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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ablegte. Dann kehrte er zu der Tür des Schweins zurück, sein Hirn in hellem Aufruhr. Fünfundzwanzig Jahre, ein Vierteljahrhundert, und jetzt endlich die Rache! Das Ende würde in Minuten
kommen, das Ende des Alptraums. Er hätte Präsident der Vereinigten Staaten sein können! Und ein Mann hatte ihm im Wege gestanden. Dieses Schwein würde tot sein, ehe die Uhr zehn schlug. Es war drei Minuten vor zehn. Lautlos schob der Sohn des Hirtenjungen den Schlüssel ins Schloß.
    Was folgte, war eine Schlacht der alten Titanen. Scofield saß auf einem Sessel und blickte auf die Themse hinunter, Antonia ihm gegenüber las in der Times . Scofield machte sich Notizen auf einem Block, wie er das immer tat, analysierte ihre Lage. Ein leichtes metallisches Kratzen an der Tür! Kaum zu hören, Antonia merkte es gar nicht. Aber Beowulf Agate hatte in seinem früheren Leben mit solchen undefinierbaren Lauten gelebt, gedämpften, winzigen, kaum hörbaren Geräuschen. Oft hatten sie den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeutet. Er sah hinüber und merkte, wie der Türknopf sich langsam und lautlos drehte.
    »Toni!« flüsterte er, »geh ins Schlafzimmer, und schließ die Tür ab!«
    »Was ist, Bray…?«
    »Schnell!« Verwirrt tat Antonia, was er ihr befohlen hatte, während Scofield eine schwere Stehlampe packte. Er riß den Stecker aus der Wand, stand auf, packte die Lampe in der Mitte, ging schnell auf die Tür zu und bezog links von ihr Stellung, so daß sie ihn verdecken würde, wenn sie aufging.
    Sie öffnete sich, und ein Mann, der eine Waffe in der Hand hielt, hinkte ins Zimmer. Scofield ließ die Lampe mit aller Kraft auf ihn heruntersausen. Zwei Kugeln aus der schallgedämpften Pistole bohrten sich in den Boden, als der Angreifer mit blutüberströmten Schädel herumfuhr und taumelnd versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Scofield war vor lauter Verblüffung wie gelähmt. Julian Guiderone! Er lebte! Viel älter, das Gesicht fleckig, verzerrt, die Augen vor Wut geweitet. Der Sohn des Hirtenjungen.
    Den Bruchteil einer Sekunde, bevor Guiderone wieder zu sich kam und seine Waffe hob, erholte sich Scofield von seiner Verblüffung. Er rammte dem Matarese den Sockel der Stehlampe in den Leib und trieb ihn damit gegen das Fenster. Der Schlag machte Guiderone nur noch wütender, und seine verzerrten,
blutüberströmten Züge waren jetzt eine Maske schieren Wahnsinns. Guiderone warf sich nach vorne, und Scofield packte das Handgelenk, das die Pistole hielt, riß es herum, um ihm die Waffe zu entwinden. Aber er schaffte es nicht. Der Sohn des Hirtenjungen entwickelte in seiner blinden Wut die Kräfte eines jungen Mannes.
    »Schwein!« stieß Guiderone kehlig hervor, Speichel trat ihm auf die Lippen. »Schwein der Welt!«
    »Vielen Dank, Senator Appleton«, erwiderte Scofield außer Atem und wehrte sich, so gut er konnte, gegen den Angriff des Wahnsinnigen. »Du wolltest das Weiße Haus, du Mistkerl, und ich habe dich daran gehindert!«
    »Oh!« schrie Guiderone und stürzte sich auf Scofield, krallte nach seinem Gesicht, während der seine Waffe festhielt. Sie wälzten sich auf dem Boden, warfen einen Tisch um, rappelten sich beide hoch, zwei alte Raubtiere in einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Bilder krachten auf den Boden, Kristallvasen kippten um und zerschellten – es waren die letzten Momente eines epischen Kampfes. Scofield kämpfte gegen die wütenden Hiebe des anderen an, bis er schließlich Guiderone am Jackett zu fassen bekam, während er mit der anderen Hand immer noch die Waffe abwehrte. Er wirbelte seinen Widersacher herum und schleuderte ihn mit einer Kraft, von der er nicht gewußt hatte, daß er sie noch besaß, gegen das Fenster, so daß das schwere Glas zersprang und dem anderen die Kehle durchschnitt.
    Beowulf Agate sackte auf die Knie, zitterte am ganzen Leib, keuchte, rang um Luft.

30
    W ir müssen jetzt losschlagen!« sagte Scofield. »Und zwar sofort, Geof!«
    »Das finde ich auch«, fügte Cameron Pryce hinzu, als alle fünf, Leslie und Antonia eingeschlossen, sich in der demolierten Suite des Savoy versammelt hatten. Guiderones blutige Leiche war mit den Glassplittern und dem zerstörten Mobiliar vom Personal der militärischen Abwehr entfernt worden.
    »Ich habe ja nichts dagegen, Leute«, sagte Geoffrey Waters, »ich will nur sichergehen, daß wir uns alles gründlich überlegt haben.«
    »Ich habe mir alles gründlich überlegt«, beharrte Beowulf Agate. »Ich kenne die Matarese und weiß, wie

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