es Fehenius’ großer Tag. Er spielte sich auf, als wäre er der Hausherr, und warb um die Gunst der Adligen, indem er ihnen Steuererhöhungen versprach. Ein besonders unangenehmer kleiner Mann, der Steuereintreiber Berem, versicherte, die Münzen mit äußerster Härte einzufordern, sollte das Volk murren.
    »Ich habe dies bereits mit König Darian abgesprochen«, behauptete er immer wieder großspurig.
    Hauptmann Torgal und seinen getreuen Männern sah man das Entsetzen deutlich an. Mit unverhohlener Ablehnung aber auch Ungläubigkeit beobachteten sie Darian, der verloren zwischen den in edlen Roben herumstolzierenden Adeligen stand und mit angespanntem Gesicht deren Glückwünsche entgegennahm.
    »Ich habe seinem Vater die Treue geschworen«, zischte Torgal an diesem Abend Nassàr, einem seiner ältesten Kameraden zu, der sich über den jungen König empörte.
    »Aber du siehst doch, dass er aus irgendeinem Grund unter Fehenius’ Fuchtel steht«, knurrte der Mann mit den langen grauen Haaren, die er mit einem Lederband zusammenhielt. Eine Narbe zog sich über seine rechte Wange, wo ihn vor geraumer Zeit ein Schwert gestreift hatte.
    »Und genau aus diesem Grund werde ich bleiben. Ich muss herausfinden, womit Fehenius Darian unter Druck setzt. In ihm steckt ein guter Kern, er ist der Sohn von Jarredh, er wird seinen Weg finden.«
    Mit einem Schnauben wandte sich Nassàr ab, denn er wusste nicht, was er von der Sache halten sollte.

Kapitel 12
    Gewissensbisse
    Während der nächsten Zeit herrschte allgemeine Verwirrung in Albany, denn niemand wusste den neuen König einzuschätzen. Einerseits gewährte er dem Adel alle Vergünstigungen und traf zum Teil absurde Entscheidungen, andererseits hörte man immer wieder Geschichten vom einfachen Volk, dass König Darian selbst bei ihnen aufgetaucht sei, ihnen Entschädigung für das von Lord Berem beschlagnahmte Vieh gewährte, oder den Heiler für ihre kranken Kinder zu ihnen schickte, ohne eine Bezahlung dafür zu fordern.
    Darian selbst war innerlich völlig zerrissen. Hinter jeder offiziellen Entscheidung stand Fehenius, er selbst war praktisch machtlos. Der dreiste Mann hatte sogar verlangt, Torgal zu entlassen – doch von seinem treuen Hauptmann, der trotz allem zu ihm hielt, ihn weiterhin unterrichtete und stets an seiner Seite blieb, konnte und wollte Darian sich nicht trennen. Schließlich hatte sich Fehenius breitschlagen lassen, Torgal gegen freien Zugang zu den beachtlichen Schatzkammern der Burg zu akzeptieren.
    Darian fügte sich langsam, aber sicher in die Sitten dieser fremden Welt ein, kam mit dem einfachen Leben und selbst den Adligen zurecht, und wunderte sich sogar häufig, wie weit die Medizin hier fortgeschritten war. Hatte er zu Anfang noch Angst gehabt, ernsthaft zu erkranken oder gar operiert werden zu müssen, fand er nun heraus, dass Heiler und Heilerinnen grandiose Erfolge erzielten, und das teilweise mit einfachen Kräutern. Für den Fall, dass diese natürlichen Mittel nicht mehr halfen, so war eine magiebegabte Heilerin, oft eine Nebelhexe, zur Stelle, die fast immer auch schwere Krankheiten kurieren konnte. Als Darian im Winter an einer schweren Lungenentzündung erkrankte, lernte er ein

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