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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Bürostuhl auf und sah in den Bürokorridor. Es war keine Menschenseele zu sehen.
    Erleichtert ging er zu seinem Schreibtisch zurück, nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte die vereinbarte Nummer. Das Telefon klingelte, bis sich die Mailbox des Handys meldete. »Akteneinsicht durch Ana Llábras vor einer Woche. Sie hat alle Akten des Cap des Llamp eingesehen und Kopien gefertigt. Wo die Kopien abgeblieben sind, kann ich nicht sagen. Zahlung bitte wie üblich.« Er hatte auf die Mailbox gesprochen, ohne seinen Namen zu nennen. Dieses Prepaid-Telefon war nur für seine Nachrichten gedacht. Guillem würde heute Abend nach Hause fahren, seinen Wagen vor dem Haus seiner Eltern abstellen, einen Spalt des Autofensters auf der Beifahrerseite geöffnet lassen und dort am nächsten Tag einen Umschlag mit zehntausend Euro vorfinden. Ein persönliches Treffen hätte auffallen können. Sein Auftraggeber war immerhin kein Unbekannter auf der Insel.
    Nun wollte er sich ein besonderes Mittagessen schmecken lassen. Voller Vorfreude packte er seine Aktentasche und flüchtete aus dem Büro.

25. April
     
    Cristina hielt mit ihrem Jeep vor der Bäckerei in Cala Major, um eine Ensaimada mit Nüssen zu kaufen. Célia liebte dieses Hefeteiggebäck zum Kaffee. Cristina stellte die Schachtel auf den Beifahrersitz und machte sich auf den Weg. Sie entschied sich, die Küstenstraße zu nehmen, fuhr an der Autobahnauffahrt vorbei und blieb auf der Carretera nach Andratx. In gemächlichem Tempo durchquerte sie den Ort Bendinat in Richtung Portals Nous. Aleppokiefern und rot blühende Hibiskusbüsche säumten den Wegesrand. Cristina sog genussvoll den würzigen Kiefernduft ein. Sie liebte den Frühling auf Mallorca. Die Luft war angenehm frisch und die Natur zeigte sich in ihrer ganzen Schönheit. Auf dem Weg nach Palmanova wuchsen Oleanderbüsche und Lavendel und verwandelten mit ihren rosafarbenen, weißen und lila Blüten die Straßenränder in einen bunten, süß duftenden Garten. Sie stellte ihren Wagen vor der kleinen Mauer ab, die zu Célias Anwesen gehörte und mit pink blühender Bougainvillea überwuchert war. Célia saß im Garten am gedeckten Frühstückstisch und trank Kaffee. »Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du bist mit der Ensaimada durchgebrannt und lässt mich hier verhungern!«
    Cristina stellte die Schachtel ab und küsste die alte Dame lachend auf die Wange. »Das würde ich niemals wagen. Dann könnte ich mich nie mehr bei dir blicken lassen!« Cristina schenkte sich aus der Kaffeekanne ein und setzte sich. Sie ließ ihren Blick über das Grundstück schweifen. »Gabriel ist der geborene Gärtner. Dein Garten sieht wundervoll aus.«
    Der Rasen war gemäht und wies eine sattgrüne Farbe auf. An den Zweigen der Judasbäume hingen dicke, rosafarbene Dolden und die Lavendelbüsche standen in voller Blüte. Auch die vertrockneten Wedel der Königs- und Zwergpalmen waren abgeschnitten sowie die Äste der Johannesbrotbäume gestutzt worden.
    Gabriel kam mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu. Er hatte Cristinas Lob offensichtlich gehört. »Es gefällt dir? Das freut mich. Es ist zwar schon viel besser, aber zufrieden bin ich noch lange nicht. Ich werde noch die unteren Äste der peruanischen Pfefferbäume absägen, dann ziehen die anderen mehr Saft für die Blüten. Außerdem hat man anschließend einen viel schöneren Blick auf die Bucht und kann sogar von hier aus bis nach Camp de Mar sehen.«
    Gabriel ging an der Garage vorbei zum angrenzenden kleinen Holzschuppen, holte eine Säge und schlenderte zu den Bäumen, um sich an die Arbeit zu machen.
    »Mir scheint, Gabriel schwärmt für dich. Seine Augen leuchteten wie kleine Sternchen. Außerdem ist er nach deinem Lob vor Stolz gleich noch einige Zentimeter gewachsen!« Célia freute sich sichtlich über ihre Beobachtung.
    »Célia, was du dir wieder einbildest. Nur weil jemand freundlich ist, bedeutet das gar nichts.«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    Cristina öffnete die Schachtel, schnitt die Ensaimada in Stücke und legte das Größte auf Célias Teller. »Und was ich sehe, ist ein gedeckter Tisch. Also lass uns endlich frühstücken. Ich bin halb verhungert.«
    Célia sah nachdenklich zu Carmens Haus hinüber. »Seit die Arbeiter weg sind, ist es ruhig dort geworden. Anscheinend hat die Polizei etwas unternommen. Immerhin kann man auf fremdem Eigentum nicht einfach anfangen, Bäume abzuholzen.«
    Cristina war versucht, ihrer Freundin zu erzählen,

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