Das Meer und das Maedchen
legte er seinen Käsecracker vor sich in den Sand und fing an, daran herumzupicken. Der Käsecrackerduft zog den Hunden in die Nasen.
„Jep, jep, jep!“, hechelte Zwei. Er wollte auch einen Käsecracker.
„Mrrrrurrrrff“, grummelte BF . Er wollte auch einen Käsecracker.
Während Captain noch pickte, standen die Hunde auf und schnüffelten an dem Cracker. Die Nase eines Hundes ist empfindlich. Der Schnabel einer Möwe ist hart. Als BF seine empfindliche Nase in Richtung des Käsecrackers schob, der mit Fug und Recht Captain gehörte, pickte Captain ihn – Pop! – genau auf die empfindlichste Stelle.
„Jauuuuu!“, heulte BF .
Und obwohl Zwei gar nichts abbekommen hatte, fing er ebenfalls an zu heulen. Und dieses Geheule brachte Captain völlig aus dem Konzept. Er hatte BF nicht wehtun wollen. BF war immerhin sein allerbester Freund in der ganzen weiten Welt.
Und jetzt? Was hatte er bloß angerichtet? Er hatte seinen besten Freund in die empfindliche Nase gepickt und ihn zum Heulen gebracht! Und bloß wegen eines Käsecrackers! Blöder Käsecracker! Er mochte Käsecracker nicht einmal besonders. Auf jeden Fall nicht genug, um BF deswegen wehzutun. Das hatte er nicht gewollt. Er wünschte, er hätte nie im Leben von Käsecrackern gehört! Böse Käsecracker. Böse, böse Käsecracker. Böser, böser, böser Captain.
Aber gerade, als er sich auf dem Höhepunkt der Selbstgeißelung befand, musste er mit ansehen, wie sich BF den Rest des halb gegessenen Käsecrackers schnappte und ihn verschlang.
Moment mal! Das war sein Käsecracker! Wieder fing er an, nach BF zu picken, aber dann erinnerte er sich an etwas.
Käsecracker! Er wusste, wo es jede Menge von diesen Käsecrackern gab. Er hopste unter dem Bus hervor. Da auf dem Stuhl, genau da, wo Dogie sie hingestellt hatte, war eine ganze Schachtel voll.
Käsecracker für alle!
„Komm her! Komm her!“, rief er. Er drehte sich um. Er sah zwei Hundenasen unter dem Bus herauslugen. „Komm her! Komm her!“ Er schlug mit den Flügeln. Und da kamen sie, mit wedelnden Schwänzen und schnüffelnden Nasen. Captain hopste auf die Armlehne des Liegestuhls. Da sind sie , versuchte er zu sagen und deutete auf die Schachtel auf dem Liegestuhl.
BF s Ohren zuckten nach vorn. Zweis Ohren stellten sich auf.
Kääääääääsecräääääääääcker!
Beide Hunde sprangen gleichzeitig auf die Schachtel mit den Käsecrackern zu. Captain flatterte gerade noch rechtzeitig von der Armlehne des Liegestuhls, ehe die beiden Hunde mit ihren acht Pfoten darauf landeten.
Krach! Knirsch! Peng!
Der Liegestuhl fiel in sich zusammen und die Cracker flogen in alle Himmelsrichtungen.
„Jep, jep, jep!“ Zwei rannte im Kreis, einen Käsecracker im Maul.
BF hockte schmatzend da. Sein Schwanz wedelte, sodass man Angst haben musste, er würde ihm jeden Moment abfallen.
Captain hopste auf und ab. „Komm her! Komm her!“, schrie er.
Aber da war noch ein anderes Geräusch, auf das keines der Tiere achtete. Ein ganz, ganz übles Geräusch.
KNACK !
Gerade als Dogie und Mirja zum Bus kamen, sahen sie, wie sich der Liegestuhl zusammenfaltete und die Ukulele zerquetschte. Ein letztes PING ertönte, als eine Saite in dem Haufen von Holz und Segeltuch zerriss.
Ungläubig starrte Mirja auf die Stelle.
„Oh!“, flüsterte Dogie, als er das zerstörte Instrument aus den Überresten des Liegestuhls zog. Mirja sah, wie Dogie die zerbrochene Ukulele aufhob und mit beiden Händen vor sich hielt.
Beide standen einfach nur da, ohne einen einzigen Ton zu sagen. Und als Dogie schließlich doch etwas sagte, um ihr zu versichern, dass alles in Ordnung war, brachte er nur ein „N…n…nicht schlimm, M…M…Mirja“, heraus.
Aber Mirja wusste, dass es sehr wohl schlimm war. Sie konnte sich gar nichts Schlimmeres vorstellen.
Und es war ihre Schuld. Wenn sie Dogie gleich gesagt hätte, was sie mit den Krabben und der Holzschale und Mr Beauchamps Blumen angestellt hatte, wäre nichts davon passiert. Dogie hätte seine Ukulele nicht auf den Liegestuhl gelegt und das Instrument wäre nicht zerbrochen. Er hätte sein Lied für Signe immer noch singen können. Er brauchte doch seine Ukulele, um zu singen! Aus irgendeinem Grund stotterte er nicht, wenn er zur Musik der Ukulele sang.
Wie konnte Dogie jetzt jemals wieder singen?
Mirja packte ihren Findehund am Halsband und wandte sich dem spukblauen Haus zu.
Dogies Stimme folgte ihr nach: „N…n…nicht schlimm, M…M…Mirja!“
Aber es war
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