Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Menue

Titel: Das Menue
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
in die Hand.
    »Würden Sie so freundlich sein, dies auf den großen Gentleman zu richten und auf dieses Ding zu drücken?« Er deutete auf den Abzug.
    »Selbstverständlich, Sir.« Die Disposable hob die Waffe und richtete sie auf Cecil. Sie betätigte den Abzug. Es gab einen lauten Knall. Er stammte nicht aus Rex’ Waffe, deren Sicherungsflügel noch immer umgelegt war. Die Disposable stürzte auf Rex. Funken regneten aus ihrem durchbohrten Kopf.
    »Ups.« Rex schob den Leichnam beiseite und streckte die Hand nach der Waffe aus. Sie war nicht dort. Sie war auf der anderen Seite des Tresens zu Boden gefallen.
    »Na großartig«, sagte Rex.
    »Komm raus! Komm raus, wo immer du steckst!« Die Stimme besaß einen vertrauten Klang. Der Lauf von Cecils Waffe tauchte über dem Tresen auf.
    »Los, steh auf«, sagte Cecil.
    Die Gefallenen sprangen auf und ergriffen die Flucht. Elvis hatte seine Pistole gezogen. Und er hatte freies Schussfeld auf den breiten großen Rücken.
    »Mach ihn platt, Chef«, flüsterte Barry. Elvis zielte. Er konnte nicht verfehlen.
    »Los, steh auf«, rief Cecil. »Du kannst mir nicht entkommen.«
    »Können wir nicht darüber reden?« Rex suchte nach der Waffe, die alle guten Barmänner stets hinter dem Tresen versteckt haben. Einen Bommyknocker oder etwas in der Art. Zu seinem Pech war es keine von diesen Bars.
    »Mach ihn platt, Chef!«
    Elvis hatte Schweißperlen auf der Stirn. »Ich kann nicht, Barry! Ich kann keinen Menschen erschießen! Nicht einfach so!«
    »Es heißt er oder Rex, Chef!«
    »Ich weiß, ich weiß, Chef.«
    Eine mächtige Hand fiel auf Rex herab. Vielleicht war es nur Glück, vielleicht war es aber auch das unwahrscheinlich geschulte Tötungsgeschick der mächtigen U. S. Marines (es war Glück), aber Cecil bekam Rex gleich beim ersten Versuch am Haarschopf zu packen.
    »Aua!«, sagte Rex. Er wurde schmerzhaft hochgerissen und baumelte Auge in Auge mit dem glatzköpfigen Psycho.
    »Der Plan wurde in letzter Sekunde geändert«, beeilte sich Rex zu sagen. »Mr. Crawford hat entschieden, dass uns nichts geschehen darf.«
    »Einen Scheiß hat er.« Offensichtlich hatte Cecils Gehirnzelle sich schlafen gelegt.
    »Also gut«, sagte der baumelnde Rex. »Das reicht. Jetzt bin ich wirklich wütend.«
    »Jetzt bist du tot.«
    »Hände hoch!«, brüllte Elvis. (Na endlich.)
    Cecil wirbelte herum und schleuderte Rex dabei über den Tresen.
    »Ich verhafte dich hiermit. Leg die Waffe weg, Freundchen!« (Stöhn!)
    Rex schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern, ob er jemals gesehen hatte, wie Elvis einen anderen erschoss. Keine Begebenheit kam ihm in den Sinn. Gib uns endlich einen Vorteil, betete Rex.
    »Ich zähle jetzt bis drei«, sagte Elvis. »Nein, ich zähle bis vier. Eins für das Geld…«
    »Zeit zu sterben«, sagte Cecil und hob die Waffe.
    »Zwei für die Show…« Die Hand des King zitterte unverkennbar.
    »Du hast nicht den Mumm dazu«, sagte ein erstaunlich scharfsinniger Cecil.
    »Drei – mach dich bereit…«
    »Du hast nicht den…« Päng!
    Rex fiel zu Boden. Er rollte sich herum und starrte zu dem Riesen hoch. Cecil stand wie angewurzelt da. In seiner Stirn klaffte ein großes, hässliches Loch. Während Rex hinsah, hob Cecil die Hand und steckte einen großen, schmutzigen Finger hinein. »Du hast nicht vier gesagt!«, beschwerte er sich. »Das ist nicht fair!«
    »Schätze, ich hab die Nerven verloren.« Elvis starrte auf seine rauchende Pistole. »Was sagst du jetzt, eh?«
    »Bravo, Chef. Du hast es geschafft.«
    »Bravo«, sagte Rex. »Alles in Ordnung?«
    »Nein«, sagte Cecil. »Ich habe ein Loch im Kopf.«
    »Ich habe dich nicht gefragt.«
    »Sorry. Schätze, ich bin jetzt tot, oder?«
    »Schätze, du hast Recht, ja.«
    Cecil kippte hintenüber und fiel mit einem sehr lauten Poltern zu Boden. Die Menge, die in Deckung gesprungen war, wo sie konnte, schloss sich unter wilden Jubelrufen um Elvis. Typisch.
    »Ach, das war doch gar nichts«, sagte der verschwitzte, immer noch zitternde King. »Könntet ihr vielleicht einen Schritt zur Seite treten, ich muss mal eben kotzen.«
    Rex stopfte sich Cecils Waffe in den Hosenbund, hob seine eigene vom Boden auf und tat mit ihr das Gleiche. Dann ging er, um dem goldenen Revolverhelden zu helfen. »Zeit, dass wir von hier verschwinden«, sagte er.
     
    »Wir haben uns verlaufen«, sagte Fido. »Oder?«
    »Wir können uns nicht verlaufen«, versicherte ihm Christeen. »Ganz gleich, welche Richtung wir einschlagen, wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher