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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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verschrobenes kleines Wesen kennen, welches laut Fehenius halb Gnom, halb Zwerg war, und das ihn innerhalb von zwei Tagen von hohem Fieber und quälendem Husten befreite. Doch so fähig diese Nebelhexen auch waren – keiner gelang es, das Geheimnis der abhängig machenden Substanz in Fehenius’Trank zu entschlüsseln, auch nachdem Darian den heilkundigen Mischlingen durch einen Boten Proben des scheußlichen Getränks zukommen ließ. Auch waren weder Nordhalan noch Edvan aufzufinden. Und so blieb Darian eine bloße Schachfigur in Fehenius’ Spiel um die Macht.
    Der Winter mit seinen tosenden Stürmen, Schnee und Regen verging, und ein neuer Frühling zog ins Land. Unbewusst spürte Darian, wie er sich immer mehr veränderte. Zwar entwickelte er sich nach und nach zu einem recht brauchbaren Schwertkämpfer, konnte inzwischen sogar besser reiten als die meisten seiner Leute, doch gleichzeitig wurde er auch aggressiver und gewissenloser. Mit Edur, seinem einzigen wahren Freund hatte er sich furchtbar zerstritten. Der Zwerg hatte mitbekommen, dass Darian einem Lord erlaubt hatte, einem Bauern das Land wegzunehmen, nur weil dessen Sohn einen Hirsch gewildert hatte. Der Streit war eskaliert, und Darian hatte Edur schließlich zu Boden geschlagen. Am nächsten Tag hatte der Zwerg seine Sachen gepackt und verkündet, er würde gehen.
    »Du bist nicht mehr der, den ich damals in den Sümpfen kennengelernt habe«, sagte Edur zum Abschied enttäuscht. Kopfschüttelnd stieg der Zwerg auf sein Pony und ritt fort, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
    »Edur, es tut mir leid, ich habe mich doch entschuldigt«, rief Darian ihm hinterher. Tatsächlich bedauerte er seinen Ausbruch aufrichtig. Zumal er dem armen Bauern ja auch weiter im Süden heimlich ein neues Stück Land angeboten hatte, doch das hatte er natürlich nicht offen zugeben können.
    Und so ritt Edur nun fort, während Darian verlassen im Burghof stand und der entschwindenden Silhouette nachblickte. Deprimiert verweilte er noch einige Zeit im warmen Sommerwind vor seiner Burg. Die Wiesen und Felder rund um Northcliff wiegten sich in der sanften Brise, die vom Meer her wehte. Darian hätte dieses Land aufrichtig lieben können, wäre da nicht Fehenius gewesen. Der hatte es zu verantworten, dass ihn jetzt auch noch sein einziger Freund verließ. Sicher,Torgal stand treu zu ihm, aber der war zu sehr Soldat, als dass er ihn einen wirklichen Freund hätte nennen können.
    Fluchend trat Darian gegen einen Stein. Dann stürmte er in die Burg, schnappte sich sein Schwert, eine schlanke, etwa neunzig Zentimeter lange Klinge, die in einer sanft geschwungenen Parierstange endete und deren Griff mit braunem Leder umwickelt war. Das Schwert war nicht sonderlich auffallend gearbeitet, aber Darian hatte es irgendwann auf dem Markt in Culmara entdeckt, und bemerkt, wie hervorragend ausbalanciert es war. Zumeist führte er es mit beiden Händen, aber auch einhändig konnte er inzwischen kämpfen.
    Den ganzen Nachmittag lang übte er mit einem unglücklichen jungen Soldaten, dem nun seine ganze Wut entgegenschlug.
    Nachdem Darian sich ein wenig abreagiert hatte, beschloss er, endlich seinen Stolz zu überwinden und einen Brief an Readonn zu schreiben. Der Hüter der Steine hatte ihm schließlich seine Hilfe angeboten, und Darian hoffte, dass es dem weisen Mann, der sich offenkundig in magischen Dingen auskannte, gelingen würde, ihm tatsächlich zu helfen. Als der Brief fertig war, zögerte Darian jedoch, ihn einem von Torgals Männern anzuvertrauen. Diese hätten dem Hauptmann sicher Bericht erstattet, und Darian schämte sich entsetzlich vor ihm, denn während vieler Abende am Feuer sprach Torgal voller Stolz und Bewunderung von Atorian und Jarredh von Northcliff. Beide waren zur Legende geworden, und im Vergleich zu seinem Bruder und seinem Vater wollte Darian nicht als Schwächling oder gar Versager dastehen, der sich fremde Hilfe holen musste. Schließlich wählte er einen seiner Dienstboten aus und bot ihm einen Beutel voll Gold, wenn er den Brief sicher auf die Dracheninsel bringen würde. Der Junge, dessen Name Arden war, versicherte eifrig, er würde sofort aufbrechen und den Brief nicht aus den Augen lassen.
    Noch am selben Abend traf ein Mann aus einem Dorf südlich von Culmara am Hofe ein. Er erzählte, es hätte ein Angriff von Dunkelelfen stattgefunden, die einige Männer getötet und Frauen und Kinder verschleppt hätten.
    Darian saß auf seinem Thron und lauschte den

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