Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
Vom Netzwerk:
soll das gut sein?«
    Spiner zieht seine Stiefelriemen hoch. »Jammern hilft nichts, Jurm. Was sollen wir tun, Chief?«
    »Das, was wir geplant haben«, sage ich. »Bringt die Kranführer in Position. Alle anderen sollen sich in den Sandflohlöchern sammeln. Wartet auf mein Signal.«
    »Verstanden.« Spiner geht zu den Minenbewohnern, um ihnen Anweisungen zu erteilen.
    Sie nehmen Haltung an und begeben sich hastig in Position. Nicht mit militärischer Präzision, wohlgemerkt, aber ausreichend in der Not. Und besser, als ich erwartet habe.
    »Wie sieht es aus, Mimi?«, erkundige ich mich.
    »Zwei verschiedene Signaturenanhäufungen. Eine nähert sich von zwölf Uhr, die andere von neun.«
    Da ich genau nach Norden schaue, muss sie den Gang meinen, der zur Zhao-Zhou-Brücke führt. Aber im Westen? Dort gibt es keinen Zugang. »Wir haben doch all diese Tunnel gesprengt.«
    »Vielleicht haben die Minenbewohner einen übersehen«, sagt Mimi.
    »Wo?«, frage ich und betrachte die beiden Minarette und die Seilbrücke, die sie verbindet, während zwei andere zum Boden führen. Neben ihnen steht der große Kran, der mir schon am ersten Tag aufgefallen war, ebenfalls ein bedeutendes Glied in der Kette. Dort hätten Vienne und Ebi Stellung beziehen sollen. Ohne sie sind die Erfolgsaussichten meines Verteidigungsplans sehr viel schlechter.
    »Nicht ermittelbar.«
    »Dann ermittele und sag mir Bescheid, wenn du mehr weißt.« Ich wende mich Spiner zu, der wieder neben mir steht. »Hast du keinen Posten zu besetzen?«
    »Doch. Den nehme ich ein, wenn die Dræu hier sind.«
    Zum Teufel mit diesen halsstarrigen, dummen, dickköpfigen Quälgeistern. »Glaub mir, sie sind hier.«
    »Ich sehe immer noch nichts«, sagt Spiner. »Moment ... oh-oh. Ich sollte jetzt wohl auf Posten gehen.«
    Oh-oh. Allmählich fange ich an, diesen Ausdruck zu hassen. Durch das Zielfernrohr meines Armalite sehe ich Jenkins und Fuse zur Zhao-Zhou-Brücke rennen. Jeder von ihnen trägt eine Person. Fuse, der Jean-Paul mitschleppt, läuft voran. Jenkins, die Dame über die Schulter geworfen wie einen Sack Kunstmehl, spielt Nachhut.
    Als Jenkins die Brücke erreicht hat, lässt er die Dame zu Boden fallen. Dann eröffnet er mit seiner Kettenkanone das Feuer auf die Dræu, die sie verfolgen. Zu seiner Unterstützung jage ich mehrere Feuerstöße in die vorderste Reihe der Feinde. Das Ergebnis ist vorhersehbar. Und schmutzig.
    Unser beider Kugeln fällen ein halbes Dutzend Dræu. Der Rest der Schützenlinie tritt den Rückzug an und schleift die Toten mit. Aber Jenkins ist noch nicht fertig. Während der Lauf der Kettenkanone Geschoss um Geschoss ausspuckt, rennt er auf den Tunneleingang zu.
    »Jenkins«, brülle ich über den Vid-Link. »Zieh dich zurück, du Möchtegernheld! Bring Dame Bramimonde in Sicherheit!«
    »Wäh«, macht er, lässt enttäuscht die Schultern hängen, kehrt zur Dame zurück und wirft sich ihren reglosen Körper erneut über die Schulter, ehe er auf sicheres Gebiet zustapft.
    »Ist sie tot?«, frage ich ihn über den Link.
    »Schön wär’s. Sie hat nur einen Ohnmachtsanfall erlitten. Aber der Junge ist verwundet. Hat eine Kugel ins Gesäß gekriegt. Oder Gemächt. Was auch immer.«
    »Fuse«, rufe ich. Keine Antwort, nur statisches Rauschen. »Mimi, überprüf den Link zu Fuse.«
    »Link ausgefallen«, meldet sie nach wenigen Sekunden. »Und seine Symbipanzerung reagiert nicht auf telemetrische Anfragen. Das ist merkwürdig.«
    Das erklärt einiges. »Jenkins«, sage ich, ohne das Unterstützungsfeuer auf den Tunnel zu unterbrechen, mit dem ich ihren Rückzug decke. »Was ist mit Fuses Panzerung passiert?«
    »Kaputt. Er hat von diesem Kuhru einen Stoß auf den Hinterkopf eingesteckt.« Inzwischen hat Jenkins das Ende der Brücke erreicht. Dort angelangt, dreht er Fuse um und zeigt auf mich. Fuse nickt, und sie laufen auf meine Position nahe der Brücke zu.
    »Sie haben uns in einen Hinterhalt gelockt«, erklärt Fuse, als ich auf dem Rückweg zum Kreuz einen Bericht fordere. »Das war sie. Die Dræu haben auf uns gewartet, und sie hat sie direkt zu uns geführt.«
    »Was ist mit dem Jungen?«
    »Du meinst, ob er uns auch verraten hat? Solange der Umstand, dass er gefesselt und geknebelt war und gezwungen wurde, mit nackten Füßen über spitze Steine zu laufen, kein Indiz für einen Seitenwechsel ist, hat er das nicht.« Er betastet seinen Hinterkopf. »Das mit der Panzerung tut mir leid. Ich kann sie neu booten, wenn ich wieder in

Weitere Kostenlose Bücher