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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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vermutlich, dass du morgen wieder in der Stadt bist.«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Wie lange bleibst du weg?«
    »Nur den Tag über, versprochen. Ich lasse dich nachts nicht allein, solange die Sache nicht aufgeklärt ist. Apropos.« Er stand vom Sofa auf und ging zum Schreibtisch, an dem seine Laptoptasche lehnte. Er griff danach und kramte darin herum. »Das habe ich dir mitgebracht«, verkündete er und warf mir eine Schachtel zu. »Damit du mich erreichen kannst, wenn ich unterwegs bin.«
    Ich sah erst die Schachtel und dann ihn an. »Ein BlackBerry!«, rief ich erfreut aus.
    »Für dich.«
    »Und du verlangst es nicht zurück, wenn es mit uns nicht klappt?«, neckte ich ihn und öffnete den Deckel.
    »Heißt das, du nimmst es tatsächlich an?«, fragte er erstaunt.
    »Die Abmachung lautet folgendermaßen: Ich bin einverstanden, solange ich die monatliche Rechnung zahle.«
    Bedrückt schüttelte er den Kopf. »Ich sehe, meine beredten Worte von heute Vormittag haben ihre Wirkung auf dich völlig verfehlt.«
    Ich holte das BlackBerry aus der Verpackung. »Offen gestanden«, gab ich zu, »freue ich mich so, wieder eines zu haben, dass ich es sogar von Alicia Boxer selbst annehmen würde, sollte sie mir eins anbieten.«
    »Vielen Dank auch.«
    »Das Ding ist einfach wie eine Droge.« Liebevoll strich ich mir damit über die Wange. »Hast du schon einen Vertrag abgeschlossen?«
    »Selbstverständlich habe ich das. Und wenn das dein ganzer Dank ist …«
    Mit zwei großen Schritten lief ich auf ihn zu und schlang ihm die Arme um den Hals. »Mein geliebter, mitdenkender Julian. Ich danke dir so sehr.« Als ich ihn leidenschaftlich küsste, wurde ich am Po hochgehoben, bis meine Beine um seine Hüften lagen. Lächelnd wich ich zurück. »So besser?«
    »Erinnere mich daran, dir öfter etwas zu schenken«, murmelte er.
    »Erinnere mich daran, es dir zu verbieten.«

    Obwohl ich wusste, dass es nur ein Traum, ein Alptraum war, gelang es mir nicht, daraus aufzutauchen. Strampelnd brach ich durch die Oberfläche und wehrte mich mit aller Kraft, bis meine Lungen unter dem Druck des Schreis, der sich einfach nicht Luft machen wollte, zu bersten drohten. Jemand rief nach mir, weit entfernt und drängend.
    Und dann tauchte ich auf und lag schweißgebadet in Julians Armen. »Liebling, wach auf. Kate, alles in Ordnung«, raunte seine Stimme mir ins Ohr.
    Mit geschlossenen Augen drehte ich mich zu ihm um. »Du bist da«, murmelte ich, noch immer nach Atem ringend. »Du bist immer noch da.«
    »Natürlich bin ich da. Pst. Natürlich.«
    Er drückte mich fest an sich und schützte mich mit seinem Körper, bis sich die Panik allmählich legte. Ich zwang mich, langsam zu atmen, klammerte mich an die greifbare gegenständliche Welt um mich herum und erdete mich in der Realität – die Laken, der matte Schimmer des Nachtlichts, die kühle Luft, die mir in die Nase drang, Julians Haut, dicht an meiner.
    »Besser?«, fragte er nach einer Minute.
    »Ja«, sagte ich mit klarer Stimme.
    Ein leises, grollendes Kichern stieg in seiner Kehle auf. »Jetzt schon der erste Alptraum. Ist es wirklich so schrecklich?«
    Ich schnaubte, die Nase an seine Brust gedrückt. »Schauderhaft. Ein schwerer Fall von Endorphin-Überdosis. Vielleicht überlebe ich die Nacht nicht.«
    »Unsinn«, entgegnete er herablassend. »Von meinen Endorphinen klingelt es mir in den Ohren, ohne dass ich deswegen stöhnen würde.«
    »Ach, ich weiß nicht.« Langsam wanderte meine Hand zu ihm und kitzelte ihn. »Ich habe ganz bestimmt ein Stöhnen gehört.«
    »Lass das. Ich habe gesagt, lass das, Kate!« Er krümmte sich und versuchte sich wegzuwälzen, ohne aus dem Bett zu fallen.
    Ich fing an zu lachen. »O mein Gott, du bist kitzlig. Komm zurück.«
    »Nein, bin ich nicht … Kate, du bist schrecklich … Hör sofort damit auf!« Endlich gelang es seinen fuchtelnden Händen, meine zu packen. Er warf mich auf den Rücken und hielt mir die Hände über dem Kopf fest. »Frechdachs«, murmelte er und küsste mich leidenschaftlich. »Das wirst du mir büßen.«
    »Du steckst voller … hübscher Geheimnisse … richtig?«, stieß ich zwischen seinen Küssen lachend hervor.
    »Hm.« Sein Körper schmiegte sich an meinen an, und seine Lippen glitten feucht und glühend heiß meinen Hals hinunter zu meinen Brüsten. »Aber nicht annähernd so viele wie du.«
    Was macht einen Mann eigentlich zum guten Liebhaber? »Liebling, ich werde mein Bestes tun, aber ich bin wirklich ein

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