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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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hinein.“ Ehe sie sich abwandte, um sich in die Sicherheit des Hauses zu flüchten, sah sie noch, wie er besorgt die Stirn runzelte.
    „Was kann das gewesen sein?“, fragte sie sich mit einem Anflug von Panik, während sie unschlüssig in der Eingangshalle verharrte, nicht sicher, ob sie sich lieber auf der Damentoilette oder in Alisters Armen in Sicherheit bringen sollte. „Was habe ich da gerade gesehen?“ Das kleine Bündel hatte wie ein Stapel Lochkarten ausgesehen. Lochkarten, wie man sie benutzte, um analytische Maschinen zu programmieren.
    Maschinen wie die, von denen die Drahtfähre angetrieben wurde. Oder wie die, die die Öfen der Raffinerien zu bestimmten Zeiten an- und auch wieder abschalteten.

Kapitel 7

    H erzlich, aber leicht geistesabwesend lächelte Taya dem jungen Erhabenen zu, der sie vom Tanzparkett führte, während ihre Augen in der Menge nach Cristofs kantigem Gesicht suchten. Sie hatte sich nach Betreten des Ballsaals in den Trubel auf der Tanzfläche gestürzt, wo sie bei ihren jeweiligen Partnern Schutz vor den Blicken des Uhrmachers suchte, der sie vom Rand des Parketts aus aufmerksam beobachtete. Erst jetzt, da er verschwunden schien, fühlte sie sich wieder sicher genug, sich ihre Erschöpfung einzugestehen und um eine Pause zu bitten.
    Kaum hatte sie sich mit raschelnden Federn müde auf einen der bereitgestellten Stühle fallen lassen, als auch schon Alister neben ihr stand, ein Glas Wein in der juwelengeschmückten Hand.
    „Gestattet Ihr?“, bat er Tayas Tanzpartner, indem er ihr das Glas reichte. Nach einer hastigen Verneigung erst vor Alister, dann vor Taya zog sich der junge Mann gehorsam zurück.
    „Ihr hättet ihn nicht gleich fortzuscheuchen brauchen!“
    „Wenn er dich so schnell aufgibt, hatte er deine Gesellschaft nicht verdient“, meinte Alister heiter. „Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dich wieder für mich zu haben.“
    „Eigentlich bin ich froh, dass Ihr hier seid.“ Taya sah auf. „Fändet Ihr es schlimm, wenn ich Euch eine eigenartige Frage stellte?“
    „Natürlich nicht.“ Der Dekatur wirkte interessiert. „Was möchtest du denn wissen?“
    „Ist Euch je der Name Pins untergekommen?“
    Alisters muntere Miene wich einem durchdringenden Blick.
    „Ja. Warum?“
    „Ich habe im Vorübergehen eine Unterhaltung mit angehört ...“ Taya musste sich verrenken, um Alisters Mienenspiel beobachten zu können. Besonders glücklich wirkte er nicht. „Wer ist dieser Pins?“
    „Pins ist eine Frau. Sie ist Hehlerin. Außerdem besteht der Verdacht, dass sie schmuggelt. Der Rat hat ein Auge auf sie, aber sie ist verschlagen und konnte einer Verhaftung bislang entgehen.“ Alister berührte eine Feder an Tayas Haar. „Du kennst sie nicht, oder? Hast du je Botschaften für sie transportiert?“
    „Nein. Darum geht es nicht.“ Taya blickte nachdenklich in ihren Wein. Sie hatte auf eine beruhigendere Antwort gehofft. „Glaubt Ihr, sie könnte etwas mit den Terroristen zu tun haben, die für das Drahtfährenunglück verantwortlich zeichnen? Oder für die Explosion in der Raffinerie?“
    Alister schwieg. Sie sah auf: Seine Miene war womöglich noch undurchdringlicher geworden.
    „Hast du Grund, sie des Terrorismus zu verdächtigen, Taya?“
    „Nein! Nein. Ich frage mich nur – ich habe etwas Merkwürdiges gesehen, und in dem Zusammenhang fiel auch ihr Name. Ein Liktor bat mich, Augen und Ohren offenzuhalten und ihm sofort Bescheid zu sagen, wenn ich etwas bemerke, und Viera hat mir vorhin gestanden, dass sie sich Sorgen um ihren Mann macht. Scheinbar höre ich jetzt bei allem, was mir zu Ohren kommt, Verdächtiges heraus.“ Sie zwang sich zu einem gekünstelten Lachen.
    „Vielleicht.“ Alister beugte sich vor und legte ihr die Hand auf die Schulter, streichelte die Federn, liebkoste die nackte Haut. Seine Finger jagten feine Schauer über ihren Rücken. „Aber wenn du etwas weißt, was dem Rat helfen könnte, die Sicherheitslage in Ondinium zu verbessern, dann solltest du es mir sagen. Ich bin eher in der Lage, eine gründliche Untersuchung zu veranlassen, als ein simpler Liktor oder Viera.“
    „Ich weiß nichts.“ Mit abgewandtem Gesicht widmete sie sich ihrem Wein, um Alister nicht in die Augen sehen zu müssen.
    Als Viera sich zu ihnen gesellte, funkelndes Gold im Haar und an den Händen, glitt Alisters Hand wie zufällig von Tayas Schulter.
    „Taya! Wie geht es dir? Du siehst müde aus.“
    „Bin ich auch“, gab Taya zu. „Ich bleibe

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