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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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kenne meine Vorzüge. Aber ich bin doch keine Frau, auf die die Männer fliegen, oder? Insbesondere, wenn sie verwöhnt sind und die freie Wahl haben.«
    Julian versteckte sein Lächeln hinter der Kaffeetasse. »Ich bin also verwöhnt und habe die freie Wahl?«
    »Ach, bitte! Du bist wie Katzenminze, Julian.«
    Ein kurzes Auflachen. »Nicht, wenn man den Katzen aus dem Weg geht.«
    »Und falls ich auch eine bin? Woher willst du das wissen?«
    Über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg warf er mir einen spöttischen Blick zu. »Vielleicht weiß ich ja alles über dich.«
    Mein Kopf fuhr hoch. » Was weißt du?«, fragte ich.
    Das Lächeln verflog, und er musterte mich ernst und gelassen. Offenbar hatte er mich sehr gut verstanden. »Ich habe mir erlaubt«, gab er zu und stellte die Tasse weg, »mich bei Gelegenheit an Orten einzufinden, wo ich hoffte, möglicherweise einen Blick auf dich erhaschen zu können.«
    »So wie gestern?«
    »Es war ein wundervoller Abend zum Laufen, und ich dachte, dass du das auch so sehen könntest. Ich wollte dich nicht verfolgen, doch dann wurde es dunkel …« Er wandte sich ab. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    Eine Weile betrachtete ich sein Gesicht im Lampenlicht. Seine Wangen waren noch immer leicht gerötet, wie ich es in Erinnerung hatte. »Du bist mir einfach ein Rätsel«, sagte ich schließlich.
    Seine Augen funkelten. »Bin ich das?«
    »Deshalb war es auch schlimm für mich, als du dich so plötzlich zurückgezogen hast. So hätte ich dich nämlich niemals eingeschätzt. Denn als ich dich an Weihnachten besucht habe, erschien mir alles so vertraut, als würde ich dich sehr gut kennen. Du warst anders und interessant und … es hat einfach gepasst.« Ich beugte den Kopf bis zu den Knien, um ihm nicht ins Gesicht schauen zu müssen. »Und dann bist du einfach verschwunden. Du hast mich zurückgewiesen.«
    »Kate«, flüsterte er, »Gott weiß, dass ich viele Fehler habe, doch ich wollte nie mit dir spielen. Das war eines der Dinge, die mich in den letzten Monaten am meisten … belastet haben. Ich hatte Angst, dass ich dich gekränkt haben könnte. Was musst du nur von mir halten.«
    Ich antwortete nicht.
    »Kate, sieh mich an.«
    »Ich kann nicht«, sagte ich. Meine Stimme wurde von meinen Knien gedämpft. »Ich bin nämlich nicht in der Lage, klar zu denken, wenn du mich so anstarrst. Ich war seit drei Jahren nicht mehr mit einem Mann verabredet, Julian. Meine Immunität liegt bei null.«
    »Nun, bei mir ist es schon ein Weilchen länger her. Wenn ich also tapfer sein kann, schaffst du es auch.«
    Als er mich unters Kinn fasste und meinen Kopf anhob, war sein Gesicht näher, als ich erwartet hatte, und glühte wie meines. Seine Wangen waren gerötet.
    »Ich wünschte, ich könnte dir versprechen, dass ich dir nie wieder weh tun werde«, begann er. »Allerdings gibt es da Umstände … die ich dir im Moment nicht erklären kann. Also kann ich dir nur versichern, dass meine Gefühle für dich wirklich echt sind. Und ihnen kann und werde ich immer treu bleiben. Verstehst du, was ich meine?«
    Ich nickte wie in Trance.
    Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Du solltest dich jetzt sehen, Liebling. Wie du mich mit deinen großen silbernen Augen anblickst und meine Seele liest. Ich dürfte jetzt nicht hier bei dir sein, es ist ausgesprochen leichtsinnig und selbstsüchtig von mir. Und dennoch bin ich inzwischen machtlos dagegen.« Er hielt inne und schaute zu Boden. »Und das kann ich mir nicht verzeihen«, murmelte er wie zu sich selbst. Im nächsten Moment hob er den Kopf und sah mir in die Augen. »Doch wenigstens eines schwöre ich dir, Kate«, beteuerte er. »Für mich gibt es keine andere, und es wird auch keine geben.«
    »Aber du kennst mich kaum«, wandte ich nach einer Weile nicht sehr überzeugend ein.
    »Doch.«
    »Außerdem bin ich nicht unbedingt eine Schönheitskönigin. Du solltest mit deinen edlen Schwüren warten, bis du das Angebot gesichtet hast.«
    »Ich glaube, ich habe mir ein ungefähres Bild machen können.« Ein wissendes Schmunzeln, das gar nicht zu einem Gentleman passen wollte, spielte um seine Lippen. »Dieses verdammt aufreizende Kleid, das du vorhin anhattest.«
    Zu meiner Überraschung musste ich lachen. »Dann hättest du erst das sehen sollen, das Alicia für mich ausgesucht hatte. So viel zum Thema Schild um den Hals.«
    »Und dabei ist es so ein reizender Hals.« Er hob eine leicht zitternde rechte Hand und ließ sie wieder auf

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