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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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verlängern sollten.
    Â»Markus, fahren Sie bitte zur Botschaft, Avenida Reforma, Zona 10, Guatemala City. Ich werde dort anrufen und Sie ankündigen. Mir wäre wohler, wenn Daniel mit dem Helikopter ausgeflogen und ins Johns Hopkins Hospital gebracht werden könnte. Dort gibt es Spezialisten, die ihn behandeln können. Ich werde ein paar Anrufe machen. Haben Sie die Adresse?«
    Markus wiederholte stirnrunzelnd die Adresse, die Wiseman ihm genannt hatte, und gab sie dann in das Navi ein. Unglaublich, wie schnell dieser Mann die Kontrolle über eine Situation übernahm.
    Â»Haben Sie noch irgendwelche Informationen, die uns verraten könnten, mit wem wir es zu tun haben?«
    Markus griff nach der Brieftasche, die er dem Toten abgenommen hatte. »Ich habe einen Namen, allerdings weiß ich nicht, ob er echt ist: Malcolm Fretwell.«
    Edward Wiseman bat ihn, den Namen zu buchstabieren, und notierte ihn auf einem Block. »Was hat er Ihrer Meinung nach mit meinem Sohn zu tun?«
    Â»Er hat diese Operation hier offenbar geleitet.«
    Â»Wo ist er jetzt?«
    Markus zuckte zusammen. »Er ist nicht mehr da.«
    Edward schwieg einen Moment und sagte dann: »Bringen Sie meinen Sohn jetzt in die Botschaft. Wir unterhalten uns später.«
    Markus legte das Handy weg. »Ich kann Sie nicht nach Hause fahren, Gloria. Ich muss sofort zur amerikanischen Botschaft. Sein Vater will ihn ausfliegen lassen.«
    Gloria blickte über die Schulter auf die Gestalt, die auf der Rückbank lag. Dass der Mann atmete, war nur schwach zu erkennen; ganz leicht hob und senkte sich seine Brust.
    Nachdenklich sah Markus auf sein Handy. Keine neue Nachricht. Wie spät war es jetzt in England? Am frühen Abend hatte er eine leere SMS bekommen. Die letzte für heute aber fehlte. In der Hektik mit Daniel hatte er gar nicht mehr daran gedacht. Keine neue Nachricht . Er fühlte Kälte in sich aufsteigen und wählte Natalies Nummer. Es nahm niemand ab.

49
    London, 14:00 Uhr
    Â»Versuchen Sie es noch mal«, sagte Alphonse.
    Pieter sah auf sein Handy, als hätte es ihn verraten. Er wählte erneut Malcolm Fretwells Nummer. »Ich weiß nicht, wo er ist. Er geht sonst immer ran, wenn ich diese Nummer anrufe. Deshalb hat er sie mir gegeben.«
    Sie saßen in Alphonse’ Wagen, und das war Pieter durchaus recht. Er war nicht erpicht darauf, in der Bank über Malcolm Fretwell und dessen Aufgabe zu reden.
    Â»Wen kennen Sie noch aus seiner Organisation?« Alphonse hatte Pieters Ausreden allmählich satt. Der Mann hätte ihn sofort anrufen müssen, als er erfuhr, was mit den Konten los war. Er hätte ihn anrufen müssen, als Daniel Wiseman die Geldströme nach Asien aufdeckte. Dann hätte er, Alphonse, die Sache sofort in Ordnung bringen können.
    Â»Ich habe noch einen Kontakt«, antwortete Pieter. »Isaiah Schenkel vom Londoner Einsatzteam. Er wird uns auf den neuesten Stand bringen.«
    Â»Ich hoffe für Sie, dass er abnimmt«, sagte Alphonse ruhig.
    Radan drehte sich auf dem Fahrersitz und sah Pieter Wittgenstein an. Seinem Blick nach zu urteilen war sein Lieblingsszenario, dass Isaiah nicht ranginge. Die Reise war für ihn bislang frustrierend ereignislos verlaufen.
    Isaiah lag hinten im Transporter und versuchte zu schlafen. Jacob saß vorne. Abwechselnd beobachteten sie das Haus in Chelsea. Nichts passierte. Zwischen den teuren Karossen fiel der Transporter ziemlich auf. Zumindest hatten sie jetzt wieder mehr Platz, seit sie Charlie und den Rasta losgeworden waren – auf einer Großbaustelle in Stratford im Londoner Osten, zwischen dem Füllmaterial und unter einer dicken Schicht Beton. Der Vorarbeiter hatte weggesehen, denn sie hatten einen Deal mit ihm.
    Â»Ist das dein Telefon?«, fragte Jacob. Er hatte Kopfhörer auf und nahm das Klingeln durch die Musik hindurch nur leise wahr.
    Isaiah war im Halbschlaf und murmelte irgendetwas, ehe er in seinen Taschen kramte, bis er das Handy fand. Pieter Wittgensteins Name stand auf dem Display. Eigenartig, dass der Kunde ihn direkt anrief.
    Â»Isaiah, hier ist Pieter. Ich kann Malcolm nicht erreichen.«
    Isaiah setzte sich rasch auf. »Haben Sie die Notfallnummer versucht, die er Ihnen gegeben hat?«
    Â»Ja, mehrfach, aber er nimmt nicht ab.« Pieters Stimme klang, als stünde er am Rande der Panik. »Gibt es denn noch einen anderen Weg, Kontakt zu ihm aufzunehmen? Ich stehe hier

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