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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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rennt die Treppe hinauf«, sagte der Ranger, der rechts von Pryce stand.
    »Bestätigt«, sagte sein Kollege zur Linken. »Abbrennen, Kumpel.«
    »Wer von Ihnen beiden hat das Kästchen für den Alarm?« fragte Pryce.
    »Ich«, antwortete der erste. »Von den Leuten von der Reinigungsfirma wissen wir, daß es an jedem Ausgang einen Schaltkasten mit einer Zeitspanne von zwanzig Sekunden gibt. Ein Kinderspiel, alter Junge. Ich stecke einfach unser Kästchen drüber, und das erledigt den Rest.«

    Pryce steckte einen elektronischen Brennstab in die Tonmasse, die sich sofort rötete und dann in blendendes Weiß überging, als sie sich durch den Stahl fraß. Als das Zischen verstummt war, zog Pryce eine Sprühdose aus der Jackentasche und richtete den v-förmigen Strahl auf das verbrannte Metall, das schwarz wurde und erkaltete. Mit einer schmalen Zange führte Pryce einen langen Haken ein, zog die gezackte Stahlplatte heraus und ließ sie auf den Boden fallen. »Los!« sagte er.
    Die drei Männer stießen die schwere Tür auf; der erste Ranger drückte den Deaktivator über den Schaltkasten der Alarmanlage. Ein paar klickende Laute waren zu hören, dann leuchtete außen an dem kleinen Kästchen eine rote Diode auf. »Unser kleiner Zauberer hat sein Werk verrichtet«, flüsterte der Mann. »Das Haus ist neutralisiert. Ziemlich dunkel hier, wie? Keine einzige Lampe in dem Ballsaal – falls das ein Ballsaal ist.«
    Schritte . Auf der Treppe. Der Wachmann, der die Stufen hinaufgerannt war, kam wieder herunter, er hielt jetzt eine Pistole in der rechten Hand. Pryce und seine Kollegen kauerten hinter einem Flügel und sahen zu, wie der kräftig gebaute Mann zur Tür rannte, sie öffnete und den dritten Ranger zum Eintreten aufforderte.
    »Schnell!« rief er. »Und passen Sie auf, ich habe hier eine Waffe und schieße sofort, wenn Sie etwas tun, was mir nicht paßt.«
    »Mit Ihnen habe ich nichts zu tun, mijnheer . Also gibt es nichts, was Ihnen an mir passen oder nicht passen könnte.«
    »Ich glaube, Sie wissen, was ich meine. Kommen Sie. Der große Van der Meer ist äußerst ungehalten. Er möchte eine Legitimation sehen.«
    »Das sollte er eigentlich besser wissen. Die habe ich im Kopf.«
    »Sie sind unverschämt.«
    »Das sollte er besser wissen«, wiederholte der MI6-Agent und ging vor dem Leibwächter her auf die Treppe zu.
    Pryce tippte die beiden Ranger links und rechts von ihm an. Das war das stumme Signal. Alle drei richteten sich wie ein
Mann auf und bewegten sich auf dicken Gummisohlen auf den Mann zu. Pryce legte ihm von hinten den Arm um den Hals, nahm ihm mit der anderen Hand die Waffe weg und drückte zu, bis der Mann das Bewußtsein verlor. Der zweite Ranger zerrte den Bewußtlosen in eine Ecke und holte Draht und Isolierband aus den Taschen.
    »Im ersten Stock ist niemand«, sagte Pryce leise zu den zwei anderen. »Wir dürfen keine Sekunde verlieren. Matareisen wartet und hat ohne Zweifel bereits seinen zweiten Leibwächter alarmiert. Wir gehen Rücken an Rücken hinauf. Haben Sie Ihre Schalldämpfer angebracht?«
    »Die ganze Zeit schon«, antwortete der Mann, der von der Straße hereingekommen war. Jetzt kehrte der dritte Ranger zurück.
    »Schläft er gut?« fragte Pryce.
    »Garantiert, und zwar eine ganze Weile. Ich habe ihm eine kleine Spritze verpaßt.«
    Die vier Männer bildeten einen Kreis und arbeiteten sich lautlos, Rücken an Rücken, die Treppe hinauf. Plötzlich gab der Ranger, der den Alarm ausgeschaltet hatte, einen Schuß ab; eine Gestalt, die am Treppensims im zweiten Stock aufgetaucht war, sackte zusammen; die Kugel aus der schallgedämpften Waffe hatte ihr Ziel getroffen, ein Kopfschuß, der dem Leibwächter keine Zeit gelassen hatte, einen Laut von sich zu geben.
    »Da ist eine Tür, und ich wette, dahinter wartet unser Gastgeber.«
    »Warum?« fragte der Ranger, der den ersten Leibwächter betäubt hatte.
    »Weil der Mann davorstand.«
    »Leuchtet mir ein«, flüsterte Pryce. »Teameinsatz, Jungs?«
    »Geht klar, Sir.«
    »Kein ›Sir‹, bitte. Wir sind ein Team, und Sie verstehen von diesen Dingen deutlich mehr als ich.«
    »Also, wie Sie diesen Knaben ausgeschaltet haben, war gar nicht übel, alter Junge. Wirklich ein sauberer Griff.«
    Schulter an Schulter wie ein menschlicher Rammbock rannten die vier los. Die schwere Holztür explodierte förmlich
nach innen, wurde aus den Angeln und dem Schloß gerissen, war dem Ansturm von soviel konzentrierter Kraft nicht gewachsen. Jan van

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